Klimatisierte Anzüge als Energiesparmaßnahme in Japan

Der Strom ist knapp in Japan nach dem Nuklearunfall in Fukushima. Dazu kommt jetzt noch eine Hitzewelle, die einen erhöhten Stromverbrauch für die Kühlung durch Klimaanlagen nach sich zieht. Doch die Japaner sind ein findiges Volk. Neben  der Verschiebung von Arbeitszeiten in die kühleren Tageszeiten ist der neueste Trend das Tragen von klimatisierten Anzügen. Statt ganze Räume zu kühlen hat jeder Mitarbeiter seine eigene Klimazone in der Klimajacke. Dank eines Anzugs mit eingebauten Lüftern, die die Luft im Anzug zirkulieren lassen. Mit 140 USD pro Jacke nicht gerade preiswert. Interessant wäre einmal die Geräuschkulisse eines Raums voller Klimaanzüge zu hören, denn die Lüfter dürften nicht ganz geräuschlos arbeiten, um genügend Zirkulation herstellen zu können. Zudem benötigen die Ventilatoren auch Strom entweder aus Batterien oder gar der Steckdose?

Hitzewelle in Japan behindert Energieeinsparungen

Eine ungewöhnlich starke Hitzewelle behindert die aktuellen Bemühungen um Energieeinsparungen in Japan. Die Temperaturen in Tokio sind auf Rekordwerte gestiegen. In der Innenstadt von Tokio herrschten im Juni Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius. Diese Temperaturen waren seit den Aufzeichnungen ab 1875 erst zwei Mal erreicht worden. Die Behörden warnten die Menschen davor, die Klimaanlagen anlässlich der Bemühungen um Energieeinsparungen nach der Katastrophe von Fukushima und dem Stillstand zahlreicher AKW zu hoch einzustellen. Im Juni mussten bereits 7.000, vor allem ältere Menschen, wegen Hitzeschlag im Krankenhaus behandelt werden. 15 Menschen starben nach der Einlieferung im Hospital. Zudem wird vor dem Verderb von Lebensmitteln bei falsch eingestellter Klimatisierung gewarnt. Die Behörden empfehlen die Klimageräte auf eine Raumtemperatur von 28 Grad Celsius einzustellen.