Bilder des Taifun “Roke” aus Japan

Der Taifun “Roke” ist mit gewaltiger Macht über Japan gezogen und hat Verwüstungen und ein Verkehrschaos angerichtet. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Bilder von JapanRealTime zeugen von der ungeheuren Kraft des Taifuns, der Stürme mit mehr als 200 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit erzeugte. Fukushima wurde glücklicherweise verschont. Viele Fabriken wurden vorsorglich geschlossen, darunter Toyota mit 11 der 15 Produktionsstätten im Lande. Jetzt mach sich Japan – mal wieder – ans Aufräumen.

Taifun “Roke” wütet über Tokio

Der Taifun “Roke” ist auf dem japanischen Festland angekommen und über Tokio nach Norden gezogen. Der Zugverkehr in Tokio kam zum Erliegen und Tausende von Häusern wurden überschwemmt. In mehr als einer halben Million Haushalten fiel der Strom aus. Mindestens sechs Menschen kamen bislang durch den Sturm ums Leben. In der havarierten Atomanlage Fukushima hat “Roke” nach aktuellen Meldungen keine größeren Schäden angerichtet.

Japan feuert drei hochrangige Minister wegen Fukushima-Katastrophe

Einer der maßgeblichen Gründe für die schwere Havarie des AKW in Fukushima war die mangelnde Aufsicht über die AKW-Betreiber zur Sicherstellung der Einhaltung von Sicherheitsauflagen. Zu diesem Ergebnis kommen auch die ersten offiziellen Untersuchungsergebnisse der Nuklear-Katastrophe. Die Risiken eines Tsunamis waren bekannt und für diese Szenarien hätte Vorsorge getroffen werden müssen. Japan versucht jetzt den Schmusekurs zwischen den Energiebehörden und den Energiekonzernen zu beenden und feuert drei hochrangige Minister. Es handelt sich um den Leiter der Energie-Agentur, den Leiter der Nuclear Industrial Safety Agency und einen stellvertretenden Minister des Handels- und Industrie-Ministeriums. Japans Atom-Aufsichtsbehörden stehen im Land unter massiver Kritik.

Die Bergungsarbeiten des havarierten AKW gestalten sich nach wie vor sehr schwierig. An einigen Stellen wurden durch Roboter tödliche Spitzenwerte an Radioaktivität gemessen, die gar die Messgrenzen der Messgeräte überschreiten. Die Angst vor radioaktiv belasteten Nahrungsmitteln ist gestiegen, nachdem verstrahltes Rindfleisch auf den Markt gekommen war. In den Läden Tokios werden jetzt Lebensmittel geprüft und als strahlungsfrei deklariert.

Auch weitere schwere Nachbeben der Stärke 6 erschüttern das Katastrophengebiet und erschweren die Aufräumarbeiten.

Klimatisierte Anzüge als Energiesparmaßnahme in Japan

Der Strom ist knapp in Japan nach dem Nuklearunfall in Fukushima. Dazu kommt jetzt noch eine Hitzewelle, die einen erhöhten Stromverbrauch für die Kühlung durch Klimaanlagen nach sich zieht. Doch die Japaner sind ein findiges Volk. Neben  der Verschiebung von Arbeitszeiten in die kühleren Tageszeiten ist der neueste Trend das Tragen von klimatisierten Anzügen. Statt ganze Räume zu kühlen hat jeder Mitarbeiter seine eigene Klimazone in der Klimajacke. Dank eines Anzugs mit eingebauten Lüftern, die die Luft im Anzug zirkulieren lassen. Mit 140 USD pro Jacke nicht gerade preiswert. Interessant wäre einmal die Geräuschkulisse eines Raums voller Klimaanzüge zu hören, denn die Lüfter dürften nicht ganz geräuschlos arbeiten, um genügend Zirkulation herstellen zu können. Zudem benötigen die Ventilatoren auch Strom entweder aus Batterien oder gar der Steckdose?

Schweres Erdeben der Stärke 7,3 erschüttert Japans Krisenregion – keine Schäden berichtet

Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,3 hat die Region Fukushima erschüttert. Es wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben und Bewohner in Küstennähe evakuiert. Auch das havarierte AKW in Fukushima wurde evakuiert. Die Tsunami-Warnung wurde zwischenzeitlich aufgehoben. Nach ersten Berichten gibt es keine Verletzten und Schäden durch das Beben. Auch in dem havarierten AKW Fukushima-Daiichi gab es keine weiteren Schäden. Insbesondere der direkt an der Küste liegende Auffangbehälter für radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser und die improvisierte Kühlung der Reaktoren blieben intakt.

Japan stuft die Nuklearkatastrophe auf die gleiche Stärke wie Tschernobyl ein

Japan hat nach einem heftigen Nachbeben in Fukushima und geringen Fortschritten bei der Bekämpfung der Nuklearkatastrophe die Schwere von “5” auf “7” angehoben. Dies ist die höchste Stufe und entspricht dem Nuklearunfall von Tschernobyl. Die Stufe “5” entsprach dem Nuklearunfall von Three Miles Island 1979.

“A level 7 incident entails a major release of radiation with widespread health and environmental effects, while a 5 level is a limited release of radioactive material, with several deaths”, so die International Atomic Energy Agency (IAEA).

Eine übersichtliche Darstellung der INES-Skala (International Nuclear and Radiological Event Scale) gibt es auf der Webseite der GRS (Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit).

Bundesregierung verstärkt vorsorglich den Strahlenschutz

Als reine Vorsorgemaßnahme nach der Katastrophe in Japan verstärkt die Bundesregierung den Strahlenschutz. Hierzu gehört eine geplante Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für die Strahlenbelastung der Aussenhaut von Flugzeugen. Diese Grenzwerte werden den Messungen an den Flughäfen zugrunde gelegt, die bereits heute durchgeführt werden. Eine Messung einzelner Passagier soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Für aus Japan importierte Lebens- und Futtermittel wird eine Untersuchung auf Radioaktivität empfohlen. Importierte Fahrzeuge und Elektronikartikel werden stichprobenartig durch den Zoll auf Radioaktivität geprüft. Der Schifffahrt wird empfohlen, die Region um Fukushima großräumig zu umfahren.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit