Letten räumen Konten bei der schwedischen Swedbank nach Internetgerüchten leer

Nachdem in Lettland über Facebook und Twitter Gerüchte gestreut wurden, dass es bei der Swedbank kein Geld mehr an den Geldautomaten gebe und der Chef der Bank verhaftet worden sein soll,  setzte ein Ansturm auf die Geldautomaten der Bank ein. Nachdem am Sonntag umgerechnet über 15 Millionen Euro an den Geldautomaten der Bank abgeholt wurden, gab es an rund einem Drittel der Automaten wegen Leerstand kein Bargeld mehr. Auch die Konten anderer schwedischer Banken wurden geräumt.  Die Swedbank hat die Gerüchte zwischenzeitlich energisch zurückgewiesen.

Wenn Marken abstürzen

Image und Reputationsschäden sind eine der Standard-Impakt-Kategorien zur Einschätzung der Kritikalität von Prozessen. Reputationsmanagement ist zudem eines der aktuellen Trendthemen. Doch welche Auswirkungen hat die Krise eines Wettbewerbers auf den Markt und die Wettbewerber? Zwei Untersuchungen, über die im Harvard Business Manager berichtet wird, haben diese Effekte analysiert. Am Beispiel einer schwachen Marke (Ethiopian Airlines) sowie einer starken Marke (Toyota) wurden die Auswirkungen einer Krise auf die Branche analysiert. Die Ergebnisse fallen sehr unterschiedlich aus: hat eine schwache Mrke Probleme, profitieren die Wettbewerber davon. Starke Marken verfügen über ein Schutzschild. Hat eine starke Marke Probleme, leiden vor allem die schwachen Wettbewerber darunter. Starke Marken in derselben Branche bleiben davon unberührt. Starke Marken verfügen über eine Art Schutzschirm, der sie vor Krisen bei Mitbewerbern schützt, so das Ergebnis der Studien.

Bei Vattenfall bleibts turbulent

Die beiden abgeschalteten Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel gehen frühestens im Februar nächsten Jahres wieder ans Netz.

Der Termin für die Wiederinbetriebnahme ist damit erneut verschoben worden.

Währenddessen  verdichten sich die Gerüchte, dass der erst seit vier Monaten im Amt befindliche Deutschland-Chef Hans-Jürgen Cramer abgelöst wird.

Nach den Kommunikationspannen um die Störfälle in den beiden Atomkraftwerken bleibt der  drittgrößte deutsche Energieversorger damit weiter in den Negativ-Schlagzeilen.

Vattenfall richtet Chefposten für nukleare Sicherheit ein, fatale Imagewerte

Nach der Pannenserie in deutschen und schwedischen Kernkraftwerken versucht das Unternehmen das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. 200.000 Kunden haben dem Unternehmen bereits den Rücken gekehrt.

Die personelle Besetzung des neuen Chief Nuclear Officer ist noch offen.

Quelle: FAZ

Wie das aktuelle Hohenheimer Mediaskop (mediaskop_8_07) zeigt, besteht für Vattenfall auch dringender Handlungsbedarf in Sachen Reputation: Von den zehn Top-Unternehmen mit der stärksten TV-Präsenz im August 2007 weist Vattenfall die schlechtesten Werte auf, gefolgt von der Bahn.

Vattenfall benennt sich nach PR Desaster um und restrukturiert

Der neue Vattenfall Chef Cramer räumt nach dem Kommunkikationsdebakel in Folge mehrer Pannen in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel auf.

Die Firmennamen Vattenfall Europe Hamburg und Vattenfall Europe Berlin werden verschwinden und der Konzern in sieben Gesellschaften neu gegliedert (Wärme, Vertrieb, Bergbau, Erzeugung, administrative Serviceleistungen wie Personal oder Rechnungswesen, Netzservice sowie Kundenservice).

Zudem baut der Konzern einen Kundenbeirat auf, um die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden zu verbessern.

Unglücksfälle, Skandale und Top-Managementpersonalien

Reportagedies sind die Hauptnachrichtenfaktoren, wenn das Fernsehen über Unternehmen berichtet. Zu diesem Ergebnis kommt das Hohenheimer Mediaskop.

Für das Hohenheimer Mediaskop economics (powered by Media Tenor) werden Tag für Tag 37 Leitmedien ausgewertet. Passage für Passage wird codiert, wer Gegenstand der Berichterstattung ist und wie er oder sie bewertet wird.

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Reputationsschaden kostet Vattenfall 100.000 Kunden

Der Energiekonzern Vattenfall hat nach Angaben seines Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Cramer in den vergangenen vier Monaten 100.000 Kunden an Wettbewerber verloren. Hintergrund ist das Kommunikations Disaster nach einer Pannenserie in den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel (bcm-news berichtete).

Der Stillstand der Meiler wird das Unternehmen mehr als 100 Millionen Euro kosten.

Vattenfall verliert Kunden durch Vertrauensverlust

Konzernchef Lars Josefsson räumte ein, dass neben dem wirtschaftlichen Schaden auch ein Vertrauensschaden bei den Kunden entstanden sei.

“Wir haben in Deutschland 10.000 bis 100.000 Kunden verloren”, sagte der Schwede bei einer Veranstaltung des “Deutschlandradio Kultur” und der “Welt am Sonntag”.

Durch den Stillstand der Anlagen würde Vattenfall täglich zudem ein Schaden von 1 Mio. Euro entstehen.

Der Reputationsschaden wird wohl deutlich schwerer zu reparieren sein als der wirtschaftliche Schaden für die finanziell sehr gut aufgestellten Energieversorger.

Manch einer erinnert sich noch an die Brent Spar, dem schwimmenden Öltank der Shell AG, dessen geplante Versenkung zu massiven Medienecho und Tankstellenbestreikungen geführt hat. Das war 1995!

Vorstand stürzt über unzureichendes Krisenmanagement

Der Vorstand von Vattenfall Europe, Klaus Rauscher ist nach einem Kommunikationsdesaster zurückgetreten. Die beiden einzigen Kernkraftwerke von Vattenfall in Deutschland Krümmel und Brunsbüttel stehen still, die Betreibergenehmigung wackelt und bald täglich kommen neue Einzelheiten ans Tageslicht.

Die Störfälle selbst, aber insbesondere das absolut unzulängliche Kommunikationsmanagement, haben für Vattenfall in Deutschland und für die gesamte Kernkraft in der Folge einen enormen und nachhaltigen Reputationsschaden verursacht.

Selbst Bundeskanzlerin Merkel betont, Sie habe mit dem Unternehmen kein Mitleid.

SAP Vorstand Kagermann stellt sich den Vorwürfen

Eine Kommunikationspolitik, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnte. Auf der einen Seite Vattenfall mit einer Kommunikationspolitik a la “Bulldozer”, die zum Ende der Kernkraftaktivitäten in Deutschland führen kann, auf er anderen Seite der öffentliche Umgang von SAP mit den Vorwürfen. Beiden Unternehmen wird vorgeworfen gegen gesetzliche Bestimmungen verstossen zu haben. Bei SAP ist es das Tochterunternehmen Tomorrow Now das illegal Daten beim Wettbewerber Oracle heruntergeladen hat.

SAP Vorstand Kagermann hat nun in einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu den Vorwürfen Stellung genommen.

“Ich bitte hier um eine faire Beurteilung. Zum einen ist nicht bewiesen, ob und welcher Schaden für Oracle entstanden ist. Zum Zweiten erwarte ich, nicht von vornherein böse Absicht zu unterstellen. Ich gehe bisher davon aus, dass einzelne Mitarbeiter Fehler gemacht haben. Das ist bedauerlich und ärgerlich. Wir verfolgen Verstöße gegen Gesetze und gegen unsere internen Unternehmensrichtlinien konsequent” so Henning Kagermann in der FAS vom 15.07.2007.

Dies ist Schadensbegrenzung auf höchstem Niveau. Vattenfall würde gut daran tun, sich hieran ein Beispiel zu nehmen.