Die Konsequenzen der Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen (MaSi) für das BCM

ein  Gastbeitrag von Dr. Christian Zänker (Business Continuity Partner, zaenker@bcmpartner.de) für die BCM-News.

Was bedeuten die neuen regulatorischen Anforderungen für das BCMS der Institute?

Im Mai vergangenen Jahres wurden von der BaFin mit Rundschreiben 4/2015 die Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen (MaSi) veröffentlicht. Nach Aussage der BaFin müssen die Institute nach Ablauf der 6-monatigen Übergangsfrist ab dem 05.11.2015 mit Prüfungen durch die Bankenaufsicht rechnen. Weiterlesen…

SEPA-Umstellungfrist wird verlängert – Chaos soll vermieden werden

Laut einem Bericht des Handelsblatt wird die Frist für die Umstellung auf das einheitliche SEPA-Zahlungsverfahren der EU um sechs Monate verlängert. Ursprünglich hätten alle Unternehmen, Organisationen, Behörden und Vereine ihre Zahlungssyteme zum 01. Februar 2014 umstellen müssen. Viele Vereine, kleine und mittelständische Unternehmen sind mit der Umstellung ihrer Zahlungsverkehrssysteme jedoch im Verzug oder haben noch gar nicht begonnen. Prekär ist dies vor allem für die Umstellung von Lastschrifteinzugsverfahren. Jeder Lastschriftempfänger benötigt ein neues Mandat für den Einzug der Lastschriften sowie eine Gläubiger-Identifikationsnummer von der Deutschen Bundesbank. Ohne diese Umstellung können Lastschriften nicht mehr eingezogen werden. Einige Unternehmen und Vereine haben sich noch zeitlich Luft geschafft, indem Sie den Lastschrifteinzug auf Januar 2014 vorgezogen haben. Die Banken und Aufsichtsorgane warnen seit Monaten vor der zögerlichen Umstellung der Zahlungsverkehrssysteme bei den Kunden. Banken haben sich bereits auf deutliche manuelle Mehrarbeit nach dem 01. Februar 2014 eingestellt. Die ausbleibenden Zahlungseingänge hätten so manches Unternehmen und viele Vereine in Liquiditätsengpässe, im Extremfall in den Konkurs getrieben. Um ein Chaos zu vermeiden, hat die EU-Kommisiion nun beschlossen, die alten Verfahren für 6 Mionate parallel weiterlaufen zu lassen. Dies gibt den Zahlungsverkehrsteilnehmern noch einmal eine Chance für die Anpassung der Systeme.

Geld- und Werttransporteure streiken am Donnerstag

Für diesen Donnerstag hat die Gewerkschaft Verdi Geld- und Werttransporteure in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen und Bremen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Von dem Warnstreik sind auch die Fahrer von Geldtransportern betroffen. Durch den Streik der rund 2.000 Geld- und Werttransporteure kann der Bargeldverkehr beeinträchtigt werden. Die Befüllung der Geldautomaten wie auch das Handling des Bargelds im Handel ist in der Regel an spezialisierte Dienstleister ausgelagert. Die Fahrer dieser Geld- und Werttransporte sind wegen ihrer Spezialausbildung kurzfristig kaum zu ersetzen. Der Ausfall der Geld- und Werttransporteure ist daher eine Herausforderung für das Business Continuity Management. Die Personalengpässe mit den daraus folgenden Einschränkungen im Zugverkehr haben in jüngster Zeit bereits gezeigt, dass einige Berufsgruppen essentiell für das Funktionieren der Volkswirtschaft sind.

Stark verspätete Zahlungen durch Streiks bei der Postbank möglich

Die Mitarbeiter der Postbank und deren Tochterunternehmen sind heute früh in einen mehrtägigen Warnstreik getreten. Die Mitarbeiter demonstrieren gegen “drastisch verschlechterte Arbeitsbedingungen”. Zur Postbank gehört auch das Betriebs-Center für Banken, das den Zahlungsverkehr für zahlreiche Finanzdienstleister abwickelt. Wie das Handelsblatt in seiner Online-Ausgabe berichtet, kann es durch die Warnstreiks zu stark verspäteten Zahlungen im Zahlungsverkehr kommen.

New Yorker Börsen werden voraussichtlich am Montag öffnen, Bargeldversorgung im Fokus

Die New Yorker Börsen NYSE, Nasdaq und BATS werden voraussichtlich am Montag den Handel wieder aufnehmen. Die offizielle Entscheidung steht aber noch aus.

Im Zahlungsverkehr kämpfen die Banken darum, trotz des heftigen Sturms die Geldautomaten wieder mit Bargeld zu befüllen, damit am Montag das Leben so normal wie möglich weitergehen kann. Denn gerade bei Stromausfällen ist Bargeld Trumpf.

Ausfall des Zahlungsverkehrssystems Target 2

Am gestrigen Montag ist das Zahlungsverkehrssystem der Notenbanken Target 2 für mehrere Stunden komplett ausgefallen. Grenzüberschreitende Zahlungen waren ab 07:00 Uhr morgens nicht mehr möglich. Die Aufträge wurden während der Ausfallzeit über Fax abgewickelt. Am späten Vormittag konnte das Problem behoben werden. Das Trans-European Automated Real-time Gross settlement Express Transfer System Target 2 ist ein transeuropäisches automatisiertes Echtzeit-Überweisungssystem. Über diese einheitliche Plattform sind die nationalen Zentralbanken und die europäische Zentralbank miteinander vernetzt. 2010 liefen alleine über die Deutsche Bundesbank 44,7 Mio. Transaktionen in einem Gesamtvolumen von 213,8 Bio. Euro. Aufgrund der Zahlungsverkehrsfunktion gehört die Finanzdienstleistungsindustrie zur Kritischen Infrastruktur Kritis mit erhöhten Anforderungen an die Notfallvorsorge. Mittels Abwicklung über das altehrwürdige Faxgerät konnte der Notbetrieb während des Ausfalls gewährleistet werden.

Finanzagentur des Bundes nach Internetattacke offline

Die Finanzagentur GmbH am Donnerstag Opfer einer Internetattacke geworden. Ziel war eine Sicherheitslücke im Internetangebot der Finanzagentur. Die 170.000 Kunden werden die nächsten Wochen keinen Zugriff auf das Online-Angebot haben bis die neuen Geheimnummern versandt sind. Die Finanzagentur informiert auf ihrer Webseite über den Vorfall.

Bei der Finanzagentur, einer Behörde des Bundes, können Kunden kostenlos Wertpapiere des Bundes verwalten lassen. Die Behörde ist aus der Fusion mit der Bundesschuldenverwaltung entstanden.

Banken in Ägypten öffnen nach einer Woche wieder [Update]

Am Sonntag vormittag um 10:00 Uhr öffnen die Banken in Ägypten wieder. Eine Woche waren sie geschlossen und die Versorgung mit Bargeld wurde zu einem großen alltäglichen Problem. Die Börse in Kairo dementierte hingegen Aussagen über eine Wiedereröffnung am Montag. Der Börsenhandel wird erst später wieder zu einem normalen Betrieb zurückkehren.

Die Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs ist einer der Gründe, warum Banken in Deutschland Teil der kritischen Infrastruktur KRITIS sind. In einer Katastrophensituation  hat die Verfügbarkeit von Bargeld als Zahlungsmittel eine besonders große Bedeutung. Insbesondere wenn Stromausfälle Bargeldautomaten, elektronische Kassen und Kartenterminals ausser Kraft setzen.

[Update]

Die Wiedereröffnung der Banken hat zu einem großen Ansturm mit langen Warteschlangen geführt. Auch der Devisenhandel wurde wieder aufgenommen. Am heutigen Sonntag beginnt die Arbeitswoche in Ägypten.