Coronavirus-Epidemie zeigt die Schwächen in der Notfallvorsorge kritischer Infrastrukturen auf

Die Coronavirus-Epidemie zerstört aktuell weltweite Lieferketten, wie es kein Ereignis zuvor in der Lage war zu tun. Lieferketten waren in der Vergangenheit meist durch räumlich begrenzte Ereignisse wie Naturkatastrophen in Form von Erdbeben, Überschwemmungen, Stürmen etc. unterbrochen. Die Liefer-Unterbrechungen waren räumlich und zeitlich begrenzt und konnten auch schnell wieder aufgeholt werden. Im Gegensatz hierzu zerstört die Coronavirus-Epidemie gerade zeitgleich weltweite Lieferketten und -beziehungen. Lieferanten, Transportwege per Schiff und Flugzeug fallen aus. Leere Container stapeln sich in Asien und fehlen dafür in den anderen Regionen.  Angebot und Nachfrage nach Produkten haben sich radikal verändert. KFZ-Absatzmärkte sind in China nahezu komplett zusammengebrochen, dafür gibt es auf der anderen Seite Engpässe bei der Lieferung von Schutzausrüstungen für Ärzte und Kliniken.  Schutzmasken, -brillen und -anzüge kommen fast ausschließlich von Herstellern in China. Die wenigen europäischen Hersteller, zum Beispiel in Italien, arbeiten an der Kapazitätsgrenze. Vorprodukte von Medikamenten und Generika werden vorwiegend in China und Indien hergestellt. Beide Länder haben auf Grund des eigenen hohen Bedarfs an diesen kritischen Produkten die Ausfuhr untersagt und kaufen sogar Produkte aus dem Ausland ein. Dies führt derzeit zu einer Verknappung dieser für das Gesundheitswesen  existentieller Produkte. Verschärft wird die Lage durch Hamsterkäufe von Privatpersonen und gar Diebstahl von Behältern mit Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern. Große Lieferanten von Schutzausrüstungen für den medizinischen Bedarf fürchten, in den kommenden Wochen nicht mehr lieferfähig zu sein, da alle Vorräte abverkauft sind und aus China keine Ware mehr nachkommt. Für Lebensmittel gibt es eine staatlich geregelte Notfallbevorratung, wie auch für Treibstoffe. Die Coronavirus-Epidemie lehrt, dass in der Vorsorge für Notfälle und Krisen ganzheitlicher gedacht und gehandelt werden muss. Privathaushalte haben offensichtlich aktuell gelernt, dass ein Notvorrat zu Hause eine gute Vorsorge darstellt, nachdem das BBK bei der Vorstellung der Empfehlungen hierfür damals vorwiegend Lacher und Spott geerntet hatte. Unternehmen haben aus der aktuellen Situation gelernt, dass Single-Sourcing erhebliche Risiken beinhaltet, die auch tatsächlich einmal eintreten können und nicht nur theoretischer Natur sind. Für kritische Infrastrukturen gibt es in KRITIS mittlerweile strenge gesetzliche und regulatorische Vorgaben für das Risikomanagement und die Notfallvorsorge. Die kritischen weltweiten Lieferketten sind in dieser Betrachtung offensichtlich bisher zu kurz gekommen. Aus Schaden sollten wir klug werden. Unternehmen sollten die Risiken in ihren Lieferketten besser analysieren und absichern, auch wenn es kurzfristig Geld kostet. Für die kritischen Infrastrukturen wie das Gesundheitswesen darf ein Engpass an Schutzausrüstung sowie Medikamenten und deren Vorprodukte nicht eintreten. Hier sind gesetzliche Regelungen erforderlich, um eine Grundversorgung im Falle von Epidemien und Pandemien sicherstellen zu können.

Corona-Virus: Links zu wichtigen Informationsquellen

Bei der aktuellen Lage ist es besonders wichtig, die aktuellen Informationen zum Stand der Ausbreitung der Epidemie, den Vorsorgemaßnahmen sowie Maßnahmen bei Betroffenheit zu haben.

Es sollte hierbei Wert auf seriöse und sachkundige Quellen zu legen. Daher hier eine kleine Zusammenstellung.

Sollten Sie weitere hilfreiche Links haben, ergänze ich diese Sammlung gerne. Weiterlesen…

Corona-Virus: einfache und wirkungsvolle Maßnahmen zum Infektionsschutz

Aus Gelassenheit wurde Risikobewusstsein und Besorgnis, stellenweise auch Panik, nachdem es zunehmend zu Infektionsfällen in Deutschland kommt und sich das Virus SARS-CoV-2 schnell international verbreitet. Zu Panik besteht allerdings keinerlei Anlass.

Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sind derzeit bedeutend stärker als die gesundheitlichen Folgen.

Die Maßnahmen, die jeder Einzelne im privaten und beruflichen Umfeld treffen kann sind so einfach wie wirkungsvoll:

  • Handhygiene: richtig und oft Händewaschen
  • Nicht mit den Händen ins Gesicht greifen
  • Von anderen Personen weg in die Achseln husten und nießen
  • Menschenansammlungen meiden
  • Bei Symptomen den Arzt kontaktieren
  • Nicht mit Krankheitssymptomen zur Arbeit gehen und Kontakt mit anderen Menschen meiden.

Empfehlungen hierzu finden sich auf der Seite www.infektionsschutz.de

Atemschutzmasken und Handschuhe werden für gesunde Menschen übrigens nicht empfohlen!

Unternehmen sollten

  • Mitarbeitern Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen (Spender auf den Toiletten)
  • auf Maßnahmen zur richtigen Handhygiene hinweisen (zum Beispiel durch Aushänge und im Intranet)
  • Reinigungszyklus erhöhen und geeignete Reinigungsmittel verwenden (insbesondere Kontaktflächen wie Türgriffe, Toiletten, Aufzüge)
  • Größere Veranstaltungen absagen oder verlegen
  • Telefon- und Videokonferenzen nutzen
  • Reisen von Mitarbeitern in besonders gefährdete Gebiete verschieben
  • Rückkehrer aus besonders gefährdeten Gebieten auf  besondere Achtsamkeit verpflichten und ggf. zwei Wochen von zu Hause arbeiten lassen.

be prepared