WHO beobachtet weiter – kein Ende der Pandemie

Die Gerüchte, dass sich das emergency committe des WHO diesen Dienstag treffen würde, um den Status der Pandemie zu überprüfen und den Pandemiestatus für H1N1 aufzuheben haben sich nicht bestätigt. Dies hat ein Sprecher der WHO jetzt offiziell bestätigt. Anfang der Woche sind Gerüchte aufgekommen, zwei anonyme Mitglieder des Kommittees hätten  ein Treffen und die möglichen Entscheidung über die Beendigung der Pandemie bestätigt. Die Pandemiestufe “6” besteht jetzt bereits seit Juni 2009.

Land Hessen bleibt auf H1N1-Impfstoff im Wert von 17,5 Millionen Euro sitzen

Laut einem Bericht von nh24 über eine Aussage von Gesundheitsminister Jürgen Banzer im hessischen Landtag schätzt die hessische Landesregierung die Kosten für nicht benötigten Impfstoff gegen die Schweinegrippe auf 17,5 Millionen Euro.

Für 30 Prozent der Bevölkerung wurde Impfstoff bestellt, jedoch höchstens 10 Prozent der hessischen Bevölkerung ließ sich impfen. Ein Teil des verbliebenen Impfstoffes wird noch der normalen Grippeschutzimpfung beigemischt, was die Restmenge noch etwas reduzieren wird.

Pandemie-Status bleibt auf der höchsten Stufe “6”

Der Status der aktuellen H1N1-Pandemie bleibt auf der höchsten Stufe “Phase 6”. Dies hat das Expertenkommitee des WHO, bestehend aus 15 externen Experten jetzt entschieden. Das Expertenkommitte ist zum Schutz vor externer Einflussnahme auf die Entscheidungen anonym. Die Schweinegrippe ist seit Juni 2009 auf der höchsten Pandemie-Stufe.

Der Status wird im Juli 2010 erneut überprüft werden.

Statement des WHO zur Überprüfung des Pandemie-Status

Pandemie-Stati

Expertenkommission des WHO tagte zum Status der H1N1-Pandemie

Die (anonymen) Experten des WHO haben sich heute wie geplant getroffen, um über den Status der Pandemie zu beraten. Die ursprünglich für den Dienstag geplante Veröffentlichung der Ergebnisse der Beratung wurden ohne Angabe von Gründen auf den Mittwoch verschoben.

Es wird damit gerechnet, dass der aktuelle Status beibehalten wird oder auf  “Post Pandemic Period” gesetzt wird und damit die “Post Peak Period”-Phase übersprungen wird (siehe WHO Pandemie-Phasen).

WHO Expertentagung zur Pandemie

Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der WHO, hat am Montag in Genf eine dreitägige Expertentagung zur Schweinegrippe-Pandemie eröffnet. Auf der Konferenz wollen unabhängige Experten herausfinden, ob die Organisation optimal mit der Pandemie umgegangen ist und wie Vorsorgemaßnahmen für eine zukünftige Pandemie aussehen können.

Die WHO war nach Ausrufung der Pandemie schwer in die Kritik geraten.

Hörtip: “Die Influenzapandemie und das Medikament Tamiflu”

Am kommenden Montag, 23. November, sendet der Rundfunksender WDR5 um 20:05 eine interessante Sendung zum Thema Pandemie und Tamiflu:

In den nächsten Jahren wird es zu einer Influenzapandemie mit Millionen von Toten kommen, sagt die Weltgesundheitsorganisation. Sie scheint es ernst zu meinen: Seit 2004 bereiten sich große Teile der Weltgemeinschaft auf diese Pandemie vor. Nationale Notfallpläne werden erstellt und das antivirale Medikament Tamiflu wird in großen Mengen eingelagert.

Michael Lissek fragt, wie es zu der Warnung der WHO kam und welche Folgen diese hat. Wird Tamiflu überhaupt gegen einen noch unbekannten Pandemie-Virus schützen können? Oder ist die Bevorratung dieses Medikaments nicht doch eher ein pharmakologisches Tauschobjekt gegen medieninduzierte Todesfurcht?

Leider kann ich die Sendung nicht hören, da ich im Flieger sitze. Über Rückmeldungen oder einen Mitschnitt würde ich mich sehr freuen!

Hier die Frequenzen von WDR5:

WDR 5 Frequenzen
WDR 5 Frequenzen

Zur Überbrückung der Wartezeit auf die Impfung

hier noch ein schönes Fundstück zur aktuellen Lage bei der Impfung gegen die Schweinegrippe:

Schweinegrippe Cartoon
Schweinegrippe Cartoon

Selbst große Unternehmen von kritischen Infrastrukturen wie die Bahn und Lufthansa verfügen nicht über Impfstoff, um den eigenen – zum Teil besonders gefährdeten – Mitarbeitern Impfungen anbieten zu können (siehe Bericht der FAZ). Für viele ist daher weiter Warten auf die Schweinegrippe-Impfung angesagt.

Google hilft in den USA bei der Suche nach Schweinegrippe-Impfstoff

Google  stellt sich erneut mit einem Service in den Dienst zur Bekämpfung der Schweinegrippe. Nach dem Vohersagemodell google flu trends hilft Google in den USA jetzt bei der Suche nach Impfstoffen gegen die Schweinegrippe (H1N1). Mit Hilfe von google.com/flushot können die Bürger in den USA Standorte ausmachen, wo es noch Impfstoffe gibt. Nach Eingabe eines Ortsnamens oder einer Postleitzahl erhält der Nutzer Informationen über Impfstellen mit Impfvorräten gegen die saisonale Grippe und die Schweinegrippe. Weltweit kommt es derzeit zu Verknappungen bei der Herstellung und Verteilung der Impfstoffe. Auf der einen Seite verläuft die Produktion langsamer als geplant, auf der anderen Seite hat die Nachfrage nach Impfungen deutlich zugenommen.

Frankurt setzt kommunalen Pandemieplan in Kraft

Die Stadt Frankfurt hat heute den kommunalen Pandemieplan in Kraft gesetzt. Hintergrund ist die massive Zunahme der Fälle in Frankfurt und die hieraus folgende Belastung der medizinischen Einrichtungen. Erste Engpässe bei der stationären Unterbringung sind laut Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann bereits aufgetreten. Die Stadt müsse damit rechnen, dass bis zu 30 Prozent der Bevölkerung so stark erkranke, dass sie vom Hausarzt oder auch stationär im Krankenhaus behandelt werden muss.

Mit dem Pandemieplan wird die Wahrnehmung der “lebensnotwendigen Aufgaben” durch medizinische Einrichtungen, Feuerwehr und Polizei auch bei Ausfall einer großen Zahl an Mitarbeitern sichergestellt.

Der kommunale Pandemieplan beruht auf dem nationalen Pandemieplan des RKI und enthält auch ein “Merkblatt “Business Continuity” für die Betriebe mit den elementaren Maßnahmen (siehe auch die mindmap Pandemie-Planung von bcm-news).

Einige Großunternehmen sind bereits dazu übergegangen, Impfungen für ihre Mitarbeiter anzubieten, nachdem die bestehenden Versorgungslücken mit dem Impfstoff in Verbindung mit dem massiven Andrang eine Impfung gegen Schweinegrippe auf privater Basis kurzfristig schwierig bis unmöglich machen.

Dem Impftourismus ins benachbarte Österreich versucht die dortige Regierung einen Riegel vorzuschieben.

Auch die Meldepflicht bei Verdachtsfällen von Schweinegrippe durch die Ärzte ist mittlerweile gekippt.

Meine Nachfrage bei Ärzten ergab, dass ohnehin nicht durchgehend auf Schweinegrippe getestet wurde, da die einfachen Tests eine hohe Fehlerquote hätten und die zuverlässigen Tests mit rund 150 Euro sehr teuer sind und kaum ein Patient gewillt sei, dies zu berappen. Die Statistiken gaben daher ohnehin kein reales Bild wieder, was auch die Änderung der Zählmethode in den USA gezeigt hat.

Zu betonen bleibt, dass der Großteil der Infektionen nach wie vor mild verläuft, gerade auch im Vergleich zur saisonalen Influenza, an der jährlich nach Schätzungen mindestens 10.000 Menschen in Deutschland sterben.

Obama erklärt Schweinegrippe zum nationalen Notstand

Nach mehr als 1.000 Toten in den USA hat Präsident Obama den nationalen Notstand für die Schweinegrippe erklärt. Obama unterschrieb eine entsprechende Anordnung in der Nacht zum Samstag. Durch diese Verordnung können die Gesunheitsbehörden bei einem Ansturm an Patienten bestehende Regularien umgehen.

Die Auslieferung des Impfstoffs verläuft in den USA schleppend, während die Anzahl der Infizierten stark zunimmt. Nahezu alle Bundesstaaten sind mittlerweile betroffen. Geplante Masenimpfungen mussten bereits verschoben werden.