Gefährdung moderner Stromnetze durch Hacker?

Die jüngsten Virenattacken durch Stuxnet auf industrielle Steuerungsanlagen haben gezeigt, wie hoch die Bedrohung der Informationssysteme kritischer Infrastrukturen durch Hackerangriffe ist. Neben den Anlagen zur Energieerzeugung ist auch das Stromnetz selbst durch Hackerangriffe gefährdet. Dies wird in einem aktuellen Artikel der Technology Review des MIT “How to Hack the Power Grid for Fun and Profit” beschrieben.  Stromnetze werden immer stärker automatisiert und mit intelligenten Systemen zur Verteilung und Regelung des Stroms ausgestattet. Smart Grids und Smart Metering soll den Verbrauch bei den Endgeräten intelligent und automatisch an die aktuell verfügbaren Stromkapazitäten anpassen. Dies ist vor allem durch den wachsenden Einsatz erneuerbarer Energien notwendig. Der Strom entsteht unabhängig vom Verbrauch dann, wenn der Wind weht oder die Sonne strahlt. Zudem wird der Strom aus erneuerbaren Energien in windreichen Offshore-Parks im Norden Deutschlands erzeugt, während der Strom im Süden benötigt wird. Dies macht den Einsatz dezentraler intelligenter Steuerungssysteme in den Stromnetzen und Haushalten erforderlich. Und genau diese Systeme sind anfällig für Hacker, da zunehmend hierfür das Internet zur Kommunikation und Standardsysteme zur Steuerung eingesetzt werden. Doch warum sollten Hacker in die Stromnetze eindringen? Genau diese Motive behandelt der Artikel. Ein Beweggrund können terroristische Angriffe auf diese zentrale kritische Infrastruktur sein. Die Unterbrechung des Stromnetzes über eine längeren Zeitraum in einer Metropole wie Frankfurt würde erhebliche Störungen und Schäden nach sich ziehen. Eine weitere Motivation in die Steuerung der Stromnetze einzudringen kann der Versuch sein, die Verbrauchsdaten zu manipulieren, um die Preise am Strommarkt manipulieren zu können. Wird ein erhöhter Verbrauch durch eine Manipulation in den Steuerungssystemen vorgetäuscht, steigen die Preise am Strommarkt. Diese Preissteigerung kann durch den Hacker dann “abgeschöpft” werden, da er sie vor den anderen Marktteilnehmern kennt. Stuxnet hat gezeigt, dass die Mittel und Technologien für einen solchen Angriff offensichtlich vorhanden sind.

Großer Hacker-Angriff auf 2.500 Unternehmen und Behörden entdeckt

Das Wall Street Journal berichtet über die Aufdeckung eines großen Hacker-Angriffs. Rund 2.500 Unternehmen und Behörden sollen von dem Hack betroffen sein. Unter den betroffenen Unternehmen soll auch das Pharmaunternehmen Merck & Co sein. Die Hacking-Attacke läuft laut diesem Bericht seit Ende 2008 unter anderem aus einem command center in Deutschland. Die Zugangsdaten zu den Systemen wurden über kontaminierte Webseiten, E-Mail-Attachments oder vermeintliche Virenkiller-Programme erbeutet.

Weitere Informationen zu dem Hack auf cnet.

Erfolgreicher Hackerangriff auf Emissionshandel

Wie die FAZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, kam es am vergangenen Donnerstag zu einem groß angelegten Hackerangriff auf das amtliche Register für den Emissionshandel. Die Hacker hatten bei dem erfolgreichen Angriff die Zugangsdaten zahlreicher Unternehmen erbeutet. Die Hacker hätten so Emissionsrechte gestohlen und weiterverkauft. Die Deutsche Emissionshandelsstelle habe daraufhin am Freitag den Betrieb eingestellt.

Siehe auch Berichte auf n-tv und spiegel online.