Christchurch einen Monat nach dem Beben

Alle Augen sind derzeit nach Japan gerichtet. Christchurch in Neuseeland, in dem vor einem Monat ein Erdbeben der Stärke 6,3 für schwere Verwüstungen gesorgt hat, ist aus unserem Blick gerückt. Doch zeigt Christchurch, wie schwer sich auch hochentwickelte Staaten mit dem Wiederaufbau tun. Bei dem Beben sind 166 Menschen gestorben, mit 182 Toten wird gerechnet. Mittlerweile haben 95 Prozent der Haushalte wieder eine Wasserversorgung. Ein großes Problem ist jedoch das Abwasser. Es sind bislang mehr als 21.000 chemische Toiletten im Einsatz, weitere 20.000 sind bereits bestellt. Das Central Business District CBD  ist nach wir vor gesperrt und viele Geschäftsleute kommen nicht an ihre Arbeitsmittel und Unterlagen. Dagegen gibt es erste Protestaktionen der Geschäftsleute und Konfrontationen mit der Polizei, die die Sperrzone abriegelt. Die Regierung entscheidet darüber, ob ein eigenes Ministerium für den Wiederaufbau benannt wird. Die Katastrophe in Japan ist noch unvergleichbar viel größer. Die Menschen dort stehen vor schier unvorstellbaren Herausforderungen.

Quelle: tvnz.co.nz

Bundesregierung verstärkt vorsorglich den Strahlenschutz

Als reine Vorsorgemaßnahme nach der Katastrophe in Japan verstärkt die Bundesregierung den Strahlenschutz. Hierzu gehört eine geplante Eilverordnung zur Festlegung von Grenzwerten für die Strahlenbelastung der Aussenhaut von Flugzeugen. Diese Grenzwerte werden den Messungen an den Flughäfen zugrunde gelegt, die bereits heute durchgeführt werden. Eine Messung einzelner Passagier soll auf freiwilliger Basis erfolgen. Für aus Japan importierte Lebens- und Futtermittel wird eine Untersuchung auf Radioaktivität empfohlen. Importierte Fahrzeuge und Elektronikartikel werden stichprobenartig durch den Zoll auf Radioaktivität geprüft. Der Schifffahrt wird empfohlen, die Region um Fukushima großräumig zu umfahren.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Lufthansa fliegt Tokio nicht mehr an

Fluginformation zu Flügen von und nach Japan (Letzte Aktualisierung: Dienstag, 15.03.2011, 12:20 Uhr):

Lufthansa fliegt weiter nach Japan

Um einen möglichst stabilen Flugverkehr und ausreichende Kapazitäten für ihre Fluggäste nach und von Japan anbieten zu können, führt Lufthansa ab heute alle Tokio/Narita-Flüge aus Frankfurt und München via Seoul nach Osaka und Nagoya.

Zusätzlich zu den ohnehin geplanten Flügen aus Frankfurt in Richtung Osaka und Nagoya werden zwei weitere Verbindungen aus Frankfurt und München zu diesen Destinationen angeboten. Damit bietet Lufthansa heute, 15. März 2011 insgesamt vier Flüge nach Japan und morgen insgesamt drei Flüge nach Japan (2x Osaka und 1x Nagoya).

Dieser Sonderflugplan für Japan gilt ab heute und soll, sofern es die Lage weiterhin zulässt, mindestens bis zum Wochenende stabil geflogen werden.

Quelle: Lufthansa

Merck stoppt Produktion in japanischem Werk und bildet Krisenstab

Auch imme mehr deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt von der Katastrophe in Japan betroffen. Der Merck-Konzern, Hersteller von Spezialchemikalien, hat rund 1.000 Beschäftigte in Japan. In einem Werk musste die Produktion aufgrund der Schäden eingestellt werden.

Der eingesetzte Krisenstab bewertet rund um die Uhr die aktuelle Lage.

Quelle: Rhein-Main-Zeitung der FAZ 

SAP und Infineon evakuieren Mitarbeiter aus Tokio

In Tokio ging das Geschäftsleben bislang weitgehend normal weiter. Die AKW und das vom Tsunami betroffene Gebiet liegen 150 Kilometer nördlich von Tokio. Mit der Eskalation der Lage in den AKWs und dem Austritt radioaktiver Strahlungen, die wegen der gedrehten Windrichtung jetzt auch Tokio erreicht, ändert sich aber die Lage in Tokio. Familien bringen ihre Frauen und Kinder mit dem Schnellzug in den Süden des Landes und auch erste große Unternehmen evakuieren ihre Mitarbeiter aus Tokio. Hierzu zählen nach einem Bericht der FR auch die Unternehmen SAP und Infineon.

Auswirkungen des Erdbebens auf die Produktion großer japanischer Unternehmen

AlertNet hat eine Zusammenstellung der Auswirkungen der Umweltkatastrophen in Japan auf die Produktion großer japanischer Unternehmen veröffentlicht. Insbesondere große Elektronik- und Automobilunternehmen sind von tagelangen Produktionsausfällen betroffen. Kleine und mittelständische Unternehmen sind in der Aufstellung nicht genannt, doch dürften viele ihre komplette Existenz in der Katastrophe verloren haben.

Google startet Crisis Response Seite für Japan

Google liefert mit dem Person Finder bereits ein Werkzeug für das Katastrophenmanagement. Jetzt ist Google noch einen Schritt weiter gegangen und hat auf der Google Crisis Response Seite zentrale Informationen über die Lage in Japan zusammengestellt. Hierzu gehören aktuelle Informationen zum Status der öffentlichen Verkehrsmittel, geplante Stromunterbrechungen, Karten und aktuelle News.