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Umfrage – Politische Risiken: Risikolandschaft, Risikowahrnehmung und Versicherungsbedarf

Liebe Leser der BCM-News,

gerne weise ich auf diese Umfrage der Funk-Gruppe gemeinsam mit der Universität St. Gallen zur Wahrnehmung politischer Risiken hin:

“Die übergeordnete Risikolandschaft verändert sich stark und ist besonders in Europa zunehmend eine Herausforderung für weltweit-agierende Unternehmen. Die Finanzkrise beeinflusst die Fiskalpolitik der EZB und ihre Auswirkungen bedrohen nach wie vor die Staatshaushalte Südeuropäischer Länder. Die Flüchtlingskrise und die bevorstehende Wahl über den Ausstieg Großbritanniens („Brexit“) auf der EU könnten Gründe für weitere Unsicherheiten und wachsende politische Risiken liefern. Zugleich kämpft eine internationale Staatengemeinschaft gegen den IS-Terror, was exponierte Bereiche wie den öffentlichen Transportsektor oder die kommende Fußball-Europameisterschaft grundsätzlich gefährdet. Auch der bestehende Russland-Ukraine-Konflikt und die instabile Lage in der Türkei haben das Potential für weitere Störfeuer.

Das Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St.Gallen (IVW-HSG) untersucht, wie Unternehmen die spezifische politische Risikolandschaft, die dazugehörige Risikowahrnehmung und ihre Absicht, Versicherungsschutz einzukaufen, bewerten.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen als Branchenexperte in einer kurzen Umfrage (ca. 15 Minuten) mit uns teilen würden. Den Link zur Umfrage finden Sie hier: https://www.unipark.de/uc/ch_sg_uni_zbm/8641/  

Gerne stellen wir Ihnen die Ergebnisse in Form einer Benchmark-Studie im Anschluss kostenlos zur Verfügung. Dazu können Sie am Beginn der Umfrage Ihre Kontaktdaten angeben. Die Analyse selbst erfolgt anonymisiert.”

Vielen Dank für Ihr Mitwirken!

Dr. Alexander C.H. Skorna

Dipl. Wi.-Ing.

Naturkatastrophenbilanz 2013 der Munich RE

Der Rückversicherer Munich RE hat am 07. Januar 2014 seine Naturkatastrophen-Bilanz für 2013 vorgestellt. Während die US-Amerikaner unter einer extremen Kältewelle leiden, stehen in Mitteleuropa die Skilifte bei frühsommerlichen Temperaturen still. Wiederum zeigt sich wie extrem Wetterverhältnisse sein können. Extreme Wetterverhältnisse prägen auch die Naturkatastrophen-Bilanz der Munich RE. Insgesamt liegen sowohl die direkten Gesamtschäden (rund 125 Mrd. USD) als auch die versicherten Schäden (31 Mrd. USD) unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Bei einer reinen Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Schäden sind die schweren Überschwemmungen Anfang Juni in Deutschland mit einem Gesamtschaden von 11,7 Mrd. Euro die teuerste Katastrophe weltweit. Der versicherte Schaden betrug 2,3 Mrd. Euro. Wirtschaftlich lag der Taifun Haiyan im November 2013 auf den Philippinen mit  einem Schaden von 10 Mrd. USD darunter, doch menschlich richtete der stärkste Tropensturm, der jemals auf Land traf mit über 6.000 Toten eine Tragödie an. Deutlich wird in den Statistiken der Munich RE der stark unterschiedliche Versicherungsgrad der Bevölkerung. Während der Taifun Haiyan lediglich zu einem versicherten Schaden in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe führte, verursachten regionale Hagelstürme in einzelnen Regionen Deutschlands am 27. und 28. Juli einen versicherten Schaden von 2,8 Mrd. Euro.

Dass Naturkatastrophen nicht nur mit der wirtschaftlichen Brille betrachtet werden dürfen, zeigen die immensen Folgeschäden des Taifuns auf den Philippinen. Eine ganze Ernte wurde zerstört und Millionen Menschen haben Haus und Gut verloren. Wirkungen, die in keiner Statistik auftauchen. Zumal die betroffenen Menschen hierfür keinen Versicherungsschutz genießen und auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen über eine lange Zeit angewiesen sein werden.

Weitergehende Informationen zur Naturkatastrophen-Bilanz 2013 finden sich auf der Webseite von Munich RE.
[slideshare id=29775468&doc=2014-01-07-munich-re-natural-catastrophes-2013-overview-de-140107123924-phpapp01&type=d]

Startschuss für die User Group BCM für Versicherer

Am 11./12. Juni 2013 findet in Leipzig das erste Arbeitstreffen der User Group “Business Continuity Management im Versicherungsunternehmen” unter fachlicher und organisatorischer Leitung der Versicherungsforen Leipzig GmbH statt.

Damit führen die Versicherungsforen das zunächst auf vier Arbeitstreffen begrenzte Forum BCM, das im ersten Halbjahr 2012 stattfand, in Form eines laufenden und regelmäßigen Erfahrungsaustausches fort.

Die Teilnehmer der User Group treffen sich dann fortlaufend einmal jährlich für zwei Tage, um sich im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen im BCM auf dem neuesten Stand zu halten, fachliche Anregungen zur operativen Umsetzung zu bekommen bzw. Erfahrungsstände zu diskutieren.

Folgende Themenschwerpunkte und Inhalte sind u.a. für das erste Treffen der User Group geplant:

  • Erfahrungsberichte aus Versicherungsunternehmen, bspw. hinsichtlich deren BCM-Projektstands, Erfahrungen bei der Durchführung von Notfallübungen
  • Vortrag des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Gefahrenanalyse bzw. Szenarienbildung
  • Blick über Tellerrand: Report über das BCM eines Unternehmen einer anderen Branche
  • Workshop: Vorgehensweise bei der Umsetzung von BCM-Einzelmaßnahmen oder der Durchführung von BCM-spezifischen Analysen
  • Workshop: Supply Chain Management und Dienstleistersteuerung im BCM

Weitere Informationen zur User Group sind unter: www.versicherungsforen.net/bcm erhältlich.

Oder wenden Sie sich auch gern direkt an:

Versicherungsforen Leipzig GmbH

Eva-Maria Kastner

T +49 (0)341 / 1 24 55 – 11

E kastner@versicherungsforen.net

Wie ein Unternehmen einen schweren Notfall mühsam überwindet

Dokumentierte Beispiele von Unternehmen, die einen schweren Notfall überwunden haben, sind selten. Noch immer geistern Prozentzahlen durch die BCM-Welt, wieviele Unternehmen nach einem Notfall untergehen würden. Doch belegt sind keine dieser Statistiken, nur oft genug wiederholt. In der Print-Ausgabe der heutigen FAZ ist ein interessanter Artikel, der die Überwindung eines Notfalls durch einen Großbrand beim Armaturenhersteller Dornbracht beschreibt. Doch dieser Fall hat noch weit mehr interessante und dramatische Aspekte, als in dem Artikel beschrieben. Weiterlesen…

Versicherungen für BCM-Risiken

In der Samstagsausgabe der FAZ wird das neue Versicherungsangebot des Versicherungsunternehmens Chartis vorgestellt: eine Versicherung für das Risiko eines Rufschadens “Reputation Guard – Schutz für die Reputation”. Chartis ist eine Tochtergesellschaft des amerikanischen Versicherungsunternehmens AIG, das nach undurchsichtigen Finanzgeschäften von der amerikanischen Regierung gestützt werden musste. Der Konzern verfügt also über umfangreiche Erfahrung im Management der eigenen Reputationskrisen, wie die FAZ süffisant bemerkt. Weiterlesen…

Hinweise von Marsh was bei Stromausfällen für die Versicherung zu beachten ist

In den USA führt die Hitzewelle derzeit zu einer sehr starken Belastung des Stromnetzes. Unterbrechungen durch technische Störungen in der Stromversorgung und -übertragung, aber auch gezielte regionale Stromabschaltungen der Versorger “tolling blackouts” können die Folge sein. Der US-Versicherer Marsh hat auf seiner Webseite Hinweise zur Vorbeugung bei Stromunterbrechungen zur Verfügung gestellt. Daneben gibt es wichtige Hinweise, was bei der Abrechnung von Schäden durch Stromunterbrechungen bei der Versicherung zu beachten ist. Ein Blick in die Versicherungspolice mit den Handlungsanweisungen und Dokumentationspflichten bei Stromausfällen ist hierbei lohnenswert. Wie in Versicherungsbedingungen üblich, gibt es auch bei Stromausfällen und -abschaltungen zahlreiche mögliche Einschränkungen der Versicherungsleistungen und detaillierte Dokumentationsanforderungen zu beachten. Dies dürfte in Deutschland nicht anders als in den USA sein.

Munich Re: 2011 ist bereits zur Jahreshäfte das schadensträchtigste Jahr aller Zeiten

Die Häufung schwerster Naturkatastrophen macht das Jahr 2011 bereits zur Jahreshälfte zum schadensträchstigsten Jahr aller Zeiten, so der Rückversicherer Munich Re in einer aktuellen Presseinformation. Bis Ende Juni sind wirtschaftliche Schäden von 265 Mrd. USD durch Naturkatastrophen verursacht worden. Mit einem gesamtwirtschaftlichen Schaden von 210 Mrd. USD entfällt der größte Teil der Schäden auf das Erdbeben in Japan vom 11. März 2011. Von diesen wirtschaftlichen Schäden waren 60 Mrd. USD versichert. Die Schadensbelastung für Versicherungen alleine aus dem Erdbeben in Japan beträgt nach aktuellen Schätzungen der Munich Re 30 Mrd. USD, d.h. nur 14 Prozent der Schäden aus dem Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami waren versichert. Beim Hurrikan Katrina im Jahr 2005 war zwar der gesamte wirtschaftliche Schaden mit 125 Mrd. USD niedriger, die Höhe der versicherten Schäden jedoch mit 62,2 Mrd. USD deutlich höher. Die schweren Erdbeben in Christchurch (Neuseeland) erzeugten mit rund 20 Mrd. USD sehr hohe wirtschaftliche Schäden, von denen mit 10 Mrd. USD die Hälfte auch versichert waren.

Industriekonzerne prüfen, ob Sie Manager für Lieferausfälle nach Japan haftbar machen können

Laut einem Bericht in der ftd fürchten die Managerhaftpflichtversicherungen D&O (Directors and Officers Liability) neue Schäden aus den Lieferunterbrechungen nach der Katastrophe in Japan. Die Versicherer erwarten, dass Industrieunternehmen ihre Vorstände für die Lieferausfälle haftbar machen können. Wenn Manager keine angemessene Notfallvorsorge für den Ausfall von Lieferanten getroffen haben und dem Unternehmen hierdurch Schäden entstehen, können diese für diese Schäden haftbar gemacht werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass dem Manager Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Eine D&O-Versicherung schützt den Manager, nicht das Unternehmen, gegen diese Schadenersatzansprüche.

Vorstände und GmbH-Geschäftsführer haften bei Vorsatz und Fahrlässigkeit. Die Beweislast liegt beim Vorstand / Geschäftsführer!

Dieser hat nachzuweisen, dass

  • er seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen ist,
  • dass der von ihm verursachte Schaden unvermeidlich war.

Wenn durch eine Notfallvorsorge der Schaden vermeidbar gewesen wäre, kommt der Vorstand / Geschäftsführer in die Situation, dass er persönlich für den eingetretenen Schaden haftbar gemacht werden kann. Hier greift dann die D&O Versicherung, sofern diese mit einer entsprechenden Deckung abgeschlossen wurde.

Rückversicherer reagieren mit Sorge auf zunehmende Supply Chain Risks

Der Rückversicherer Munich Re blickt mit Sorge auf die zunehmenden Risiken aus den komplexen internationalen Lieferketten. Rückversicherer haben Unternehmen im Rahmen von CBI-Policen (Contingent Business Interruption) gegen den Ausfall von Lieferanten abgesichert. “Japan hat den Versicherern vor Augen geführt, dass diese Risiken nicht mehr kalkulierbar sind.”, so Munich Re laut einer Meldung von Finanzen.net. Die Versicherungsbranche wird in Zukunft restriktiver bei der Absicherung dieser Versicherungen sein.

Spätestens wenn Risiken selbst für Versicherungen nicht mehr kalkulierbar sind, ist höchste Alarmstufe angesagt. Japan hat die Abhängigkeiten der internationalen hochkomplexen Lieferketten aufgezeigt. Die Rangliste der Autobauer wird derzeit neu sortiert, da der Teilemangel zu Produktionsausfällen insbesondere bei Toyota führt. Bei Elektronikprodukten wie zum Beispiel Digitalkameras gibt es bereits erste Lieferengpässe. Diese Komplexität der Supply Chains ist kaum noch durchschaubar und noch weniger beherrsch- und steuerbar. Die Versicherungen haben dies erkannt. Die Unternehmen müssen die Konsequenzen ziehen.

Rückversicherer legen Katastrophenschadensbilanz für 2009 vor

Munich Re und Swiss Re haben ihre Katastrophenschadensbilanz für 2009 vorgelegt. Die beiden Studien (Munich Re: “Topics Geo 2009” und Swiss Re “sigma No 1/2010” kommen zu leicht unterschiedlichen finanziellen Schadenshöhen, die Entwicklungen werden aber gleich eingeschätzt. Weiterlesen…