Honda Thailand fährt Produktion in Thailand nach Überflutung wieder an

Anfang Oktober 2011 wurde die Produktion von Honda Automobile Thailand (HATC) durch die schweren Überschwemmungen unter Wasser gesetzt. Erst Mitte April 2012, rund fünf Monate nach der Katastrophe, kann Honda seine Produktion mit einer Jahreskapazität von 240.000 Einheiten wieder hochfahren. Die Fertigung von HATC ist einer wichtigsten Fertigungsstätten von Honda in der Asien-Region. Die Produktion wurde von den Wassermassen völlig überschwemmt. Die Produktionsstätten der anderen Hersteller liegen höher und waren von den Fluten weniger stark getroffen. Sie konnten bereits Ende vergangenen Jahres wieder angefahren werden. Die Flut hatte schwere Einbußen der Wirtschaftsleistung Thailands im vierten Quartal 2011 zur Folge. Daneben war über die Lieferketten insbesondere die Festplatten- und Computerindustrie auf der ganzen Welt von Produktionseinschränkungen betroffen. Die Preise für Festplatten spiegeln nach wie vor die Lieferengpässe aus der katastrophalen Flut wieder. 

[BBC News]

Wie eine Naturkatastrophe einen ganzen Markt umkrempelt

Die Flutkatastrophe in Thailand hat vor allem die Festplattenhersteller stark getroffen. Viele der Fabriken wurden durch die Flut unter Wasser gesetzt. Die Preise für Festplatten vervielfachten sich und PC-Hersteller konnten die geplanten Stückzahlen wegen fehlender Zulieferungen nicht ausliefern. Auch im Markt der Festplattenhersteller hat die Flut zu starken Veränderungen geführt. Der Marktführer Western Digital wurde von Seagate vom Thron des führenden Festplattenherstellers gestossen. Grund hierfür ist die geographisch höhere Lage der Seagate-Fabrik für Festplatten in Thailand, während die Fabriken von Western Digital von den Fluten massiv betroffen waren. Mit einer Stabilisierung der Gesamtproduktion von Festplatten wird allerdings erst 2014 gerechnet. Verbraucher müssen sich daher auf weiterhin hohe Preise für Festplatten und PC´s einstellen.

[zdnet]

Flut in Thailand zeigt die Verkettung der internationalen Supply Chain auf

Früher galt der Spruch “Wenn in China ein Sack Reis umfällt …”. Doch mit dem weltweiten Sourcing und den internationalen Lieferbeziehungen ist dieser Spruch längst Geschichte. Lieferengpässe durch Naturkatastrophen, politische Unruhen oder Transport- und Logistikunterbrechungen zeigen immer wieder die Fragilität dieser internationalen Supply Chain auf. Aktuelles Beispiel ist die Flut in Thailand. Zahlreiche Elektronikunternehmen haben ihre Produktionsstätten in Thailand. Ein Schwerpunkt der Produktion sind Festplatten aller namhafter Hersteller. Mit der Flut sind viele dieser Produktionsstätten unter Wasser gesetzt worden. Da die Computerhersteller keine Zwischenlager besitzen, schlägt sich der Lieferausfall sofort im Markt nieder. Die Preise für Festplatten sind in die Höhe geschossen und werden auf absehbare Zeit auch hoch bleiben, bis die Lieferengpässe abgebaut sind. Für die Hersteller von PC´s ist die Lage heikel. sie könnten mehr PC´s verlaufen, wenn denn die Festplatten lieferfähig wären. Dies drückt Umsatz und letztendlich Gewinn der Hersteller. Die Börsenkurse der Hersteller spiegeln diese Entwicklung wieder. In Japan ist die Flut in Thailand ein wesentlicher Grund für Abnahme der Industrieproduktion im November um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Wegen der Flut in Thailand kam es zu Lieferengpässen bei Zulieferprodukten. Neben den Lieferengpässen sind jedoch auch der aktuell hohe Wechselkurs des Yen und eine gesunkene Auslandsnachfrage für den Rückgang verantwortlich.

Bereits nahezu 1.500 Todesopfer nach der Flut auf den Philippinen

Die Zahl der Todesopfer der Flut auf den Philippinen durch den Taifun Washi zwischen dem 16. und 18. Dezember hat die ersten Befürchtungen weit übertroffen. Bereits nahezu 1.500 Menschen sind sicher in den Fluten umgekommen. Die Zahl der Vermissten ist unklar und ganze Regionen konnten noch nicht untersucht werden. Komplette Dörfer wurden durch die Wassermassen weggeschwemmt und die Bewohner durch die Fluten im Schlaf überrascht. Auch dies hat zu den hohen Opferzahlen geführt. Über 60.000 Menschen sind nach dem schweren Taifun obdachlos und benötigen Behelfsunterkünfte. Ab 3. Januar stehen die Schulen jedoch hierfür nicht mehr zur Verfügung, da die Schule wieder beginnt.

Flut in Thailand trifft viele Unternehmen hart

Bangkok kämpft mit allen Mittel gegen die Flut an, aber viele Landstriche ausserhalb Bangkoks stehen unterWasser und damit auch viele Industriegebiete. Unternehmen sind direkt betroffen, wenn die Produktionsanlagen unter Wasser stehen, aber auch wenn die Anlagen heil geblieben sind, kämpfen die Mitarbeiter in ihrem privaten Heim gegen die Wassermassen. Die Mitarbeiter fallen dann aus, weil sie sich um Heim und Familie kümmern müssen. Viele Unternehmen geben diesen Mitarbeitern frei und unterstützen sie auch finanziell. Stark getroffen hat es die Automobil- und Elektronikindustrie. Bestimmte Festplattentypen sind nicht mehr erhältlich und die Preise für Festplatten sind in die Höhe geschnellt, da die Abnehmer kaum Zwischenlager vorhalten. Bei den Automobilunternehmen erreichen die Absatzverluste die Marke von 100.000 Fahrzeugen. Tausende von Fahrzeugen sind auf den riesigen Abstellflächen ein Opfer der Wassermassen geworden. Risk Management hat die fünf Unternehmen gelistet, die am stärksten durch die Überschwemmungen betroffen sind. Toyota, Ford, Lenovo, Canon und Sharp stehen auf dieser Liste. Diese Unternehmen sind finanzstark und werden diese Krise überstehen. Doch für viele kleine und mittelständische Unternehmen kann dieser wochenlange Produktionsfall das Aus bedeuten. Die Versicherungsquote dürfte niedrig sein, und wenn dann kann eine Versicherungsleistung den Umsatz- und Kundenausfall kaum kompensieren. Denn die Kunden werden sich bei anderen Produzenten bedienen und sind dann vielleicht für immer verloren.