Bundesregierung verstärkt vorsorglich den Strahlenschutz

Als reine Vorsorgemaßnahme nach der Katastrophe in Japan verstärkt die Bundesregierung den Strahlenschutz. Hierzu gehört eine geplante Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für die Strahlenbelastung der Aussenhaut von Flugzeugen. Diese Grenzwerte werden den Messungen an den Flughäfen zugrunde gelegt, die bereits heute durchgeführt werden. Eine Messung einzelner Passagier soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Für aus Japan importierte Lebens- und Futtermittel wird eine Untersuchung auf Radioaktivität empfohlen. Importierte Fahrzeuge und Elektronikartikel werden stichprobenartig durch den Zoll auf Radioaktivität geprüft. Der Schifffahrt wird empfohlen, die Region um Fukushima großräumig zu umfahren.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Telefonie und Mobilfunk in einer Katastrophensituation

Neben der medizinischen Versorgung, Lebensmittel und Strom/Energie und Wasser  ist die Kommunikation ein wesentlicher Baustein, um die Folgen einer Katastrophe zu managen. Die multipe Katastrophe in Japan zeigt die Verwundbarkeit dieser kritischen Infrastrukturen selbst in hochentwickelten Ländern. Auch mehrere Tage nach der Katastrophe gibt es in Japan noch massive Einschränkungen bei Festnetz und Mobilfunk. Die Bevölkerung weicht auf SMS und soziale Medien wie Twitter und Facebook aus. Für Unternehmen, die auf eine gesicherte und vertrauliche Kommunikation angewiesen sind, kommen diese Kommunikationswege allerdings nur sehr eingeschränkt in Betracht. Auch auf den Mobilfunk als Rückfalllösung für den Ausfall des Festnetzes zu setzen ist gefährlich. Denn zum einen werden die Mobilfunknetze bei einem Festnetzausfall bis an oder gar über ihre Kapazitätsgrenzen belastet. Zum anderen können Ereignisse wie Stromausfälle zum gleichzeitigen Ausfall von Festnetz und Mobilfunk führen, da auch die Mobilfunkinfrstruktur von einer funktionierenden Stromversorgung abhängig ist.

Was bleibt dann noch an Kommunikationswegen? Soweit das Internet noch funktioniert, können Telefon- und Webkonferenzen über Internetverbindungen hergestellt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass diese Dienste eingerichtet sind und vor allem der Umgang damit eingeübt ist. Gerade für Ungeübte sind Telefon- und Webkonferenzen zunächst schwierig. Das geht schon mit der erfolgreichen Einwahl und Quittierung, sowie das Vorhandensein der Passworte los. Eine weitere Alternative sind Satellitentelefone. In Japan stellt ein Anbieter derzeit kostenlos diesen Kommunikationsservice in den besonders stark betroffenen Gebieten zur Verfügung. Für Einsatzkräfte vor Ort sind Funkgeräte das Mittel der Wahl. Der Zusammenbruch des Mobilfunks bei der Loveparade-Tragödie in Duisburg und der damit verbundene Kommunikationsverlust bei Polizei und Ordnungskräften scheint  maßgeblich mit zu dieser Katastrophe beigetragen zu haben.

Welche Alternativen haben Sie für den Ausfall der Kommunikationssysteme vorgesehen?

Lufthansa fliegt Tokio nicht mehr an

Fluginformation zu Flügen von und nach Japan (Letzte Aktualisierung: Dienstag, 15.03.2011, 12:20 Uhr):

Lufthansa fliegt weiter nach Japan

Um einen möglichst stabilen Flugverkehr und ausreichende Kapazitäten für ihre Fluggäste nach und von Japan anbieten zu können, führt Lufthansa ab heute alle Tokio/Narita-Flüge aus Frankfurt und München via Seoul nach Osaka und Nagoya.

Zusätzlich zu den ohnehin geplanten Flügen aus Frankfurt in Richtung Osaka und Nagoya werden zwei weitere Verbindungen aus Frankfurt und München zu diesen Destinationen angeboten. Damit bietet Lufthansa heute, 15. März 2011 insgesamt vier Flüge nach Japan und morgen insgesamt drei Flüge nach Japan (2x Osaka und 1x Nagoya).

Dieser Sonderflugplan für Japan gilt ab heute und soll, sofern es die Lage weiterhin zulässt, mindestens bis zum Wochenende stabil geflogen werden.

Quelle: Lufthansa

Merck stoppt Produktion in japanischem Werk und bildet Krisenstab

Auch imme mehr deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt von der Katastrophe in Japan betroffen. Der Merck-Konzern, Hersteller von Spezialchemikalien, hat rund 1.000 Beschäftigte in Japan. In einem Werk musste die Produktion aufgrund der Schäden eingestellt werden.

Der eingesetzte Krisenstab bewertet rund um die Uhr die aktuelle Lage.

Quelle: Rhein-Main-Zeitung der FAZ 

SAP und Infineon evakuieren Mitarbeiter aus Tokio

In Tokio ging das Geschäftsleben bislang weitgehend normal weiter. Die AKW und das vom Tsunami betroffene Gebiet liegen 150 Kilometer nördlich von Tokio. Mit der Eskalation der Lage in den AKWs und dem Austritt radioaktiver Strahlungen, die wegen der gedrehten Windrichtung jetzt auch Tokio erreicht, ändert sich aber die Lage in Tokio. Familien bringen ihre Frauen und Kinder mit dem Schnellzug in den Süden des Landes und auch erste große Unternehmen evakuieren ihre Mitarbeiter aus Tokio. Hierzu zählen nach einem Bericht der FR auch die Unternehmen SAP und Infineon.