Indien will Satellitentelefonie einschränken

Nachdem in Großbritannien nach den Krawallen mögliche Einschränkungen der Blackberry Messenger Services im Gespräch sind, will offensichtlich jetzt auch Indien bei Terrorlagen die Kommunikationskanäle kontrollieren und im Bedarfsfall unterbrechen. Betroffen ist in Indien die Telefonie über Satelliten. Bei einem Terroranschlag auf ein Hotel im Mumbai im Jahr 2008 wurden von den Terroristen Satellitentelefone zur Verständigung eingesetzt. Indien hat jetzt einen entsprechenden Vorschlag bei der ITU (International Telecommunications Union) eingereicht. Da es technisch nicht möglich ist, den Funkverkehr von Satellitentelefonen lokal zu unterbrechen, sieht der Vorschlag vor, technische Möglichkeiten zu schaffen um Satellitentelefone bei Überschreiten der Landesgrenze ausser Betrieb zu setzen.  Der Vorschlag soll im Oktober bei der ITU diskutiert werden.

[ars technica]

Telefonie und Mobilfunk in einer Katastrophensituation

Neben der medizinischen Versorgung, Lebensmittel und Strom/Energie und Wasser  ist die Kommunikation ein wesentlicher Baustein, um die Folgen einer Katastrophe zu managen. Die multipe Katastrophe in Japan zeigt die Verwundbarkeit dieser kritischen Infrastrukturen selbst in hochentwickelten Ländern. Auch mehrere Tage nach der Katastrophe gibt es in Japan noch massive Einschränkungen bei Festnetz und Mobilfunk. Die Bevölkerung weicht auf SMS und soziale Medien wie Twitter und Facebook aus. Für Unternehmen, die auf eine gesicherte und vertrauliche Kommunikation angewiesen sind, kommen diese Kommunikationswege allerdings nur sehr eingeschränkt in Betracht. Auch auf den Mobilfunk als Rückfalllösung für den Ausfall des Festnetzes zu setzen ist gefährlich. Denn zum einen werden die Mobilfunknetze bei einem Festnetzausfall bis an oder gar über ihre Kapazitätsgrenzen belastet. Zum anderen können Ereignisse wie Stromausfälle zum gleichzeitigen Ausfall von Festnetz und Mobilfunk führen, da auch die Mobilfunkinfrstruktur von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig ist.

Was bleibt dann noch an Kommunikationswegen? Soweit das Internet noch funktioniert, können Telefon- und Webkonferenzen über Internetverbindungen hergestellt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass diese Dienste eingerichtet sind und vor allem der Umgang damit eingeübt ist. Gerade für Ungeübte sind Telefon- und Webkonferenzen zunächst schwierig. Das geht schon mit der erfolgreichen Einwahl und Quittierung, sowie das Vorhandensein der Passworte los. Eine weitere Alternative sind Satellitentelefone. In Japan stellt ein Anbieter derzeit kostenlos diesen Kommunikationsservice in den besonders stark betroffenen Gebieten zur Verfügung. Für Einsatzkräfte vor Ort sind Funkgeräte das Mittel der Wahl. Der Zusammenbruch des Mobilfunks bei der Loveparade-Tragödie in Duisburg und der damit verbundene Kommunikationsverlust bei Polizei und Ordnungskräften scheint  maßgeblich mit zu dieser Katastrophe beigetragen zu haben.

Welche Alternativen haben Sie für den Ausfall der Kommunikationssysteme vorgesehen?