Beschädigung eines Unterseekabels führt zu weiträumigen Internetstörungen in Afrika, mittleren Osten und Indien

Die Beschädigung eines Unterseekabels Ende März vor der Küste Ägyptens hat zu massiven Störungen des Internets in Afrika, im mittleren Osten und Teilen Indiens geführt. Es handelt sich um das größte Verbindungskabel zwischen Asien und Europa, über das große Teile des Internetverkehrs zwischen Europa, Asien, Afrika und den USA geroutet werden. Im Zusammenhang mit der Beschädigung des Unterseekabels wurden drei Männer verhaftet. Die Ursache ist allerdings noch nicht eindeutig geklärt.

Quelle: Guardian

Algerien schaltet Internet und Facebook-Accounts ab

Die Machthaber in Algerien gehen mit brutaler Härte gegen die Demonstrationen für mehr Demokratie im Land vor. Wie auch in Ägypten wird in Algerien versucht durch die Abschaltung des Internets und Löschung von Facebook-Accounts die Kommunikation der Protestbewegung zu unterbinden.

Das Auswärtige Amt hat für Algerien eine (Teil-) Reisewarnung veröffentlicht und warnt konkret vor Entführungen und Anschlägen. “Gerade auch deutsche Staatsangehörige sind einer deutlich ansteigenden Anschlags- und Entführungsgefahr ausgesetzt.”

Algerien ist ein wichtiger Lieferant für Erdöl, Erdgas und Raffinerieprodukte. Nahezu alle Deviseneinnahmen und 40 Prozent des BIP des Landes stammen aus dem Energiesektor.

Ägypten ist offline

Nach den zunehmenden Protesten in Ägypten seit mehreren Wochen sind nun die Internetverbindungen im Land weitgegehend gekappt. Monitoring-Dienste melden, dass  nahezu 90 Prozent des Internet-Verkehrs weggefallen ist. Die Maßnahmen der big four Internet Service Provider griffen am späten Donnerstag Abend. Auch die social networks facebook und twitter wurden bereits abgeschaltet. Facebook hatte sich als zentraler Informationsdienst für die Medien und Ägypter im Ausland bewährt. SMS-Dienste sind ebenfalls stark eingeschränkt.

Ausfall der Nameserver der Denic führt zu Störungen im Internet und email

Am Mittwochnachmittag wunderten sich viele Internetuser. Sie erhielten Fehlermeldungen beim Aufruf deutscher Webseiten mit der Endung .de. Die Ursache war ein Ausfall mehrerer oder gar aller sechs Nameserver bei der deutschen Domainverwaltungsstelle Denic. Die Server verbinden die Webadressen (Bsp. www.bcm-news.de) mit den zugehörigen IP-Adressen. Alle Wege zu den deutschen Internetseiten führen daher über die Nameserver der Denic. Die Fehler sind mittlerweile gefunden und behoben. Eine offizielle Erklärung der Denic zu den Ausfällen soll folgen. Bis alle Server ihre Daten im Cache mit den Nameservern abgeglichen haben, kann es noch zu vereinzelten Störungen beim Aufruf von deutschen Webseiten kommen. Ein schwerwiegenderes Problem aufgrund dieser Störung ist der potentielle Verlust von emails, da die Absenderadresse von emails nicht geprüft werden konnte und die Annahme von emails daraufhin von dne email-Systemen zurückgewiesen wurde.

Quellen: denic, heise, chip online

Erneut Unterseekabel beschädigt – Datenverbindung in USA beeinträchtigt

Laut einer Meldung von heise ist erneut ein Unterseekabel beschädigt. Das betroffene Kabel TAT-14 verbindet als Ring die USA mit Dänemark, Deutschland, Holland und Frankreich. Wetterbedingt kann derzeit kein Reperaturschiff an die Schadensstelle nach Calais auslaufen, daher wird es möglicherweise noch bis zu einer Woche dauern, bis der Schaden behoben ist.

Bereits vor Kurzem hat es durch eine Beschädigung eines Unterseekabels massive Behinderung im Datenverkehr von Ägypten und Indien gegeben.

Indien ohne Internet

KabelDie Beschädigung eines Unterseekabels vor der ägyptischen Mittelmeerküste hat zum kompletten Ausfall des Internets in einigen arabischen Ländern und massiven Bandbreitenverlusten von 50 – 60 Prozent in Indien geführt.

In Ägypten sind sind rund 70 Prozent der Netzkunden betroffen, in Saudi-Arabien bleiben rund 50 Prozent der Anschlüsse ohne Verbindung. Wirtschaftlich schwer getroffen von diesem Schaden sind die indischen IT-Unternehmen und Call-Center, die auf die Datenleitungen angewiesen sind. Indirekt hiervon betroffen sind auch zahlreiche europäische und amerikanische Unternehmen, die Entwicklung und Betrieb von Software sowie Call-Center Dienstleistungen im Offshoring nach Indien ausgelagert haben. So sind beispielsweise große Teile des telefonischen Kundendienstes des Computerherstellers DELL nach Indien ausgelagert.

Die fehlende Leitung kann zwar über andere Glasfaserkabelverbindungen überbrückt werden, doch fehlen in der Summe die Leitungskapazitäten. Die Reparatur der Seeleitung kann mehrere Wochen dauern.

Update:

heise meldet erste Ursachen für die Unterbrechung der Internetverbindungen.

Technology Review zu den technischen Hintergründen.

Wie sicher sind unsere kritischen Infrastrukturen?

Strommasten geknicktdieser Frage geht das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 12/2007 nach.

Zu den kritischen Infrastrukturen zählen laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Energie, Informationstechnik, Telekommunikation, Verkehr und Versorgung.

Weiterlesen…