WHO erklärt den Ebola-Ausbruch in Westafrika zu “international public health emergency”

Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat am Freitag den Ebola-Ausbruch in Westafrika zum internationalen Notfall ausgerufen. Dies ist erst das dritte Mal seit 2007 der Fall. Es gibt allerdings keine generellen internationalen Reisebeschränkungen.

Die Weltgesundheitsorganisation meldet mit Stand 6. August 2014 932 Fälle mit 603 bestätigten und 278 nicht bestätigten Toten. Die Epidemie wütet in Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone. Zuletzt waren die Fallzahlen in diesen Ländern deutlich gestiegen. Auch Helfer haben sich mit Ebola infiziert und sind verstorben.

Das Auswärtige Amt hat eine dringende Reisewarnung für die Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia ausgesprochen.

In Nigeria gibt es bereits einzelne bestätigte Ebola-Fälle. Dies hat eine besondere Bedeutung, da es zwischen Nigeria und Deutschland Direktflugverbindungen der Lufthansa gibt. Täglich gibt es zwei Flugverbindungen zwischen Frankfurt und Nigeria. Die Lufthansa und der Flughafenbetreiber Fraport sind allerdings mit entsprechenden Notfallplänen sehr gut auf diese Situation vorbereitet. 2003 landete ein SARS-Patient in Frankfurt, 2006 ein Mensch mit Lassa-Fieber. Auch im Rahmen der Schweinegrippe 2009 haben sich die Maßnahmen bewährt. Hierzu gehört, dass betroffene Maschinen auf dem Vorfeld geparkt werden. Erkrankte werden an Bord identifiziert, mit einem roten Punkt gekennzeichnet und isoliert. Kontaktpersonen werden identifiziert, erhalten einen gelben Punkt und werden weiter beobachtet. In der Universitätsklinik in Frankfurt gibt es Isolierstationen für ansteckende Krankheiten.

Wegen der Ebola-Epidemie wird auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen jede aus Nigeria ankommende Maschine routinemäßig kontrolliert. Ein Arzt befrage Passagiere mit auffälligen Symptomen, teilte der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, Gottschalk, mit. 

Experten befürchten keine Ausbreitung der Ebola-Epidemie ausserhalb der westafrikanischen Staaten, da entsprechende hygienische und seuchenvorbereitende Maßnahmen schnell greifen. Totenbräuche und ein Misstrauen gegenüber den westlichen Helfern unterstützen die weitere Verbreitung des Virus, das sich über Körperflüssigkeiten überträgt.

Vier neue Coronavirus-Fälle

Die Weltgesundheitsorganisation WHO meldet vier neue bestätigte Fälle des Coronavirus MERS-CoV in Saudi Arabien. Bei zwei der Infektions-Fälle handelt es sich um Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich. Insgesamt gibt es seit September 2012 damit 114 nachgewiesene Fälle, 54 davon tödlich.
Eine sehr gute und aktuelle Übersicht über die einzelnen Fälle gibt es bei flutrackers.

Forschern der LMU München ist es nun gelungen, einen Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus zu entwickeln. Es trägt den Namen MVA-Mers-S und wurde erfolgreich bei Mäusen getestet. Im Falle einer Epidemie könnte dieser als Notfall-Impfstoff sofort in die Produktion gehen und eingesetzt werden.

Studie sieht Beleg für Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Vogelgrippe H7N9

Eine Studie sieht deutliche Anzeichen einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Vogelgrippevirus H7N9. In der ostchinesischen Stadt Wuxi wurde der Fall einer Übertragung des Virus vom Vater auf die Tochter untersucht. Die 32-jährige Frau besuchte ihren Vater im März diesen Jahres im Krankenhaus und hat sich dort mutmasslich mit dem Virus infiziert. Sie hatte keinen Kontakt zu Geflügel. Beide Patienten verstarben.

Die Verfasser der Studie kommen zum Schluss, dass H7N9 das Potential zu einer Pandemie hat.

Laut WHO gibt es seit Februar 2013 132 Fälle mit 37 Toten. Die Fälle beschränken sich auf China. Die WHO warnt vor der hohen Sterblichkeit durch das Virus.

Ergebnisse des WHO Emergency Committee zum Coronavirus (MERS-CoV)

Das Emergency Committee mit internationalen Experten hatte sich am 09. Juli 2013 erstmalig in Genf mit der aktuellen Lage zum Coronavirus (MERS-CoV) ausgetauscht.

Das Ergebnis dieses ertsen Treffens wurde vom Committee veröffentlicht:

“After reviewing data on the current situation provided by the Secretariat, and information presented to the Committee by officials of several States Parties which have, or have had, cases of MERS-CoV, and after further deliberation, the Committee considered that additional information was needed in a number of areas.

The Committee also considered it needed time for further discussion and consideration. In this regard, it noted that a second Committee meeting is set to be held Wednesday, 17 July 2013, at 12:00 Geneva time (CET).”

Das nächste Meeting wird in der kommenden Woche stattfinden.

Mittlerweile wurden zwei weitere Todesfälle berichtet. Die Gesamtzahl der berichteten Infektionsfälle mit dem neuen Coronavirus liegt Stand 11. Juli 2013 bei 81, wovon 45 Patienten verstarben.

WHO veröffentlicht aktualisierte Pandemie-Guidance

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den vollständig überarbeiteten Pandemie Guidance 2013 “Pandemic Influenza Risk Management” veröffentlicht. Die neue Fassung löst das WHO Guidance Dokument aus dem Jahr 2009 ab. In der Überarbeitung wurden die Erfahrungen aus der A(H1N1)-Pandemie von 2009 berücksichtigt. Es war die erste Pandemie, die durch die WHO nach Veröffentlichung des Dokuments ausgerufen wurde und die erste Pandemie im 21. Jahrhundert.

Die Pandemie-Stufen des ersten Guidance mit fest zugeordneten Maßnahmen erwiesen sich in dieser Pandemie als nicht praktikabel. Viele Unternehmen, Staaten, Bundesländer und Organisationen hatten zudem ihre Pandemiepläne an die Phasen und Maßnahmen des Pandemieplans der WHO fest gekoppelt. Es hatte sich während der Pandemie jedoch gezeigt, dass die lokalen Folgen der Pandemie große Unterschiede aufwiesen. Die mit den Pandemiestufen fest “verdrahteten” Maßnahmen wären in den meisten Fällen völlig überzogen und kontraproduktiv gewesen.

Auf Basis dieser Erfahrungen liegt dem neuen Pandemie-Guidance ein risikoorientierter all-hazards-Ansatz zugrunde. Die Pandemie-Maßnahmen werden hierdurch viel stärker in bestehende Risiko- und Krisenmanagementstrukturen auf nationaler, subnationaler und lokaler Ebene eingebunden. Dies ermöglicht flexible Maßnahmen auf Basis eines spezifischen lokalen Risiko-Assessments. Feste Maßnahmenvorgaben werden hierdurch abgelöst.

Dieser Ansatz stärkt aus meiner Sicht das Argument für Unternehmen, statt eines gesonderten Pandemieplans einen Notfallplan für Personalausfälle zu erstellen, der ein Pandemieszenario beinhaltet – ganz im Sinne eines all-hazards-Ansatzes. Konzepte und Maßnahmen für eine Epidemie (zum Beispiel  Norovirus) unterscheiden sich nicht wesentlich von unternehmensspezifischen Maßnahmen für eine Pandemie, wenn die längere Dauer einer möglichen Pandemie in der Planung Berücksichtigung findet. Viele sozialen Folgen einer Pandemie sind ohnehin nicht vorhersehbar und planbar.

Der Pandemie Guidance sieht weiterhin Pandemie-Phasen vor. Sie wurden vereinfacht und bestehen aus

  • Alert Phase: Ein neues Virus wurde identifiziert
  • Pandemic Phase: globale Verbreitung des Virus
  • Transition Phase: De-Eskalation.

Die Phasen dienen der WHO zur Kommunikation der aktuellen Lage. Die Staaten sind aufgefordert, ihre Maßnahmen auf Basis von Risk Assessments selbst festzulegen. Nationale Maßnahmen werden hierdurch von der internationalen Pandemie-Phase entkoppelt, was Ziel des neuen Guidance war.

Der Pandemie-Guidance stellt die wesentlichen Komponenten eines” Emergency Risk Management for Health” (ERMH) dar:

  • Policies and Resource Management
  • Planning and Coordination
  • Information and Knowledge Management
  • Health infrastructure and logistics
  • Health and realted services
  • Community ERMH capacities.

Unternehmen, die ihre Notfallplanung für Personalausfälle bzw. Pandemiepläne noch auf der alten Guidance aufgebaut haben, sollten spätestens jetzt die Überarbeitung angehen, um dem neuen Guidance gerecht zu werden.

Der Pandemie Guidance steht auf den Webseiten der WHO zur Verfügung.

WHO besorgt über Mensch zu Mensch-Übertragung des neuen Coronavirus

Die Weltgesundheitsbehörde WHO zeigt sich in ihrem aktuellen Statement zum neuen Coronavirus besorgt über dessen potentielle Fähigkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Indizien der aktuellen Verbreitung des Virus lassen laut WHO darauf schliessen, das es bei engem Kontakt zu einer Mensch zu Mensch-Übertragung kommt.

“Of most concern … is the fact that the different clusters seen in multiple countries … increasingly support the hypothesis that when there is close contact, this novel coronavirus can transmit from person to person. There is a need for countries to … increase levels of awareness.”

Viele Fragen zum neuen Coronavirus sind noch ungeklärt. Hierzu gehören vor allem Herkunft und Übertragungswege des Virus. Auch die Anzahl leichter Infektionen mit dem Virus ist unbekannt. Bisher sind vor allem ältere Männer von dem Virus betroffen. Das Virus gehört zwar zur Familie des SARS-Virus, unterscheidet sich von diesem aber stark. Die WHO ruft die Nationen zu erhöhter Wachsamkeit auf.

In Frankreich wurde am Sonntag ein zweiter Fall des neuen Coronavirus bestätigt. Es handelt sich um einen 65-jährigen Mann, bei dem nach einer Dubai-Reise der neue Coronavirus diagnostiziert wurde. Er befindet sich in Intensivbehandlung im Krankenhaus.

Insgesamt starben bereits mindestens 18 Personen am neuen Coronavirus.

WHO Press Statement 12.05.2013

 

H7N9: erster Fall in Taiwan, WHO warnt vor der Gefährlichkeit des Virus

In China gibt es mittlerweile 108 nachgewiesene H7N9-Infektionsfälle und 22 Tote. In Taiwan ist der erste H7N9-Infektionsfall ausserhalb von China aufgetreten. Der Mann hatte sich für zwei Wochen auf einer Geschäftsreise in China aufgehalten.

Vertreter der Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO haben vor der Gefährlichkeit von H7N9 gewarnt. Das Virus überträgt sich sehr viel leichter von Vögel auf die Menschen als der Vogelgrippevirus H5N1. Die Vögel weisen keine Symptome der Erkrankung auf. Die Krankheit lässt sich bei den Tieren daher nur sehr schwer identifizieren. Zudem ist die Sterblichkeitsrate bei den Infektionen hoch. Die WHO hat China geraten, das Virus so gut als möglich einzudämmen.

Gerade Reisende können das Virus ganz schnell in der Welt verbreiten. Noch gibt es allerdings keine Erkenntnisse über eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Sollte diese eintreten, tritt von dem Virus eine noch deutlich höhere Gefährdung für Menschen ausserhalb der aktuellen Schwerpunkte in China auf.

Forschung am “H5N1-Killervirus” soll wiederaufgenommen werden

Vor rund einem Jahr erklärten Wissenschaftler weltweit ein Moratorium für die weitere Forschung an mutierten H5N1-Viren, die sich wie das Schweinegrippe-Virus leicht übertragen lassen und gleichzeitig die hohe Sterblichkeitsrate des Vogelgrippe-Virus besitzen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung FAS verfügt jetzt über Informationen, dass dieses Moratorium in der kommenden Woche beendet werden soll. In dem Beitrag der FAS, der es sogar auf die Titelseite gebracht hat “Forscher dürfen Killerviren züchten”, wird der amerikanische Risikoforscher Peter Sandman zitiert. Nach seinen Erkenntnissen kämen Laborunfälle in den Biowissenschaften häufig vor. Die meisten blieben geheim, so Sandman, und Beinahe-Unfälle würden weder gemeldet noch katalogisiert und ausgewertet. Eine Diskussion unter den Experten ist entbrannt, die zeigt, dass das einjährige Moratorium offensichtlich nicht genutzt worden ist, um einen Konsens über eine sichere Vorgehensweise in der Forschung mit “Killerviren” zu erzielen. Ausser Frage ist, dass sogenannte “Killer-Viren” wie SARS, Ebola oder Pocken in den falschen Händen eine verheerende Waffe darstellen.  Demgegenüber steht der Erkenntnisgewinn aus der Forschung mit diesen Viren. Wieder stehen wir vor der schwierigen Situation des Risikomanagements: wieviele Risiken wollen wir akzeptieren, welche Strategien gibt es, diese Risiken zu mindern oder soll ganz auf “Vermeidung”, also “Forschungsstopp” gesetzt werden. Wieder hilft ein Blick in die Luftfahrt. Die Menschen wollen günstig und schnell in den Urlaub fliegen. Doch Fliegen ist potentiell gefährlich und gar tödlich (wenn auch nicht so gefährlich wie die tägliche Fahrt mit dem Auto 😉 ). Die Luftfahrtbranche hat über Jahre ein hoch wirksames Sicherheitssystem entwickelt, das dazu geführt hat, dass 2012 als das Jahr mit den wenigsten Toten im zivilen Luftverkehr in die Geschichte eingeht. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der öffentlichen Meldungen über technische Probleme bei den aktuellen Neu-Entwicklungen von Airbus und Boeing. Wir können uns darauf verlassen, dass für die Sicherheit alles menschenmögliche – und nicht nur alles wirtschaftliche – getan wird. Wenn man die jetzt aufkeimende Diskussion der Experten über die Sicherheit in der Forschung mit “Killerviren” verfolgt, muss man zum Schluß kommen, dass auch das Moratorium keine internationalen Standards und Sicherheitsmechanismen hervorgebracht hat. Solange aber nicht ein mindestens mit der Luftfahrt vergleichbares internationales Sicherheitssystem existiert, in dem Vorfälle gemeldet werden, unabhängige Audits durchgeführt werden und nachweislich nicht nur das wirtschaftliche, sondern das menschenmögliche für die Sicherheit unternommen wird, sollte das Moratorium verlängert werden. Und diese Zeit muß für die Entwicklung dieses Sicherheitssystems genutzt werden, wie auch für die glaubhafte Dokumentation dieser Maßnahmen an die Öffentlichkeit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO steht hier in einer großen Verantwortung, denn dies kann nur auf internationaler Ebene geschehen. Ein Flugzeugabsturz kann viele hunderte von Menschenleben kosten, ein “Killer-Virus” in den Händen von Terroristen bedroht Millionen von Menschen weltweit.

WHO verschärft Meldepflichten für neuen Virus der SARS-Familie

Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat weltweit die Meldepflichten für den neu aufgetretenen Virus der SARS-Familie, den Coronavirus, verschärft. Mediziner sollen alle Patienten mit akutem respiratorischen Syndrom, die sich in möglicherweise in Saudi Arabien oder Katar aufgehalten haben, melden. Saudi Arabien trifft darüber hinaus besondere Vorkehrungen für die traditionelle Pilgerfahrt der Muslime nach Mekka, die Haddsch. Über zwei Millionen Muslime werden im Oktober erwartet. Der mit dem Coronavirus infizierte Patient aus Katar, wird nach wie vor in Großbritannien behandelt. Sechs Personen in Dänemark mit verdächtigen Infektionen waren nicht mit dem neuen Coronavirus infiziert.

Quelle: Reuters

Neuer Virus der SARS-Familie in Großbritannien identifiziert

In Großbritannien wird ein Mann aus Katar mit einem neuen Virus der Corona-Virenfamilie behandelt. Zu den Corona-Viren zählt auch der Virus SARS (Schweres akutes Respiratorisches Syndrom), der 2002 und 2003 zu einer Epidemie vor allem im asiatischen Raum mit fast 1.000 Todesopfern führte. Auch am Flughafen Frankfurt gab es einen SARS-Fall bei der Einreise zu bewältigen. Im Mai 2004 konnte die SARS-Epidemie als beendet erklärt werden. Der 49-jährige Mann kam in Katar ins Krankenhaus zur Behandlung und wurde dann in eine britische Klinik zur Weiterbehandlung überführt. Er leidet an einer Lungenentzündung und akutem Nierenversagen. Die Corona-Viren infizieren die Atemorgane und sind leicht übertragbar. Das Virus ist dieses Jahr bereits in ganz ähnlicher Form mit fast 99,5 prozentiger Übereinstimmung bei einem saudischen Patienten aufgetreten. Der 60-jährige verstarb nach kurzer Zeit an dem Virus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO untersucht die Fälle weiter, hat aber bislang keine Reisewarnung oder andere Vorsichtsmaßnahmen herausgegeben. Auch wurden bislang keine weiteren Ansteckungen identifiziert.

WHO Global Alert Coronavirus

 

Studien zur Vogelgrippe werden nun doch veröffentlicht

Nach einer langandauernden Debatte über die Veröffentlichung zweier Forschungsergebnisse zu mutierten hochansteckenden H5N1-Virenstämmen werden die Foschungsergebnisse in modifizierter Form nun doch veröffentlicht. Nachdem die Veröffentlichung zuvor durch die amerikanische NSABB (National Science Advisory Board for Biosecurity) und die WHO aus Sicherheitsbedenken abgelehnt wurde, dürfen die geänderten Fassungen jetzt veröffentlicht werden. Die Umstände, die zu dieser Meinungsänderung geführt haben, sind jedoch alles andere als transparent. Zunächst hatten die Forscher selbst die Tragweite ihrer Ergebnisse relativiert und damit die Bedrohung durch die Verwendung der Ergebnisse durch Terroristen für einen Anschlag. Durch eine Mutation haben die Forscher H5N1-Virenstämme erzeugt, die leicht übertragbar sind. Der bis heute auftretende H5N1-Virus weist zwar eine hohe Sterblichkeitsrate auf, ist jedoch nur schwer von Tier auf Menschen übertragbar. Die 353 H5N1-Todesfälle betreffen vor allem Personen, die in direktem engen Kontakt mit infiziertem Geflügel standen. Ein maßgeblicher Beweggrund zur Freigabe der Forschungsergebnisse dürfte jedoch politischer Natur sein, wie dieser Artikel aufzeigt. Die WHO bemüht sich eine internationale Allianz der Staaten zur Bekämpfung der Infektion zusammenzubringen. Indonesien und andere Staaten weigern sich jedoch, Virenstämme international für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen. Würden die Forschungsergebnise nicht veröffentlicht werden, erhielten diese Staaten Argumente für ihre Abwehrhaltung und die schwache internationale Zusammenarbeit bei der Forschung und Bekämpfung der Epidemien könnte zusammenbrechen.