Rhein nach Havarien wieder frei befahrbar

Nachdem gleich drei Schiffe auf dem Rhein havariert waren, ist der Rhein jetzt wieder frei befahrbar. Rund 80 Schiffe hatten sich aufgestaut, nachdem ein Kiesfrachter an der Loreley nach dem Ausfall der Ruderanlage havariert war und zwei weitere Frachter in der Folge verunfallten. Erst vor sieben Monaten am 13. Januar war der Säuretanker “Waldhof” an dieser Stelle verunglückt. Ein Seemann kam dabei ums Leben, ein weiterer wird noch vermisst.

Säuretanker “Waldhof” aus dem Rhein geborgen

Einen Monat nach der Havarie ist die Waldhof vom Spezialunternehmen “Mammoet“, das bereits an der Bergung der Kursk beteiligt war, geborgen worden. Bei der Bergung wurde die Leiche einer der beiden vermissten Seeleute entdeckt. Nach dem Leerpumpen von zwei Säuretanks konnte das Schiff durch zwei Schwerlast-Schwimmkräne gehoben und der Tanker aus der Fahrrinne gezogen werden. Der Rhein ist teilweise wieder für die Schiffahrt freigegeben.

Die mit 2.400 Tonnen Schwefelsäure beladene Waldhof war am 13. Januar 2011 nahe der Loreley gekentert. Mehr als zwei Drittel der Ladung sind in denRehin ausgelaufen oder mussten kontrolliert abgelassen werden, da sich in den Tanks hochexplosiver Wasserstoff gebildet hatte. Zwei Seeleute sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Einer ist noch vermisst.

Für viele Frachtschiffe auf dem Rhein bedeutet die Havarie einen vierwöchigen Stillstand. Die Fracht konnte nicht fristgerecht geliefert werden und keine neue Fracht gefahren werden. Vor allem für die selbständigen Kapitäne ein existenzbredrohender Verlust. Inwieweit Schadenersatz durch Versicherungen geleistet werden ist fraglich.

Produktions- und Versorgungsengpässe nach Havarie auf dem Rhein

Auf dem Rhein gibt es immer noch eine “Vollsperrung”, nachdem in der vergangenen Woche ein mit Säure beladenes Frachtschiff bei St. Goarshausen kenterte. Zwei Seeleute werden noch vermisst und sind vermutlich tot. Die Stelle wird täglich von etwa 150 Schiffen passiert. Rund 200 Schiffe machen vor Ort Zwangspause, andere liegen in den Häfen fest. Ein Frachtschiff entspricht der Ladekapazität von rund 100 LKW. Der Chemiekonzern BASF berichtet jetzt von ersten Versorgungs- und Produktionsengpässen (FAZ vom 20. Januar 2011). Eine vollständige Verlagerung vom Schiff auf die Bahn ist nicht möglich. Kunden seien über Verzögerungen in der Auslieferung informiert.