Studien zur Vogelgrippe werden nun doch veröffentlicht

Nach einer langandauernden Debatte über die Veröffentlichung zweier Forschungsergebnisse zu mutierten hochansteckenden H5N1-Virenstämmen werden die Foschungsergebnisse in modifizierter Form nun doch veröffentlicht. Nachdem die Veröffentlichung zuvor durch die amerikanische NSABB (National Science Advisory Board for Biosecurity) und die WHO aus Sicherheitsbedenken abgelehnt wurde, dürfen die geänderten Fassungen jetzt veröffentlicht werden. Die Umstände, die zu dieser Meinungsänderung geführt haben, sind jedoch alles andere als transparent. Zunächst hatten die Forscher selbst die Tragweite ihrer Ergebnisse relativiert und damit die Bedrohung durch die Verwendung der Ergebnisse durch Terroristen für einen Anschlag. Durch eine Mutation haben die Forscher H5N1-Virenstämme erzeugt, die leicht übertragbar sind. Der bis heute auftretende H5N1-Virus weist zwar eine hohe Sterblichkeitsrate auf, ist jedoch nur schwer von Tier auf Menschen übertragbar. Die 353 H5N1-Todesfälle betreffen vor allem Personen, die in direktem engen Kontakt mit infiziertem Geflügel standen. Ein maßgeblicher Beweggrund zur Freigabe der Forschungsergebnisse dürfte jedoch politischer Natur sein, wie dieser Artikel aufzeigt. Die WHO bemüht sich eine internationale Allianz der Staaten zur Bekämpfung der Infektion zusammenzubringen. Indonesien und andere Staaten weigern sich jedoch, Virenstämme international für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen. Würden die Forschungsergebnise nicht veröffentlicht werden, erhielten diese Staaten Argumente für ihre Abwehrhaltung und die schwache internationale Zusammenarbeit bei der Forschung und Bekämpfung der Epidemien könnte zusammenbrechen.

WHO stoppt Forschung an mutierten Vogelgrippe-Viren und die Veröffentlichungen darüber

Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat auf ihrer Sitzung am 16. und 17. Februar 2012 in Genf entschieden, dass die Forschungen an mutierten A(H5N1)-Virenstämmen über das freiwillige 60-tägige Moratorium hinaus nicht weitergeführt werden. Die bereits fertig vorliegenden Veröffentlichungen der beiden Forschergruppen in Rotterdam und den USA sollen unveröffentlicht bleiben. Die WHO befürchtet, dass die Erkenntnisse der Forschung in die Hände von Terroristen gelangen könnten. Denn nur mit fünf Mutationen ist es möglich, aus dem bislang von Mensch zu Mensch nicht übertragbaren Virus eine höchst ansteckende Variante zu produzieren, die wie Grippeviren über die Luft übertragen werden. Dieser Virus würde eine Sterblichkeitsquote von rund sechzig Prozent aufweisen. Die mutierten Virenstämme befinden sich in einem Hochsicherheitslabor mit der höchsten Sicherheitsstufe unter Verschluss (BSL3+: Biosicherheitslevel 3 mit zusätzlichen Auflagen). Über die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse hatte es heftige Diskussionen gegeben. Das Interesse an der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse für die Wissenschaft stand mit dem  Interesse des Schutzes vor Terroristen im Widerspruch. Diesem Schutz wurde jetzt durch die WHO eine höhere Priorität eingeräumt.

[WHO: technical consultation on H5N1 research issues]

Todesfälle nach Infektionen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1

Aus China wird ein Todesfall nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 gemeldet. Es ist der erste H5N1-Tote in China nach mehr als einem Jahr. Der 39 Jahre alte Busfahrer starb in der Stadt Shenzhen an der Grenze zu Hongkong. In Hongkong wurden erst vor Kurzem etwa 17.000 Hühner getötet, nachdem drei von ihnen an H5N1 verendet waren. Der Verstorbene soll allerdings laut chinesischer Behörden nicht in Kontakt mit den Hühnern gewesen sein.

Auch aus Zimbabwe in Afrika wird ein Todesfall nach einer Vogelgrippe-Infektion gemeldet.

Auf Grund der Diskussion über die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen über die hoch ansteckende Mutation eines H5N1-Virus ist das Virus wieder stärker in die Öffentlichkeit geraten. Tatsächlich gibt es laufend H5N1-Todesfälle, allerdings auf niedrigem Niveau und lokal konzentriert. Ein Schwerpunkt der Todesfälle ist Ägypten. Die WHO überwacht weltweit die Fälle von H5N1-Infektionen. Diese Vorsicht ist angebracht, denn nach einer Infektion sterben 60 Prozent der Patienten an dem H5N1-Virus.

WHO ist besorgt über die Forschungen an einem leicht übertragbaren H5N1-Virus

In einer Presseerklärung äussert die Weltgesundheitsorganisation WHO Bedenken gegenüber der Forschung an einem leicht übertragbaren H5N1-Virus. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse einer leicht übertragbaren Mutation des H5N1-Virus  ist derzeit heftig umstritten. Amerikanische Behörden versuchen aus Sorge um den Mißbrauch durch Terroristen die Veröffentlichung der gesamten Forschungsergebnisse in Fachmagazinen zu verhindern.

Auch die WHO zeigt sich besorgt über die von Forschern entwickelte gefährliche Mutation:

H5N1 influenza viruses are a significant health risk to people for several reasons. Although this type of influenza does not infect humans often, when it does, approximately 60% of those infected die. In addition, because these viruses can cause such severe illness in people, scientists are especially concerned that this type of influenza could one day mutate so it spreads easily between people and causes a very serious influenza pandemic.

Zweiter Fund von Vogelgrippe in Hongkong

Innerhalb einer Woche wurde in Hongkong ein zweites Tier mit dem Vogelgrippevirus H5N1 identifiziert. Am Mittwoch waren 17.000 Hühner getötet worden, nachdem bei einem Tier der Vogelgrippevirus gefunden wurde. Die Warnstufe für den Virus wurde nach dem zweiten Fund von der Regierung angehoben. Das H5N1-Virus macht derzeit Schlagzeilen. Forscher haben eine leicht übertragbare Mutation des Virus entwickelt. Die USA versuchen eine Veröffentlichung der Forschungsergebnisse zu verhindern, um Anschläge mit diesem mutierten Virus zu verhindern.

[wsj]

Vogelgrippe-Virus A/H5N1 in Hongkong entdeckt – 17.000 Hühner werden getötet

In Hongkong ist bei einem Huhn von einem Geflügelmarkt der Vogelgrippevirus A/H5N1 entdeckt worden. Die Regierung hat ein Import- und Handelsverbot für lebende Hühner verhängt. Etwa 17.000 Hühner werden notgeschlachtet. Mit diesen Maßnahmen will die Regierung verhindern, dass das gefährliche Virus auf Menschen übertragen wird. Der Vogelgrippevirus ist vor allem in Ägypten und Asien weiterhin aktiv. Die Weltgesundheitsbehörde WHO überwacht weltweit die Infektionen mit H5N1. Für 2011 verzeichnet die WHO weltweit 30 Todesfälle auf Grund von H5N1 (Kambodscha: 8; Ägypten: 13; Indonesien: 9).

[Reuters]

Einem Forscherteam um den niederländischen Virologen Ron Fouchier ist es gelungen eine Variante des A/H5N1-Virus zu entwickeln, das sich so einfach wie ein Schnupfen verbreiten kann. Der aktuelle Vogelgrippevirus ist zwar hochgefährlich, aber wenig ansteckend. Das Gremium der US-Regierung für Biosicherheit (National Science Advisory Board for Biosecurity, NSABB) hat jetzt Wissenschaftszeitungen aufgefordert, die  Ergebnisse nicht vollständig zu veröffentlichen. Es besteht die Befürchtung, dass Terroristen in den Besitz der Bauanleitung für diese hochgefährliche Mutation des Virus kommen könnten. Die Herstellung eines solchen Virus wäre dann relativ einfach möglich. “Die Ergebnisse zeigen, dass es viel leichter ist, das Virus in eine hochgefährliche Variante zu verwandeln, als man je zuvor gedacht hätte.” so Alberts, der Chefredakteur des Wissenschaftsmagazins Science.

UN warnt vor einer neuen Variante des Vogelgrippe-Virus

in Vietnam und China ist eine neue Muatation des Vogelgrippe-Virus (H5N1) aufgetaucht, gegen die bestehende Impfstoffe nicht wirksam sind. Der Vogelgrippe-Virus ist in Asien nach wie vor aktiv. Die letzten Todesfälle waren in Kambodscha, wo acht Menschen an dem Virus starben. Seit 2003 sind 565 Menschen an dem tödlichen Virus erkrankt, 331 Menschen starben an der Infektion. Die WHO überwacht weltweit den Verlauf der Infektionen(pdf) durch H5N1. 2006 wurde der Virus in Vögeln in Europa nachgewiesen und nährte die Befürchtungen vor einer Pandemie. Massenkeulungen in Geflügelbetrieben waren die Folge. Weltweit wurden über 400 Millionen Tiere getötet. In Vietnam gab es zum Beispiel landesweit keine Geflügel mehr.

[CNN]

Schweinegrippe-Impfstoff landet in der Müllverbrennung

Das Haltbarkeitsdatum des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe (H1N1) läuft in den nächsten Wochen ab. Von den an die Länder gelieferten 34 Millionen Dosen Pandemrix des Hersteller Glaxo-Smith-Kline, im Gegenwert von rund 300 Millionen Euro, lagern noch rund 30 Millionen Dosen an geheimen Orten der Bundesländer, wie die FAZ heute in ihrer Printausgabe berichtet. Der Impfstoff muss nun vernichtet werden, da das Haltbarkeitsdatum erreicht ist und die Schweinegrippe-Impfung mittlerweile Bestandteil der regulären Grippe-Impfung ist.  Auch hilfsbedürftige Staaten hatten kein Interesse an dem Impfstoff. So wandern jetzt Impfstoffe im Wert von rund 250 Millionen Euro in die Müllverbrennungsanlagen. Auf den Kosten für die Beschaffung und Vernichtung des Impfstoffs bleiben die Bundesländer sitzen. Der Bund hatte eine Kostenübernahme mehrfach abgelehnt. Auch Unternehmen, die für sich einen eigenen Vorrat des Impfstoffs angelegt haben, müssen sich jetzt um die Entsorgung kümmern. Diese ist mit der Form der Müllverbrennung glücklicherweise weit weniger kostspielig als die Beschaffung. Bleibt zu hoffen, dass aus der Erfahrung mit der ausgebliebenen Schweinegrippe-Pandemie bei der nächsten Pandemie die Situation nicht unterschätzt wird und Maßnahmen nicht oder zu spät getroffen werden.

Verfallsdatum für Schweinegrippe-Impfstoff steht an

Für den Schweinegrippe-Impfstoff, den Unternehmen sowie Bund, Länder und Gemeinden im Rahmen der Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010 beschafft haben rückt das Verfallsdatum jetzt näher. Im September und Oktober steht für viele der Impfdosen “Pandemrix” der Verfallstermin an. Bundesweit sind ca. 30 Millionen Impfdosen übrig geblieben. Auch viele Unternehmen haben sich einen eigenen Vorrat angelegt. Der Impfstoff muss vernichtet werden, da die Impfung gegen H1N1 mittlerweile in der normalen Grippeschutzimpfung mit enthalten ist. Der Verlust bei den Ländern für den jetzt zu vernichtenden Impfstoff geht in die Millionen.

Ausbruch der Vogelgrippe in Japan befürchtet

In Japan scheint es einen erneuten Ausbruch der Vogelgrippe (H5N1) zu geben. Bei mehreren großen Geflügelzüchtern wurde der Vogelgrippevirus H5N1 festgestellt. Nach Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums sind bereits rund eine halbe Million Hühner betroffen, denen die Notschlachtung droht. Die Infektionen sind über das ganze Land verteilt, was die zuständigen Behörden in Alarmbereitschaft versetzt hat. Es handelt sich um den dritten Ausbruch in diesem Jahr. Ministerpräsident Naoto Kan hat daher in der vergangenen Woche einen Krisenstab mit Vertretern der Gesundheitsbehörden, des Landwirtschaftsministeriums und den Sicherheitskräften einberufen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO überwacht weltweit die menschlichen Infektionen mit dem H5N1-Virus, das lange im Verdacht stand, die weltweite Pandemie zu verursachen. Die weltweite Pandemiestufe der WHO wurde dann jedoch durch die Schweinegrippe A(H1N1) ausgelöst.