Offshoring Risiken am Beispiel Ägypten

Die aktuelle Entwicklung in Ägypten hält uns in Atem. Ein Regime zwingt die Internet-Provider das Land vom internationalen Datenstrom abzuklemmen, Handy- und Blackberry-Netze werden unterbrochen und Medien die Übertragung aktueller Informationen untersagt.

Noch im Dezember 2010 schaffte es Ägypten unter die internationalen TOP 30-Länder für IT-Offshoring von Gartner. Innerhalb kürzester Zeit kann sich die politische und damit auch ökonomische Situation in vielen Ländern ändern. IT-Offshoring-Vorhaben laufen aber naturgemäß über viele Jahre, um rentabel zu sein. Ob Ägypten diese Voraussetzungen in den kommenden Jahren noch bieten kann, werden erst die kommenden Wochen und Monaten zeigen. Offshoring kann ökomisch attraktiv sein, bringt jedoch auch neue Risiken mit sich, wie das Beispiel Ägypten aktuell wieder zeigt. Risiken, die überwacht und gesteuert werden müssen und dafür oftmals ganz neue Expertisen im Risikomanagement und Business Continuity Management erfordern.

Gartner: Business Continuity weltweit größter Treiber für strategischen Wandel von Rechenzentren

Gartner hat in einer weltweiten Studie untersucht, welche Probleme und Trends die nahe Zukunft von Rechenzentren prägen. “Business Continuity und Nutzbarkeit ist in jedem zweiten Rechenzentrum Treiber für strategischen Wandel und behält damit die Spitzenposition”, zitiert cio.de die Gartner-Studie. Besonders ausgeprägt sei diese Prioritätensetzung in Australien, weniger in China, Deutschland und der Gesundheitsbranche.

Weitere Treiber sind Initiativen zur Kostenkontrolle sowie die Verbesserung von Service Levels und Zufriedenheit der User.

Top-Herausforderungen für Rechenzentren sind laut Gartner die steigende Datenflut, System-Performance und Skalierbarkeit, Netzwerküberlasung und Konnektivität, Energie-, Kühlungs- und Raumkosten sowie Managementfragen im Rechenzentrum.

Gartner Studie zu BCM und Disaster Recovery

StandardDas cio Magazin zitiert eine Gartner Studie (“2007 BCM Survey Results”) zum Stand des BCM und Disaster Recovery. Befragt wurden 359 CIOS aus den USA, Kanada und Großbritannien. Hauptkritikpunkt der Studie ist dass die Unternehmen mit zu kurzen Ausfallzeiten rechnen. 60 Prozent der befragten Unternehmen sorgen nur für eine Ausfallzeit von sieben Tagen vor. Gartner sieht jedoch eine Vorsorge für 30 Tage als Mindestanforderung. Zudem empfiehlt Gartner den Unternehmen die Durchführung einer Business Impact Analyse. Für die Umsetzung des Krisenmanagements in Form von Krisenstäben wird den Unternehmen ein guter Umsetzungsgrad bescheinigt.

Diese Studienergebnisse gelten allerdings nur für den angelsächsischen Bereich, der eine längere Tradition in der Umsetzung von BCM und DR besitzt.