Expertenkommission des WHO tagte zum Status der H1N1-Pandemie

Die (anonymen) Experten des WHO haben sich heute wie geplant getroffen, um über den Status der Pandemie zu beraten. Die ursprünglich für den Dienstag geplante Veröffentlichung der Ergebnisse der Beratung wurden ohne Angabe von Gründen auf den Mittwoch verschoben.

Es wird damit gerechnet, dass der aktuelle Status beibehalten wird oder auf  “Post Pandemic Period” gesetzt wird und damit die “Post Peak Period”-Phase übersprungen wird (siehe WHO Pandemie-Phasen).

WHO überprüft den Pandemie-Status

Am kommenden Dienstag wird ein Expertenkommitte des WHO den Satus der H1N1-Pandemie überprüfen und entscheiden, ob der aktuelle Pandemie-Status “6” beibehalten wird, die Pandemie einen “post-peak”-Status erhält, oder die Pandemie als beendet erklärt wird.

Die Entscheidung wird auf der Webseite des WHO veröffentlicht werden.

Zur Überbrückung der Wartezeit auf die Impfung

hier noch ein schönes Fundstück zur aktuellen Lage bei der Impfung gegen die Schweinegrippe:

Schweinegrippe Cartoon
Schweinegrippe Cartoon

Selbst große Unternehmen von kritischen Infrastrukturen wie die Bahn und Lufthansa verfügen nicht über Impfstoff, um den eigenen – zum Teil besonders gefährdeten – Mitarbeitern Impfungen anbieten zu können (siehe Bericht der FAZ). Für viele ist daher weiter Warten auf die Schweinegrippe-Impfung angesagt.

Google hilft in den USA bei der Suche nach Schweinegrippe-Impfstoff

Google  stellt sich erneut mit einem Service in den Dienst zur Bekämpfung der Schweinegrippe. Nach dem Vohersagemodell google flu trends hilft Google in den USA jetzt bei der Suche nach Impfstoffen gegen die Schweinegrippe (H1N1). Mit Hilfe von google.com/flushot können die Bürger in den USA Standorte ausmachen, wo es noch Impfstoffe gibt. Nach Eingabe eines Ortsnamens oder einer Postleitzahl erhält der Nutzer Informationen über Impfstellen mit Impfvorräten gegen die saisonale Grippe und die Schweinegrippe. Weltweit kommt es derzeit zu Verknappungen bei der Herstellung und Verteilung der Impfstoffe. Auf der einen Seite verläuft die Produktion langsamer als geplant, auf der anderen Seite hat die Nachfrage nach Impfungen deutlich zugenommen.

Frankurt setzt kommunalen Pandemieplan in Kraft

Die Stadt Frankfurt hat heute den kommunalen Pandemieplan in Kraft gesetzt. Hintergrund ist die massive Zunahme der Fälle in Frankfurt und die hieraus folgende Belastung der medizinischen Einrichtungen. Erste Engpässe bei der stationären Unterbringung sind laut Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann bereits aufgetreten. Die Stadt müsse damit rechnen, dass bis zu 30 Prozent der Bevölkerung so stark erkranke, dass sie vom Hausarzt oder auch stationär im Krankenhaus behandelt werden muss.

Mit dem Pandemieplan wird die Wahrnehmung der “lebensnotwendigen Aufgaben” durch medizinische Einrichtungen, Feuerwehr und Polizei auch bei Ausfall einer großen Zahl an Mitarbeitern sichergestellt.

Der kommunale Pandemieplan beruht auf dem nationalen Pandemieplan des RKI und enthält auch ein “Merkblatt “Business Continuity” für die Betriebe mit den elementaren Maßnahmen (siehe auch die mindmap Pandemie-Planung von bcm-news).

Einige Großunternehmen sind bereits dazu übergegangen, Impfungen für ihre Mitarbeiter anzubieten, nachdem die bestehenden Versorgungslücken mit dem Impfstoff in Verbindung mit dem massiven Andrang eine Impfung gegen Schweinegrippe auf privater Basis kurzfristig schwierig bis unmöglich machen.

Dem Impftourismus ins benachbarte Österreich versucht die dortige Regierung einen Riegel vorzuschieben.

Auch die Meldepflicht bei Verdachtsfällen von Schweinegrippe durch die Ärzte ist mittlerweile gekippt.

Meine Nachfrage bei Ärzten ergab, dass ohnehin nicht durchgehend auf Schweinegrippe getestet wurde, da die einfachen Tests eine hohe Fehlerquote hätten und die zuverlässigen Tests mit rund 150 Euro sehr teuer sind und kaum ein Patient gewillt sei, dies zu berappen. Die Statistiken gaben daher ohnehin kein reales Bild wieder, was auch die Änderung der Zählmethode in den USA gezeigt hat.

Zu betonen bleibt, dass der Großteil der Infektionen nach wie vor mild verläuft, gerade auch im Vergleich zur saisonalen Influenza, an der jährlich nach Schätzungen mindestens 10.000 Menschen in Deutschland sterben.

Obama erklärt Schweinegrippe zum nationalen Notstand

Nach mehr als 1.000 Toten in den USA hat Präsident Obama den nationalen Notstand für die Schweinegrippe erklärt. Obama unterschrieb eine entsprechende Anordnung in der Nacht zum Samstag. Durch diese Verordnung können die Gesunheitsbehörden bei einem Ansturm an Patienten bestehende Regularien umgehen.

Die Auslieferung des Impfstoffs verläuft in den USA schleppend, während die Anzahl der Infizierten stark zunimmt. Nahezu alle Bundesstaaten sind mittlerweile betroffen. Geplante Masenimpfungen mussten bereits verschoben werden.

Neue Infoseiten des Bundes zur Impfung gegen die Schweinegrippe

Am 26. Oktober soll es losgehen mit der bundesweiten Massenimpfung gegen die Schweinegrippe. Je näher dieser Zeitpunkt rückt, umso größer wird die Unsicherheit hingegen, ob die Impfung mit den derzeitig zugelassenen Impfstoffen mit Verstärkerstoffen bedenklich ist oder nicht.

Die Zeitung mit den vier Buchstaben machte gestern in großen Lettern mit dem Aufmacher auf “Ist der Impfstoff wirklich sicher?”.

Um diese Verunsicherung abzubauen hat der Bund jetzt eine neue Internetseite mit Informationen über die Schweinegrippe und zu den Impfplänen in den einzelnen Bundesländern eingerichtet.

Unter www.neuegrippe.bund.de gibt es umfangreiche Informationen zu jedem Bundesland.

Erster Schweinegrippe-Todesfall in Deutschland, Impfung startet

Die am 25. September im Uniklinikum Essen an Lungen- und Multiorganversagen verstorbene Frau ist nachweislich an der Schweinegrippe gestorben. Dies berichtete jetzt das Essener Universitätsklinikum nach umfangreichen Tests. Die stark übergewichtige Raucherin war nach einer verschleppten Grippe in ein Krankenhaus eingeliefert und später von dort auf die Uniklinik Essen verlegt worden. Zehn Tage nach der Einlieferung in die Uniklinik verstarb sie. Es ist unklar, wo sich die Frau mit der Schweinegrippe infiziert hat.

Am 26. Oktober kann die Impfung gegen die Schweinegrippe starten. Die beiden Impfstoffe der Hersteller Novartis und GlaxoSmithKline wurden von der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde genehmigt. Die Verteilung des Impfstoffs und die Durchführung der Impfungen liegt in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Zunächst wird Schlüsselpersonal wie Polizisten, Feuerwehrleute, Ärzte und Pflegekräfte sowie die Risikogruppen geimpft. Zu diesen zählen Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege mit Kontakt zu Patienten oder infektiösem Maaterial, chronisch Kranke und Schwangere. Die Empfehlungen zur Impfung gegen die Neue Influenza wurden von der STIKO (Ständige Impfkommission) am Robert Koch Institut veröffentlicht. Für den großen Teil der Bevölkerung kann es dann ab Ende November losgehen.

Aktuelle News zur Pandemie gibt es immer auf der Seite “Pandemie” auf den bcm-news.

Kostenloses eLearning “Pandemie” der Swiss Infosec AG

Das  schweizer Consulting-Unternehmen Swiss Infsec AG bietet im Internet ein kostenfreies eLearning Modul “Pandemie” an. Es ist unter der Adresse http://pandemie.be-aware.ch erreichbar. Allerdings ist vor der Nutzung eine Anmeldung erforderlich!

Ohne Anmeldung und deutlich attraktiver in der medialen Aufbereitung ist das ebenfalls kostenlose eLearning zur Schweinegrippe von cogni.net, das hier in den bcm-news bereits vorgestellt wurde. Der Link findet sich unter den H1N1-Links. Das Modul ist mit eigenem Firmenlogo individualisierbar.

Erste Schweinegrippe-Tote in Deutschland?

Die Nachricht über den möglicherweise ersten Schweinegrippe-Todesfall in Deutschland rauscht zur Zeit über die Ticker. Im Essener Klinikum ist auf der Intensivstation eine 36-jährige Patientin verstorben, die mit der Schweinegrippe infiziert war. Die 180 Kilogramm schwere Fraustarb an den Folgen einer Infektion mit akutem Lungen- und Multiorganversagen. Bei der Frau wurde der Schweinegrippe-Erreger nachgewiesen. Ob dies jedoch die Todesursache war, müssen weitere Untersuchungen der Klinik klären.