5.000 Häuser in Christchurch werden aufgegeben, 10.000 noch untersucht

Für viele Bewohner in Christchurch wird in diesne Tagen über ihre Zukunft entschieden. Christchurch wurde nach den zwei schweren Erdbeben mit großen Zerstörungen in vier Zonen aufgeteilt:

  • grüne Zone: “go zone”, der Wiederaufbau kann beginnen
  • orange Zone: “hold zone”, weitere Untersuchungen sind erforderlich
  • rote Zone: “red zone”, kein Wiederaufbau, da nicht wirtschaftlich
  • weisse Zone: “un zoned”, weitere Untersuchungen, da Schäden nach dem Beben am 13. Juni 2011.

Für 5.000 Hausbesitzer kam bereits das definitive Aus: der Wiederaufbau ihrer Häuser ist unwirtschaftlich und die Hausbesitzer erhalten eine Entschädigung von der Regierung. Weitere 10.000 Hausbesitzer werden in den kommenden drei Monaten nach weiteren Untersuchungen erfahren, ob ihr Haus wieder aufgebaut wird. Für Unruhe sorgen die Entscheidungen, wenn für unmittelbar angrenzende Grundstücke unterschiedliche Entscheidungen über dne Wiederaufbau getroffen wurden.

Analyse der Folgeschäden eines Erdbebens der Stärke 7.8 für den Süden Kaliforniens

Das U.S. Bureau of Labor Statistics hat die Folgen eines Erdbebens der Stärke 7.8 auf den Süden Kaliforniens analysiert. Die St. Andreas Spalte zieht sich mitten durch die dicht bevölkerten Regionen  im Süden Kaliforniens. Im Durchschnitt gibt es alle 150 Jahre ein Erdbeben an dieser Verwerfung. Seit 300 Jahren ist die Erde jedoch ruhig geblieben und die Experten erwarten ein starkes Beben (“The Big One”), das statistisch bereits überfällig ist. Für die Studie wurden für ein Beben der Stärke 7.8 die geocodierten Daten der Unternehmen und Organisationen der Region mit den erwarteten Erdbebenintensitäten übereinandergelegt. In der untersuchten Region befinden sich 621.000 Unternehmen mit 6,3 Millionen Beschäftigten. In den Zonen mit den größten zerstörerischen Auswirkungen  (“very strong shaking zone” und “destructive shaking zone”)  sind 434.000 Unternehmen mit 4,5 Millionen Arbeitsplätzen angesiedelt. In den analysierten 7 Counties im Süden Kaliforniens sind rund 70 Prozent der Beschäftigten in den am meisten gefährdeten Zonen, im County San Bernadino gar nahezu 100 Prozent. Bei der Betrachtung der Branchen zeigt sich ein weiterer fataler Zusammenhang: 72 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitsbereich befinden sich in den beiden Zonen mit der größten Zerstörung nach einem Erdbeben, wie auch 77 Prozent der Beschäftigten in der Industrie.

Die Studie zeigt die enormen Risiken durch die Konzentration von Bevölkerung und Industrie in einer hochgradig gefährdeten Zone. Vergleichbare Risiko-Situationen gibt es in vielen Ballungsgebieten rund um den Globus.

U.S. Bureau of Labour Statistics: Auswirkungen eines Bebens in Kalifornien

Serie von schweren Nachbeben erschüttert Christchurch

Das sich mitten im Wiederaufbau nach dem schweren Beben befindliche Christchurch in Neuseeland wurde von zwei sehr schweren Nachbeben erschüttert. Um 01:00 Uhr nachmittags Ortszeit gab es das erste Beben der Stärke 5.o gefolgt von einem stärkeren Nachbeben der Stärke 6.0 um 02:20 nachmittags Ortszeit. Gebäude stürzten ein, 47.000 Haushalte sind ohne Strom. Der Flughafen von Christchurch wurde evakuiert.

[TVNZ]

Tokio stellt wegen drohenden Stromengpässen auf Sommerzeit um

Tokio stellt sich auf drohende Stromengpässe nach dem Nuklearunfall in Fukushima ein. Eine Maßnahme um im Sommer Strom zu sparen ist die Umstellung der Arbeitszeit für Angestellte der Stadtverwaltung in Tokio. Ihre Arbeitszeit beginnt jetzt eine Stunde früher. Im Sommer werden die stromfressenden Klimaanlagen stärker genutzt, was den Stromverbrauch in die Höhe treibt. Auch Privatunternehmen versuchen mit der Umstellung von Arbeitszeiten Energie einzusparen.

Wie der Computer-Konzern Fujitsu in Japan zur Einsparung von Strom beitraägt beschreibt der Artikel in cnet:

  • For 3,600 of 10,000 servers, Fujitsu is temporarily shutting them down or moving them to to areas served by different power companies.
  • A plant in Numazu City will use its own electrical power generation equipment during times of peak power demand.
  • It’s moving some manufacturing operations to take place at night when overall power demands are lower.
  • It’s setting laptops to run off battery power during peak energy usage times.
  • It’s using “smart power outlet” technology developed at Fujitsu Laboratories. These sensor-equipped outlets conserve power, the company said.
  • Some employees will take two days off in July or August, when power consumption is highest, for holidays that actually take place later in the year. On top of that, “additional discussions will be held with the labor union regarding the implementation of further work schedule changes to conserve electricity,” Fujitsu said.
  • The company is curtailing use of elevators, lights, air conditioners, water heaters, and refrigerators

Erdbeben der Stärke 6,0 im Westen der Türkei – mindestens drei Tote [Update]

[Update 20.05.11 8:00]

Nach Angaben der Behörden starben bei dem Beben mindestens drei Menschen. Es gab über 50 Nachbeben. Zwei Menschen kamen ums Leben, als sie aus Panik aus dem Fenster sprangen. Eine ältere Frau erlitt einen Herzinfarkt.

Das Beben war auch in Istanbul noch zu spüren.

[Update 20.05.11 6:40]

Bei dem Beben sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Es gab viele Verletzte. Strom und Telefon fielen zeitweise aus.

Aktuelle News hierzu finden Sie im BCM-Newsticker auf dieser Seite.

[n24]

In der Türkei gab es ein Erbeben der Stärke 6,0. Das Beben ereignete sich um 23:15 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag 50 km nordwestlich von Usak in einer Tiefe von 4,6 km.

Berichte über Schäden liegen derzeit nicht vor.

[USGS]

TEPCO ändert das Vorgehen, nicht aber den Terminplan

TEPCO musste das Vorgehen zum Herunterfahren des AKW Fukushima Daiichi ändern, nachdem ein Leck in der inneren Schutzhülle des Reaktors gefunden wurde. Nach wie vor hält TEPCO jedoch an dem ursprünglichen Terminplan fest, den cold shutdown des havarierten AKW bis Januar 2012 zu erreichen. Die Kühlung des Reaktorkerns soll jetzt durch die Zirkulation des vorhanden Wassers erfolgen, satt Zuführung des Kühlwassers von aussen.

Die UN-Atomenergiebehörde IAEA wird in der kommenden Woche eine Expertengruppe nach Japan entsenden, um die Sicherheit nach dem Nuklearunfall zu überprüfen und sich mit den japanischen Behörden auszutauschen.

Neun Opfer in Christchurch für tot erklärt

Neun Opfer des schweren Erbebens in Christchurch wurden jetzt für tot erklärt. Damit steigt die Zahl der Opfer des Bebens auf 181. Weder mittels Fingerabdrücken, Zahnvergleichen noch DNA-Analysen konnten die neun Opfer zweifelsfrei identifiziert werden. Es handelt sich um sechs Frauen und drei Männer aus China, den Philippinen, Peru und Russland. Sie befanden sich während des Bebens im Gebäude des Fernsehsenders CTV, das vollständig zerstört wurde. Die Mobiltelefone dieser Opfer wurden seit dem Beben nicht mehr genutzt und es gab keine Bewegungen auf den Bankkonten mehr. Auch die Ausweise der Opfer wurden nicht nicht mehr eingesetzt. Die Namen der Opfer wurden von den Behörden bekanntgegeben.

Wie GM aus dem War Room die Supply Chain nach der Katastrophe von Japan steuert

Die Katastrophe von Japan, als am 11. März die Erde mit Stärke 9 bebte und ein Tsunami mit 15 Meter-Wellen über das Land hereinbrach, hat einschneidende Wirkungen auf die internationalen Lieferketten. Insbesondere die internationale Automobilindustrie ist von den Unterbrechungen der Lieferketten aus Japan betroffen. Doch welche Teile und welche Lieferanten von diesen Lieferausfällen betroffen sind, ist in diesen komplexen Lieferbeziehungen nur schwer zu identifizieren. Denn nicht nur direkte Lieferungen sind betroffen, sondern auch Lieferungen für Vorprodukte an Lieferanten, deren Lieferketten für die Automobilhersteller aber nicht transparent sind. Die Automobilhersteller gründeten Krisenstäbe, deren Aufgabe es war, die kritischen Teile zu identifizieren und alternative Lieferanten ausfindig zu machen. Wie General Motors diese herausfordernde Aufgabe mit hunderten von Spezialisten aus dem War Room heraus bewältigt, beschreibt dieser Artikel in der New York Times. Es bestanden zwar Notfallpläne, doch ein Zusammenbruch der Supply Chain in diesem Ausmaß war durch keinen Notfallplan abgedeckt. Krisenmanagement mit Beteiligung der Fachspezialisten war also angesagt.

Für viele Zulieferteile wurden mittlerweile alternative Lieferanten auf der ganzen Welt identifiziert, die ihre Produktion in der Zwischenzeit aufgestockt haben. Doch noch immer fehlen einzelne Bauteile, so dass bestimmte Ausstattungen oder Farben nicht angeboten werden können. Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Lage vollständig normalisiert hat.

Auch die japanischen Automobilhersteller Honda, Nissan und Toyota kämpfen weiterhin mit Engpässen bei Elektronik, Farben und Gummiteilen. Mit einer Normalisierung der Produktion wird bis zum Jahresende gerechnet.

[n-tv]

Waren die Tsunami-Risiken in Japan bekannt?

Bislang vertreten TEPCO und die japanische Regierung den Standpunkt, dass eine neun Meter hohe Tsunami-Welle ausserhalb der zu erwartenden Risiken war. Nun tauchen jedoch Dokumente der Japan Nuclear Energy Safety Organisation vom Dezember auf, die die Folgen von Tsunamis zwischen 3 und 23 Metern Höhe analysieren:

“Our analysis shows that a tsunami of a certain height (some 7 metres in the absence of a seawall and some 15 metres if one were present) or higher would have almost a 100 percent chance of damaging the reactor core…,”.

“We presume a tsunami of at least 7 metres would destroy the functions of a seawater pump and that of at least 15 metres would destroy outside equipment such as an electrical transformer.”

Wenn die Risiken den japanischen Atomaufsichtsbehörden vorher bekannt waren, handelt es sich hier um kapitale Unterlassungen in der Notfallvorsorge und nicht um den Eintritt vorher unbekannter “Restrisiken”, wie aktuell argumentiert wird. Im Klartext: Versagen des Betreibers und der Aufsichtsbehörden im Risikomanagement. Die Anlage von Fukushima war lediglich gegen eine sechs Meter hohe Tsunami-Welle geschützt.

Eine Studie des technischen Verbands der deutschen Kraftwerksbetreiber, VGB PowerTech, hat zudem auf Basis der Auswertung historischer Daten ergeben, dass in Japan im Schnitt alle 36 Jahre eine über zehn Meter hohe Flutwelle zu erwarten ist.

Währenddessen muss TEPCO die ursprüngliche Vorgehensweise zur Stabilisierung des Reaktors Nr. 1 von Fukushima Daiichi ändern, nachdem ein Loch im Reaktormantel entdeckt wurde, aus dem massiv radioaktiv verseuchtes Wasser austritt. Die Planungen von TEPCO zur Stabilisierung des AKW scheinen vor dem Hintergrund immer neuer Erkenntnisse über die eingetretenen Schäden mehr als fraglich. Bilder der Roboter und erste Erkenntnisse aus Begehungen zeigen, dass die Schäden noch weit über dem Erwarteten liegen. Mittlerweile kam es zu einem dritten Todesfall seit Beginn der Rettungsarbeiten in Fukushima.

Am kommenden Dienstag will TEPCO einen Bericht über den aktuellen Status vorlegen.

Weitere 7.800 Bewohner wurden im Nordwesten von Fukushima evakuiert. Diese Zone ist ausserhalb der 30-km Evakuierungszone, war jedoch von der radioaktiven Wolke direkt nach dem Nuklearunfall betroffen.

 

Mindestens 900 Gebäude in der Innenstadt von Christchurch abbruchreif

Der Central Business District CBD von Christchurch wurde durch das Erdbeben im Februar 2011 sehr schwer beschädigt. Viele Menschen verloren beim Einsturz von Bürogebäuden ihr Leben. Der CBD war lange für den Zugang gesperrt. Geschäftsleute kamen hierdurch nicht an ihre Unterlagen und Waren. Jetzt wurde bekannt, dass es für mindestens 900 Büro- und Geschäftsgebäude in Christchurch keine Rettung gibt. Die Gebäude müssen abgerissen werden. Auch Bürogebäude in den Vororten und Privathäuser müssen abgerissen werden. Ein großes Hausbauprogramm zum Bau von Behelfshäusern ist im Gange. 

[stern.de]

Erdbeben der Stärke 5,3 in Spanien – 8 Tote [Update]

[Update 12.05.11 06:30]

Die Zahl der Toten ist auf mindestens acht gestiegen. Es ist das schwerste Erdbeben seit 55 Jahren. Viele Menschen haben die Nacht im Freien verbracht. Es handelte sich um zwei Beben innerhalb kurzer Zeit in nur geringer Tiefe (1 km). Spanien gilt nicht als besonders erdbebengefährdet.

[Update 11.05.11 20:15]

Spanische Medien melden vier Todesopfer auf Grund des Erdbebens. Mehrere Gebäude in der Stadt Lorca sind eingestürzt.

Aktuelle Informationen laufend im BCM-Newsticker auf bcm-news.de.

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In Spanien in einer Entfernung rund 50 Kilometer von Murcia hat sich ein Erdbeben der Stärke 5,3 ereignet. Berichte über Schäden liegen bislang nicht vor. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von 1 km.