Wie China die Berichterstattung über das Schnellzug-Unglück reglementiert

Wie die Medienberichterstattung in China funktioniert, wird jetzt beim Unglück des chinesischen Prestigeobjekts Schnellbahnzug wieder deutlich.  Den Medien wurde einfach untersagt, negativ über das Schnellzugprojekt in Verbindung mit dem Unglück zu berichten. Zudem erhielten die Medien genaue Anweisungen, was, wie und wie oft berichtet werden darf. Da auch das Internet zensiert ist, können sich die Chinesen kaum objektiv und umfassend informieren. So fortschrittlich dieses Land auf dem technologischen Gebiet bereits ist, der Umgang mit Presse, Medien und Öffentlichkeit ist für uns zumindest sehr befremdlich, der Umgang mit Regimekritikern unmenschlich.

Notfallseelsorge als Teil des Care-Konzepts im BCM

Notfälle, bei denen es zu Verletzten oder Todesopfern kommt, stellen eine ganz besondere Herausforderung in der Notfallbewältigung dar. In solchen Situationen gilt es nicht nur, die Geschäftsfortführung und Wiederherstellung zu organisieren. Verletzte und Todesopfer versetzen Mitarbeiter und Angehörige in einen traumatischen Schockzustand. Schnelle und professionelle Hilfe in Form der Notfallseelsorge ist in diesen Situationen unabdingbar. Weiterlesen…

Aktualisierter Leitfaden des BMI “Schutz Kritischer Infrastrukturen

Das Bundesministerium des Inneren BMI hat im Juni einen aktualisierten Leitfaden “Schutz Kritischer Infrastrukturen – Risiko- und Krisenmanagement (Leitfaden für Unternehmen und Behörden)” veröffentlicht.

“Der Leitfaden richtet sich an die Betreiber Kritischer Infrastrukturen. Er soll ihnen Hilfestellungen beim Aufbau und der Weiterentwicklung ihres jeweiligen Risiko- und Krisenmanagements geben. Auf Grundlage der allgemeinen Empfehlungen des Basisschutzkonzeptes zum Schutz Kritischer Infrastrukturen (Bundesministerium des Innern, 2005) stellt er Methoden zur Umsetzung eines Risiko- und Krisenmanagements dar und ergänzt diese um praktische Handreichungen in Form von Beispielen und Checklisten.”

Sparkassenversicherung kooperiert mit Katastrophenwarnsystem KATWARN

KATWARN ist ein Warnsystem verschiedener Landkreise und Städte, das bei Unglücksfällen zusätzlich zu den allgemeinen Radio-Information der Polizei und Feuerwehren die betroffenen Bürger direkt per SMS oder E-Mail informiert. Die Warnungen werden im Gefahrenfall von der entsprechenden Kommune oder Stadt ausgegeben und enthalten Kurzinformationen zur Gefahr (z.B. Sturmflut, Großbrand oder Gefahrengutunfall) sowie Verhaltensempfehlungen. KATWARN ist bereits für die Städte Frankfurt, Emden und die Landkreise Aurich, Leer und Witmund im Einsatz. Noch kämpft das Warnsystem mit technischen Problemen und einer geringen Verbreitung in der Bevölkerung. Die Sparkassenversicherung kooperiert nun mit der Feuerwehr Frankfurt bei der Probephase für das Stadtgebiet Frankfurt und informiert auf der eigenen Webseite über den Dienst. Die Beteiligung der Versicherung unterstützt sicherlich den geringen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad zu verbessern. Die Versicherung verfolgt das Ziel durch die frühzeitige Information Schäden bei den Versicherten zu verringern. Hierzu bietet die SV auch umfangreiche Wetterinformationen und Unwetterwarnungen in Zusammenarbeit mit meteomedia an.

CareNews Juni 2011 von CareLink

CareLink hat den aktuellen Newsletter CareNews veröffentlicht. Diese Ausgabe der CareNews widmet ihren Schwerpunkt dem Thema Stress und bietet dazu drei Beiträge: Psychologin Sabrina Alberti beleuchtet zuerst verschiedene Stresssituationen und definiert positiven und negativen Stress. Im zweiten Artikel analysiert sie Eigenschaften und Auswirkungen zweier Stresstypen und zeigt im dritten schliesslich Wege auf, wie sich negative Belastung abbauen lässt.

Zudem wurde der Jahresbericht 2010 veröffentlicht.

Robert Koch Institut veröffentlicht Epidemie-Kurve von EHEC/HUS – Lessons learned für das Krisenmanagement

Das Robert Koch Institut RKI hat den Verlauf der Erkrankungen an EHEC/HUS anhand einer Epidemie-Kurve aufgezeichnet. Der Verlauf der Erkrankungen anhand des Erkrankungsbeginn zeigt deutlich, wie schnell der Maximalwert der Erkrankungen erreicht wird. Innerhalb nur weniger Tage steigt die Zahl der Erkrankten deutlich an. Für das Krisenmanagement bedeutet dies, dass schnell Maßnahmen zur Eindämmung der Neu-Infektionen getroffen werden müssen. Leider hat die EHEC-Epidemie wiederum gezeigt, dass die Klärung der Infektionsquelle einen eigenen, viel längeren Zeitverlauf, benötigt. Entscheidungen und Maßnahmen müssen daher zu Beginn des Ausbruchs unter Unsicherheit getroffen werden. Dies wiederum ist ein typisches Merkmal der Entscheidungssituation von Krisenstäben: hoher Handlungs- und Entscheidungsdruck bei unsicherer Informationslage. Dies erhöht natürlich auch in der Folge das Risiko von Fehlentscheidungen. Bei EHEC/HUS hat es die Gemüsebauern, insbesondere die spanischen Gurken-Bauern getroffen. Es liegt jetzt in der Verantwortung der Politik, die geschädigten Landwirte, auf Kosten der Steuerzahler, zu entschädigen. Es sollte allerdings hieraus nicht der Schluss gezogen werden, dass mit Entscheidungen gewartet werden muss, bis Klarheit über die Ursache besteht. Bei der EHEC/HUS-Infektion in Japan ist diese Ursache bis heute nicht endgültig geklärt. Mitglieder von Krisenstäben müssen den Mut aufbringen, schnelle Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen hieraus zu tragen. Gerade dies macht die besondere Verantwortung eines Krisenstabs aus und kennzeichnet die besonderen Anforderungen an die Leiter und Mitglieder von Krisenstäben. Professionelle Krisenstäbe bei Polizei und Feuerwehren erfahren dies in der täglichen Praxis. Mitglieder von Krisenstäben “normaler” Unternehmen und Organisationen stellt dies vor ganz besondere Herausforderungen. Gut wenn dies vor dem Ernstfall in Übungen trainiert ist.

Lufthansa reagiert auf Medienberichte zu Beinahe-Zusammenstoss in New York

Am 22. Juni berichteten die deutschen und internationalen Medien über einen Beinahe-Zusammenstoß einer Lufthansa-Maschine auf dem JFK-Flughafen in New York. Lufthansa hat auf diese Berichte unverzüglich in den sozialen Medien wir facebook und twitter reagiert. Durch die schnelle Reaktion in den sozialen Medien und die aktive und schnelle Kommunikation mit den Lesern auf facebook kann Lufthansa das angebliche Drama relativieren. Vorbildliche social media-Arbeit in einer kritischen Situation zur schnellen De-Eskalation.

On Monday, June 20, Lufthansa flight LH411 from New York to Munich aborted its takeoff after another plane approached the runway that had been cleared for LH411’s takeoff. Officially referred to as a takeoff halt, this standard operating procedure is frequently practiced by Lufthansa’s pilots in the training simulator. At no point was the safety of our passengers at risk. After a thorough inspection, the flight departed for Munich and arrived safely without further incidents, with a delay of about two hours. The other plane was never on the same runway, but rather was approaching the runway when the takeoff abortion was initiated.

Gehört in jeden Haushalt …

Bei der Lektüre des vollständigen TAB-Berichts zu den Folgen eines großflächigen und längerandauernden Stromausfall wurde wieder klar: im Notfall bleibt zur aktuellen Information der Bevölkerung in erster Linie das Radio. Fernsehstationen sind zwar noch in der Lage zu senden, doch ohne Strom bleibt dies eine einseitige Angelegenheit der Fernsehsender. Ein batteriebetriebenes Radio sollte daher in keinem Falle fehlen. Doch beim Blick durch die Wohnung offenbart sich: Fehlanzeige. Der moderne Radiowecker hängt genauso die Stereoanlage an der Steckdose. Über moderne Smartphones ist Rundfunkempfang möglich, aber bei den kurzen Laufzeiten und mangelnden Lademöglichkeiten hält dies maximal einen Tag. In unserem Haushalt gibt es daher seit Kurzem ein neues Radio. Dies lässt sich per Kurbel bedienen oder tagsüber per Solar laden. Eine Taschenlampe ist auch dabei. Ganz praktisch übrigens auch für den Urlaub.

Stichwort: LÜKEX

Am 30. November und 1. Dezember 2011 findet wieder die LÜKEX statt. LÜKEX steht für Länder Übergreifende Krisenmanagement Übung / Exercise. Es handelt sich hierbei um eine Stabsrahmenübung, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Initiiert wurde die LÜKEX durch die Ereignisse von 09/11. Hier wurde schlagartig bewusst, dass ein funktionsfähiges ressort- und länderübergreifendes Krisenmanagement erforderlich ist, um solche Lagen zu bewältigen. Die föderalen Strukturen in Deutschland sind allerdings zunächst einmal keine gute Ausgangsbasis für eine übergreifende Zusammenarbeit. Daher sind gemeinsame Übungen unerlässlich. Bislang gab es vier LÜKEX-Übungen mit unterschiedlichen Szenarien (2004: Stromausfall/Terror; 2005: WM 2006; 2007: Pandemie; 2009/2010: schmutzige Bombe). Dieses Jahr kommt das Szenario aus dem Themenbereich IT-Sicherheit. Stabsrahmenübung bedeutet, dass die Krisenstäbe von Bund, Ländern, Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastrukturen üben. Dies erfolgt nach einem zentralen Drehbuch mit Ausgangslagen für die Übung und Einspielungen über die zwei Übungstage verteilt. Ziel ist die Krisenstabsarbeit der Stäbe, aber auch die übergreifende Zusammenarbeit zu beüben. Beobachter unterstützen die Stäbe bei der Auswertung. Die Vorbereitungen der Übung, an der bis zu 3.000 Personen teilnehmen, sind sehr umfangreich. In zahlreichen Workshops und Sitzungen werden mit Vertretern der Branchen die spezifischen Drehbuchteile erarbeitet, die aufeinander abgestimmt das Drehbuch der Übung ergeben. Ein Schwerpunkt der Übung stellt die Medienarbeit dar. TV-Einspielungen von LÜKEX-TV und eine Zeitung vermitteln den Übungsteilnehmern Realitätsnähe. Rahmenleitungsgruppen stellen für die übenden Stäbe das reale Umfeld dar und geben Feedback auf Entscheidungen der Stäbe. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt liegt in der Vorbereitung der Übung selbst. Durch die Workshops im Rahmen der Drehbucherarbeitung entwickelt sich eine länder-, branchen- und ressortübergreifende Zusammenarbeit, die kritischer Erfolgsfaktor für die Übung selbst aber insbesondere für die Bewältigung einer solchen Lage ist.

Wie GM aus dem War Room die Supply Chain nach der Katastrophe von Japan steuert

Die Katastrophe von Japan, als am 11. März die Erde mit Stärke 9 bebte und ein Tsunami mit 15 Meter-Wellen über das Land hereinbrach, hat einschneidende Wirkungen auf die internationalen Lieferketten. Insbesondere die internationale Automobilindustrie ist von den Unterbrechungen der Lieferketten aus Japan betroffen. Doch welche Teile und welche Lieferanten von diesen Lieferausfällen betroffen sind, ist in diesen komplexen Lieferbeziehungen nur schwer zu identifizieren. Denn nicht nur direkte Lieferungen sind betroffen, sondern auch Lieferungen für Vorprodukte an Lieferanten, deren Lieferketten für die Automobilhersteller aber nicht transparent sind. Die Automobilhersteller gründeten Krisenstäbe, deren Aufgabe es war, die kritischen Teile zu identifizieren und alternative Lieferanten ausfindig zu machen. Wie General Motors diese herausfordernde Aufgabe mit hunderten von Spezialisten aus dem War Room heraus bewältigt, beschreibt dieser Artikel in der New York Times. Es bestanden zwar Notfallpläne, doch ein Zusammenbruch der Supply Chain in diesem Ausmaß war durch keinen Notfallplan abgedeckt. Krisenmanagement mit Beteiligung der Fachspezialisten war also angesagt.

Für viele Zulieferteile wurden mittlerweile alternative Lieferanten auf der ganzen Welt identifiziert, die ihre Produktion in der Zwischenzeit aufgestockt haben. Doch noch immer fehlen einzelne Bauteile, so dass bestimmte Ausstattungen oder Farben nicht angeboten werden können. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Lage vollständig normalisiert hat.

Auch die japanischen Automobilhersteller Honda, Nissan und Toyota kämpfen weiterhin mit Engpässen bei Elektronik, Farben und Gummiteilen. Mit einer Normalisierung der Produktion wird bis zum Jahresende gerechnet.

[n-tv]

Innenminister lässt Alarmierung über soziale Netze und Blogs prüfen

Die Sirenen zur Alarmierung der Bevölkerung bei Katastrophen sind in Deutschland weitgehend abgeschafft. Warnsysteme mittels SMS über Mobilfunknetze befinden sich noch im Aufbau und erfreuen sich nur einer sehr geringen Akzeptanz in der Bevölkerung. Auch mittels Rundfunk lassen sich immer weniger Menschen erreichen, diese sind nämlich stark zunehmend im Internet in den sozialen Netzen wie Facebook und Twitter unterwegs. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, lässt Innenminister Hans-Peter Friedrich daher derzeit die Nutzung der sozialen Medien und Blogs zur Alarmierung der Bevölkerung in Katastrophenfällen prüfen. Die Ergebnisse sollen Mitte des Jahres vorliegen.

Ich stelle die bcm-news gerne zur Verfügung! Bei lokalen Ereignissen, wie dem kleinen Erdbeben im Rhein-Main-Gebiet, schnellen die Zugriffszahlen heute schon sprunghaft an. Die Bevölkerung dreht nicht das Radio an, sondern sucht im Netz nach aktuellen Informationen!

Japan startet gigantische Suchaktion im Katastrophengebiet

In Japan wurde eine gigantische Suchaktion im Katastrophengebiet gestartet. 24.800 Soldaten, 90 Hubschrauber, 50 Boote und 100 Taucher sind bei der Suchaktion im Einsatz. Stand 18.04.2011 gibt es 13.843 bestätigte Todesopfer und noch 14.030 Vermisste. Über 136.000 Menschen sind noch in Behelfsunterkünften untergebracht. Ziel der Suchaktion ist es, die Todesopfer zu bergen. Im Wasser wird in einem Radius von 20 Meilen (rund 35 km) mit Tauchern nach Todesopfern gesucht. Eine Identifikation der Todesopfer wird in vielen Fällen unmöglich bleiben. Ein zweites Ziel der Suchaktion gilt dem Viehbestand in der Katastrophenregion. Bei dem Erdbeben und dem Tsunami sind schätzungsweise 3.000 Kühe, 130.000 Schweine und 680.000 Hühner ums Leben gekommen. Wie mit den überlebenden Tieren umgegangen wird, ist von der Regierung noch nicht entschieden.

220.000 Haushalte sind nach wie vor ohne fließendes Wasser, über 81.000 Gebäude sind vollkommen zerstört. Die japanische Regierung schätzt den Gesamtschaden der Katastrophe auf 300 Milliarden Dollar. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Schäden durch die Havarie der Reaktoren in Fukushima. Damit ist dies die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten. 135 Länder und 39 internationale Organisationen haben Japan ihre Unterstützung angeboten. Die japanische Regierung nimmt diese Unterstützung mittlerweile dankend an. Doch noch immer ist die Hilfe nicht überall im Land angekommen. Währenddessen erschüttern weitere schwere Erdbeben das Katastrophengebiet und Tokio.

Ein psychologisches Problem haben viele Expats, die Tokio nach dem Nuklearunfall verlassen haben und zwischenzeitlich wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt sind. Bei den Japanern, die dageblieben sind und den Betrieb aufrechterhalten haben stossen sie auf Vorbehalte. Hier haben sich manche Gräben aufgetan, die erst wieder überwunden werden müssen. Nur einer der vielen Herausforderungen, denen sich Japan in seinen schwersten Zeiten stellen muss.