Lufthansa kehrt zum Normalbetrieb zurück

Der Streik dauerte nur einen Tag. Eine Woche dauerte es aber, um wieder in den Normalbetrieb zurückzukehren. Gestern fielen noch rund 200 Flüge von sonst üblichen 1.800 Flügen aus. Am heutigen Freitag soll der normale Flugplan wieder abgeflogen werden können. Viele Maschinen waren in Frankfurt geparkt und nicht dort, wo sie gebraucht wurden. Dies gilt auch für die Crews, bei denen zusätzlich noch die Einsatzzeiten berücksichtigt werden müssen.

Dieser Verlauf entspricht somit dem klassischen Verlauf eines Notfalls wie aus dem Lehrbuch. Bereits ein Tag Unterbrechung von geschäftskritischen Prozessen erzeugt einen derart hohen Backlog, der nur über eine längere Zeit wiede aufgeholt werden kann. Typisch ist auch, dass der Backlog nicht einfach durch mehr Personal schnell aufgefangen werden kann. Piloten müssen für die Maschinen zugelassen sein, Stewardessen benötigen eine spezielle Schulung für den Flugzeugtyp auf dem sie fliegen. So muß der Backlog mit bestehendem, oft sogar eingeschränkt verfügbarem Personal abgearbeitet werden. Wie das Beispiel Lufthansa zeigt, ist der Wiederanlauf nach einem Notfall mindestens so komplex wie die Bewältigung des Notbetriebs. Nicht umsonst fordern die MaRisk von Banken und Versicherungen Geschäftsfortführungs- und Wiederanlaufpläne. Bei den Wiederanlaufplänen ist zu berücksichtigen, dass das benötigte (geschulte und berechtigte) Fachpersonal und die notwendigen Ressourcen wie Arbeitsplätze, IT und Dokumente weiterhin nur eingeschränkt verfügbar sind. Eine Planung, die vorsieht, dass nach einem Ausfall einfach mit der mehrfachen Anzahl der Mitarbeiter ein Backlog abgearbeitet wird ist daher zumeist unrealistisch.

Lükex 09/10: Bund und Länder üben strategisches Krisenmanagement

Am 27. und 28. Januar 2010 findet die Lükex (Länder übergreifende Krisenmanagementübung / EXercise) statt. Behörden des Bundes und der Länder üben, unter Federführung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK, 36 Stunden lang die Bewältigung von Krisen.

Das fiktive Übungsszenario beinhaltet mehrere Anschlagsdrohungen sowie Anschläge mit konventionellen Sprengstoffen wie auch mit Sprengstoffen mit chemischer oder radioaktiver Beiladung. Auch der Umgang mit den Medien und der Bevölkerung, die so genannte Krisenkommunikation, ist Teil der Übung.

Weitere Informationen zur Lükex gibt es auf den Internetseiten des BBK.

Risiko “Weihnachten”

Die Feuerwehr meldet, dass die Anzahl der Wohnungsbrände zum Jahresende deutlich zunimmt. Mit jeder Woche kommt ein Risikofaktor “brennende Kerze” hinzu. Zudem werden die Adventskränze trocken und entzünden sich schneller. Insgesamt nimmt die Anzahl der Wohnungsbrände jedoch ab. Der Trend geht zum elektrischen Licht. Doch obwohl die Anzahl der Wohnungsbrände zurückgeht bleibt das Schadensniveau stabil. Dies liegt daran, dass die Einrichtungsgegenstände wie zum Beispiel Fernseher immer wertvoller und teurer werden. Das Risiko setzt sich eben aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe zusammen. Kann man im Haushalt den potentiellen Schaden noch relativ schnell per Augenschein ermitteln, dient im BCM die Business Impact Analyse hierzu. Die Zusammenhänge sind komplexer und neben dem finanziellen Schaden sind auch nicht-monetäre Schadensfolgen wie Image- und Reputationsschaden oder Verstösse gegen gesetzliche und aufsichtsrechtliche Bestimmungen in Unternehmen zu berücksichtigen. Eine sinkende (gefühlte) Eintrittswahrscheinlichkeit könnte dazu verleiten, das Risiko als geringer zu betrachten. Häufig stehen sinkenden Eintrittswahrscheinlichkeiten steigende Impacts zum Beispiel aus dem Unternehmens-, Umsatz und Kundenwachstum oder durch die Anschaffung teurer Anlagen (Produktionsanalgen, IT) gegenüber. Eine Business Impact Analyse deckt diese Zusammenhänge auf und ist daher elementarer Bestandteil des Risiko- und Business Continuity Managements.

BCM-Awareness durch Übungen

BCM-Awareness oder gar BCM-Kultur sind ein Dauerthema im Business Continuity Management. Was soll erreicht werden? BCM soll wie selbstverständlich in die täglichen Entscheidungen und Handlungen einfliessen. Insbesondere bei Entscheidungen, die die Sicherheit und Überlebensfähigkeit des Unternehmens entscheiden. Wenn zum Beispiel unbewusst single points of failure geschaffen werden durch die Zusammenlegung von Standorten, Outsourcing oder Änderungen in der IT-Infrastruktur wie die Umstellung von klassischer Telefonie auf Voice over IP-Technik. Weiterlesen…

Was gehört in eine Battlebox?

In den USA ist der Begriff  battlebox geläufig für die Dinge, die im Notfall zum Überleben benötigt werden. Natürlich gibt es dort auch Anbieter, bei denen man battleboxes in unterschiedlichen Ausführungen kaufen kann.

Die Gold-Ausführung sieht zum Beispiel so aus wie auf dem nachfolgenden Bild. Damit ist man dann wirklich für alle Notfälle gewappnet.

Mittels Locher und Hefter kann dann sogleich das mobile Büro im Outback eröffnet werden! Dies ist daher eher die stationäre Variante. Aber Vorsicht: nach spätestens einem halben Jahr vergessen in der Battlebox wird der Laptop nicht mehr zu gebrauchen sein!

Battlebox
Battlebox

Auf der IAA erstmals auch Notfall-Seelsorger vertreten

Zum ersten Mal sind Notfall-Seelsorger mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt vertreten. Die katholischen Bistümer Limburg und Mainz präsentieren dort mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau diese Einrichtung unter dem Motto “Komm gut an!”.

Unglücksfälle sind eine enorme körperliche und seelische Belastung. Das ökumenische Angebot der Notfallseelsorge hilft den Beteiligten, Opfer Angehörige und Einsatzkräfte, bei der Bewältigung.

In den Notfallseelsorge arbeiten haupt- und ehrenamtliche Helfer der Kirche, die für diese Einsätze speziell ausgebildet sind. Der Stand der Notfallseelsorge befindet sich im Foyer der Halle 1.1 am Eingang/Ausgang City.

Auch Unternehmen und Organisationen sind bei Unglücksfällen und Notfällen mit traumatisierten Mitarbeitern und Angehörigen konfrontiert. Die Vorbereitung auf eine solche Situation sollte daher in Form eines Care-Konzepts Bestandteil des Business Continuity Managements sein.

Haben Sie die Ansprechpartner parat, die Sie in einer solchen Situation für die Betreuung der Mitarbeiter und Angehörige benötigen?

Unter den Links finden Sie in der Rubrik “!im Notfall” einen Link zu NOAH des BBK.

Bundesbank überprüft Pandemievorsorge der Banken

Nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor Kurzem bereits die Versicherungen nach dem Stand ihrer Pandemievorsorge abgefragt hat (bcm-news berichtete), sind jetzt die Banken und Sparkassen an der Reihe. Damit soll sichergestellt werden, dass im Falle einer Pandemie der normale Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten werden kann. Weiterlesen…

BaFin fragt Versicherungen nach dem aktuellen Stand der Pandemieplanung ab

Das BaFin hat vergangene Woche die Versicherungen nach ihrem aktuellen Stand der Pandemieplanung abgefragt. Eine vergleichbare Abfrage zum Stand der Notfallplanung gab es bereits im Rahmen der Vogelgrippe.

Gefragt wird nach dem konkreten Stand der Pandemieplanung, den vorgesehenen Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter, den Vorkehrungen für den Fall der Erkrankung vieler Mitarbeiter und der Auswirkungen der Pandemie auf die Versicherungstechnik.

Mit gleichgelagerten Fragen müssen jetzt viele Unternehmen rechnen, insbesondere wenn sie zu den Unternehmen der kritischen Infrastruktur gehören, wie dies bei Finanzdienstleistern der Fall ist. Weiterlesen…

Spektakuläre Szenen beim 2. BSi BCM Forum auf dem Frankfurter Flughafen

BSi 2. BCM Forum 09 - Löschangriff am Frankfurter Flughafen

Heiß her ging es beim 2.BSi Forum Business Continuity Management am 16.06.09 auf dem Frankfurter Flughafen. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Fraport AG statt, die auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens eine eindrucksvolle Vorführung der Leistungsfähigkeit ihrer Flughafen-Feuerwehr zeigte.

Dieses Bild zeigt den Löschangriff des Feuerwehr-Trupps auf eine Flugzeugattrappe, nachdem bereits ein Spezial-Löschfahrzeug der Flughafen-Feuerwehr den Flugzeugrumpf mit reichlich Wasser gekühlt hatte, damit die Insassen überhaupt eine Überlebenschance in solch einer Situation haben.

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Haben Sie dieses Jahr bereits ihre Krisenstabsübung durchgeführt?

Die Erfahrung zeigt, dass Krisenstab und Lagezentrum  nur durch regelmäßiges Üben die Routine erlangen, um im Not- oder Krisenfall schnell und wirkungsvoll handeln zu können.

Elementar ist auch die revisionssichere Dokumentation der Lagebilder, Beschlüsse und Aufträge. Auch hier kann das Funktionieren von Tools und Templates nur durch regelmäßiges Testen und Üben sichergestellt werden.

Bei jeder Übung lässt sich Optimierungspotential identifizieren, mit dessen Hilfe die Arbeit des Krisenstabs weiter verbessert werden kann.

Auch die Technik und Räumlichkeiten von Krisenstab und Lagezentrum erfordern einen regelmäßigen Funktionstest – oder hat gar bereits eine Abteilung im vorgesehenen Krisenstabsraum ihre neuen Arbeitsplätze gefunden?

Die nachfolgende Umfrage zum Thema Krisenstabsübung läuft bis zum 12. Juni (zu den Umfrageergebnissen).

Public Private Security – Schutz kritischer Infrastrukturen

Bei der Implementierung des BCM gehen Unternehmen, wie auch die Bevölkerung davon aus, dass für die notwendigen kritischen Infrastrukturen (KRITIS) entsprechende Vorsorgemaßnahmen für Katastrophenereignisse durch Behörden in Verbindung mit den KRITIS-Betreibern geleistet werden.

Diese Zusammenarbeit war Themenschwerpunkt der Veranstaltung “Public Private Security – Schutz kritischer Infrastrukturen” vom 30. März bis 01. April 2009 in Berlin.

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