Stromausfall in Hannover stoppte Produktion von Conti und VW Nutzfahrzeuge

Der Stromausfall in Hannover hat nicht nur die Bewohner im Dunkeln sitzen lassen und die Feuerwehr den größten Einsatz beschert, sondern auch die Produktion lokaler Unternehmen unterbrochen. Betroffen sind die Unternehmen, die in Spät- und Nachtschichten produzieren. Hierzu gehören auch die namhaften Unternehmen Continental und VW Nutzfahrzeuge. Bei Volkswagen standen die Roboter und Montagebänder in der Nachtschicht für ungefähr zweieinhalb Stunden still, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Hannover. Beim Autozulieferer Conti gab es Einschränkungen und Verzögerungen bei der Verarbeitung von Kautschuk sowie in der Herstellung von Motorlagern und Luftfedersystemen.

Ein kleiner Vorgeschmack auf die Folgen eines größeren und langandauernden Stromausfalls, dessen Folgen das TAB untersucht hat. Von dem großflächigen Stromausfall in Hannover waren nach Angaben der Stadtwerke knapp 600 000 Menschen betroffen.

[boersen-zeitung]

Lieferengpässe bei den Lieferanten zwingen VW zum Produktionsstopp

Die Automobilindustrie ist kaum wie eine andere Industrie von dem reibungslosen Funktionieren der gesamten  Wertschöpfungskette “Supply Chain” abhängig. Just-in-time-Produktion, rollende Lager und ein extrem hoher Outsourcing-Anteil erhöhen die Abhängigkeiten vom Funktionieren der Lieferkette. Die Aschewolke in 2009 hat bereits manche Produktion für Tage zum Erliegen gebracht, wie auch der Ausfall einzelner Single-Source-Lieferanten für Bauteile. Gerade in Boomzeiten, wenn die Produktion voll ausgelastet ist, ist die Anfälligkeit für Störungen und das Schadenspotential am höchsten. Dies bekommt aktuell VW zu spüren. Die Produktion der Modell Golf, Tiguan und Touran läuft an der Kapazitätsgrenze. Lange Lieferfristen sind die Folge. Engpässe bei einzelnen Lieferanten bremsen die Produktion derzeit jedoch stark ein und führen zu tageweisen Produktionsstopps. Bitter, wenn das Geschäft nach einer langen Durststrecke wieder so super läuft. Überlange Lieferzeiten können doch den einen oder anderen Kunden zum Wettbewerb bewegen und das Geschäft ist dann verloren. Hier rächt sich, dass auch die Zulieferer angesichts dünner Margen nicht in eine Lagerhaltung investieren können. Produktivität und Effizienz auf der einen Seite, Sicherheit und Redundanz auf der anderen Seite sind eben doch die zwei konkurrierenden Seiten einer Medaille.

VW stoppt Produktion in russischem Werk wegen der Waldbrände

Die Waldbrände in Russland greifen immer weiter um sich. Die Torfbrände rund um Moskau hüllen die 10-Millionen-Metropole in dichten gesundheitsgefährdenden Rauch. Für mehrere Regionen wurde der Notstand ausgerufen. Von den Waldbränden ist jezt auch ein VW-Werk in Russland betroffen. Im Automobilwerk in Kaluga wurde die Produktion vorsorglich wegen der Rauchentwicklung gestoppt. Viele weitere Betriebe sind direkt von den Waldbränden oder indirekt durch die starke Rauchentwicklung betroffen. Darunter auch viele Raffinerien. Im atomaren Forschungszentrum Sarow wurden vorsorglich Sprengstoffe und nukleares Material in Sicherheit gebracht. Bundeskanzlerin Merkel bot dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedjew Hilfe im Kampf gegen die Waldbrände an.

Dachschaden bei VW

Im VW Werk in Emden sind vergangene Woche bei einem heftigen Unwetter mit Hagel 30.000 Neuwagen beschädigt worden. Der Hagelschaden wird zu Verzögerungen bei der Auslieferung der Neuwagen führen.

Quelle: sueddeutsche.de

Update:

Ein Versicherungskonsortium unter Führung der Allianz rechnet mit Schäden von deutlich mehr als 100 Mio. Euro Schaden aus dem Hagelschaden in Emden.

Versichert sind die PKW unter der Transportpolice des VW-Konzerns. Der Hagelschlag gehört zu den größten Transportversicherungsschäden der vergangenen Jahre.