Brüderle gibt Startschuss für Gesprächsplattform “Zukunftsfähige Netze und Systemsicherheit”

Die Einspeisung erneuerbarer Energien stellt unser Stromnetz vor große Herausforderungen. Standen früher die Kohlekraftwerke nahe an den Verbrauchern wird heute der Strom über die erneuerbaren Energien weder zeitlich noch örtlich dort erzeugt, wo er gebraucht wird. Dies stellt große Anforderungen an das bestehende Stromnetz. Die Ertüchtigung des Stromnetzes, Smart Grids, neue Speicherverfahren sind daher dringende Themen, die gelöst werden müssen.

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, die ständige Gesprächsplattform “Zukunftsfähige Netze und Systemsicherheit” im Bundeswirtschaftsministerium eingerichtet.

In der Plattform sollen die wesentlichen Interessenvertreter – Unternehmen, Bundes- und Länderinstitutionen sowie Verbände – gemeinsam Probleme und Lösungen analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen bei folgenden Themen:

  • Rahmenbedingungen für Investitionen,
  • Förderung und Erprobung neuer Technologien,
  • gesellschaftliche Akzeptanz des Leitungsbaus,
  • Netzanbindung von Offshore-Windparks,
  • Erhalt eines sicheren Netzbetriebs.

Steht das deutsche Stromnetz vor dem Kollaps?

Die Stromversorgung ist eine wesentliche Komponente der kritischen Infrastrukturen KRITIS in Deutschland. “Ohne Strom nix los”, kann man es auf einen kurzen Nenner bringen. Doch wie ist es um die Sicherheit in der Stromversorgung aktuell und in der Zukunft bestellt? Die deutsche Energie-Agentur dena schlägt Alarm, Nachdem Zwischenergebnisse der dena-Netzstudie II über das Handelsblatt an die Öffentlichkeit gelangten. Weiterlesen…

BBK veröffentlicht “Krisenhandbuch Stromausfall”

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg, der EnBW AG und dem Karlsruher Institut für Technologie / CEDIM das „Krisenhandbuch Stromausfall“ herausgegeben.

In Deutschland sind wir bei der Zuverläsigkeit der Stromversorgung im internationalen Vergleich verwöhnt. Die Herausforderungen an die Sicherstellung diser Versorgungssicherheit steigen jedoch enorm. Durch den steigenden Anteil an Einspeisungen alternativer Energien wie Wind- und Solarstrom wird der Strom immer weniger an dem Ort und zu der Zeit erzeugt, wie er benötigt wird. Der Strom muß von den Offshore-Windparks zu den Stromverbrauchern im Süden geleitet werden. Der Bau neuer Hochspannungsnetze ist sehr teuer und mit langen Genehmigungszeiten verbunden. Unabhängig davon kommt es regelmäßig zu lokalen Stromausfällen, wie vor einiger Zeit im Finanzzentrum Frankfurt. Ein Brand in einem Umspannwerk, der falsche LKW am richtigen Verteilerkasten oder der Baggerbiß in der Leitung kann auch bei uns ganz schnell eine Stadt in der Dunkelheit versinken lassen. Während kurzfristige Stromausfälle im Stundenbereich noch mit Hilfe von Netzersatzanlagen überbrückt werden können, wird es bei Stromausfällen von einem Tag oder länger schon sehr kritisch.

Für derartige Szenarien hat das BBK jetzt das “Krisenhandbuch Stromausfall” veröffentlicht. Neben eineer eingehenden Analyse der Auswirkungen eines großflächigen Stromausfalls gibt das Handbuch auch Handlungsempfehlungen zur Krisenkommunikation – auch ohne Strom.

“Um die Herausforderung eines großflächigen, lang anhaltenden Stromausfalls in Baden-Württemberg künftig auch in der Realität erfolgreich meistern zu können, wurden im Rahmen eines Projektes das Krisenmanagement von Stromausfällen detailliert untersucht und Handlungsempfehlungen zur Vorbreitung auf und Bewältigung von Stromausfällen erarbeitet. Aufgrund der bisher einmaligen Zusammensetzung des Projektkonsortiums war es möglich, sowohl behördlichen und privatwirtschaftlichen als auch wissenschaftlichen Sachverstand in das Projekt einzubringen und zentrale Aspekte der Zusammenarbeit mir Betreibern Kritischer Infrastrukturen im Krisenmanagement besonders zu berücksichtigen” (BBK).

Stromnetz in USA durch Hacker penetriert

Nach Angaben der US-Ausgabe des  Wall Street Journal ist das US-amerikanische Stromnetz durch Hacker penetriert worden. Sie hätten in dem Computersystem zur Steuerung der Stromnetze Programme hinterlassen, die dazu benutzt werden könnten, die Stromversorgung im ganzen Land zu stören oder zu unterbrechen. Die Zeitung berichtet, unter Berufung auf die US-Sicherheitsbehörden, dass die Hacker vermutlich aus China oder Russland oder anderen Staaten kommen. Sie hätten nicht versucht die Strom-Infrastruktur zu beschädigen, könnten dies aber in einem Krisen- oder Kriegsfall mit Hilfe dieser Programme versuchen.

Strombranche kürzt notwendige Investitionen in das Stromnetz

“Die Investitionen der Stromnetzbetreiber sind im Jahr 2007 entgegen der ursprünglichen Planung um ein Drittel regelrecht eingebrochen”, so der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller.
Ursprünglich hatten die Stromversorger für 2007 Investitionen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro geplant, es seien aber nur 2,4 Milliarden Euro ins Stromnetz investiert worden. Weiterlesen…

Die kritischen Lücken in der Pandemieplanung

Die Herausforderungen in der Erstellung einer funktionsfähigen Pandemieplanung wurde bereits im Artikel zum “Klinik-Workshop” deutlich. Insbesondere die mangelnde Koordination der zahlreichen Pandemiepläne zwischen den Krankenhäusern und Hilfsorganisationen wie auch zu den Dienstleistern wurde in dem Workshop bereits angesprochen. Die Pandemieplanung erfordert hochgradig systemisches und vernetztes Denken und Handeln, um auch nur im Ansatz funktionsfähig sein zu können. Dies zeigt jetzt auch eine Studie des Center for Infectious Disease Research & Policy der University of Minnesota mit dem Titel “Pandemic Influenza, Electricity, and the Coal Supply Chain”. Weiterlesen…

Stromausfälle lähmen Südafrikas Wirtschaft nachhaltig

Die aktuelle Stromkrise zwingt die Wirtschaft Südafrikas in die Knie. Die südafrikanische Wirtschaft ist im ersten Vierteljahr so langsam gewachsen wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr. Der nationale Energieversorger Eskom kann die Nachfrage nach Strom nicht mehr bedienen. In der Folge mussten die Minenunternehmen zeitweise Bergwerke schliessen. Die Branche hatte einen um 22,1 Prozent niedrigeren Ausstoß als im Quartal zuvor. Insgesamt verringerte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5,3 Prozent auf 2,1 Prozent. Die Stromversorgungsprobleme werden die südafrikanische Wirtschaft auch in der Zukunft nachhaltig behindern.

Quelle: FAZ