Wer soll die Entscheidungen in einer Krise treffen?

Die Fragestellung wie Entscheidungen über und in einer Krise getroffen werden ist ein Dauerthema im BCM und Krisenmanagement. Es gibt die unterschiedlichsten Sichtweisen darauf. Soll es einen Entscheider geben, der auf Basis der Beratungen der Mitglieder des Krisenstabs die Entscheidungen über das Vorliegen einer Krise und die Maßnahmen trifft? Oder sollen die Entscheidungen als Gruppe getroffen werden, gegebenenfalls mit einem Abstimmprozess? Für beide Entscheidungsmodelle gibt es gute Argumente. Das Modell des alleinigen Entscheiders bietet die Voraussetzungen für schnell Entscheidungsfindungen, abhängig von der Person des Entscheiders. Es wird keine Zeit durch Debatten und Abstimmverfahren verloren. Auf der anderen Seite bürdet es dem Entscheider ein sehr hohes Maß an Verantwortung auf. Viele professionelle Krisenstäbe bei Polizei und Feuerwehren arbeiten nach diesem Prinzip.

Das Vorgehen, Entscheidungen in einer Gruppe, also zum Beispiel als abgestimmtes Ergebnis des Krisenstabs, zu treffen, ist stark konsensorientiert. Die Verantwortung wird auf mehrere Schultern gelegt. Nicht ein Einzelner kann bei Fehlentscheidungen als “Sündenbock” herhalten müssen. Auf der anderen Seite kosten Abstimmungen Zeit und das Verfahren muß in der Geschäftsordnung des Krisenstabs festgelegt und dokumentiert sein.

Dennis Hamilton FBCI vertritt in seiner sehr lesenswerten  Artikelserie in BCMNOW die These, dass das Entscheidungsverfahren professioneller Krisenmanagementorganisationen nicht auf normale Unternehmen und Organisationen übertragen werden sollte. Unter der Überschrift  ‘Can The Majority Be Wrong?’ empfiehlt er für Organisationen, die keine speziellen Krisenmanagementorganisationen sind (Bsp. BOS – Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), die Entscheidungen als Gruppenentscheidungen auf Basis des Mehrheitsprinzips zu treffen.

Diese Meinung teilt bestimmt nicht jeder Leser. Hier daher eine kleine Umfrage zu dieser Fragestellung:


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