Mittlerweile 22 Tote durch EHEC – Ursache weiterhin unklar

Das Robert Koch Institut RKI meldet mittlerweile den 22. Todesfall auf Grund von EHEC/Hus-Infektionen. Die Ursache der Infektionswelle ist nach wie vor nicht eindeutig identifiziert.

Aktuelle Informationen zu den Fallzahlen in Deutschland und Europa gibt es auf den Webseiten des RKI sowie des ECDC für Europa. Die Zahlen hinken der tatsächlichen Entwicklung allerdings immer etwas nach.

Die EU-Agrarminister wollen bei ihrem heutigen EHEC-Sondertreffen über mögliche Hilfen für Bauern entscheiden, die massive Absatz-Ausfälle für Gemüse und Salat zu beklagen haben.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner wehrt sich indes in einem Interview gegen die Vorwürfe eines schlechten Krisenmanagements.

Gemeinsame Presseerklärung von RKI und BfR zu EHEC/HUS

Das Robert Koch Institut RKI und das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR haben am 3. Juni 2011 eine gemeinsame Presseerklärung zu den aktuellen Erkenntnissen über die EHEC/HUS – Infektionen herausgegeben.

Aktuelle Studien belegen gemäß der Presseerklärung, dass erkrankte Personen überdurchschnittlich häufig gegenüber Kontrollgruppen Tomaten, Salatgurken und Salate gegessen hatten. Eine Analyse der Erkrankungen in den Kantinen von PwC in Frankfurt ergab, dass Mitarbeiter, die von der Salattheke gegessen hatten, 7-mal so häufig an blutigem Durchfall erkrankten.

Information des RKI zu EHEC/HUS Stand 01.06.2011

Das Robert Koch Institut RKI hat auf der Webseite aktuelle Informationen zu den Fallzahlen EHEC/HUS-Infektionen mit Stand 01.06.2011 und Verhaltens-Empfehlungen veröffentlicht. Bei der aktuellen Infektionswelle handelt es sich handelt es sich “um einen der weltweit größten bislang beschriebenen Ausbrüche von EHEC bzw. HUS und den bislang größten Ausbruch in Deutschland, wobei insbesondere die Alters- und Geschlechterverteilung ungewöhnlich ist.”

Mittlerweile sind alle Bundesländer betroffen. Auch im Ausland gibt es erste Todesfälle.

Die Empfehlung, weiterhin vorsorglich Tomaten, Salatgurken und Blattsalate nicht roh zu verzehren, wird aufrecht erhalten, da diese Lebensmittel von betroffenen Patienten signifikant häufiger verzehrt wurden. Die Infektionsquelle ist nach wie vor nicht identifiziert.

Zehn EHEC-Tote, Infektionsquelle ist weiterhin aktiv

Mittlerweile gibt es in Deutschland zehn Todesfälle nach Infektionen mit EHEC, weitere Menschen schweben in Lebensgefahr. Die Zahl der Infizierten hat sich auf über 1.000 erhöht und  die Anzahl der Neuerkrankungen nimmt weiter zu. Erste Infektionen werden auch aus dem Ausland gemeldet, wobei es sich wohl um Personen handelt, die sich in Deutschland angesteckt haben können. Der Schwerpunkt der Infektionen liegt nach wie vor in Norddeutschland. Alleine in Hamburg gibt es mindestens 400 EHEC-Verdachtsfälle. Die Krankenhäuser arbeiten an der Leistungsgrenze. Über die Infektionsquelle herrscht weiterhin Unsicherheit. Der Erreger wurde am vergangenen Mittwoch identifiziert. Es handelt sich um Husec 41, der bereits seit mehreren Jahren bekannt ist und resistent gegen Antibiotika ist. Die spanischen Behörden dementieren mittlerweile, dass zwei Gurken-produzierende Betriebe geschlossen wurden. Es seien lediglich Produkte aus den Betrieben sichergestellt worden. Über die Informationspolitik gibt es heftige Auseinandersetzungen zwischen den Behörden und den Bauernverbänden aber auch zwischen deutschen und ausländischen Behörden. Viele Bauern bleiben wegen der Verunsicherung der Verbraucher auf frischem Gemüse sitzen und müssen dieses vernichten. Das Robert Koch Institut RKI schätzt die Infektionswelle noch nicht als Epidemie ein, da der Ausbruch noch zu lokal und zu kurz sei. Bis die Infektionsquelle eindeutig geklärt ist, wird die hektische Informationspolitik und die Verunsicherung der Verbraucher anhalten.

Bundesministerin Aigner hält an der Warnung vor dem Verzehr für rohe Gurken, Blattsalate und Tomaten fest.

Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Lebensmittelskandale nur sehr kurzfristige Wirkungen auf das Verbraucherverhalten haben.

Erstes Todesopfer nach EHEC-Infektion

Spiegel online meldet ein erstes Todesopfer nach einer EHEC-Infektion. Es handelt sich um eine 83- jährige Frau aus dem Kreis Hannover. Die Frau war bereits am Samstag im Krankenhaus gestorben.

Alle in Frankfurt erkrankten Personen sollen laut Medienberichten in der gleichen Kantine bei PwC gegessen haben. Damit gäbe es eine erste heisse Spur zu einer der Quellen der lebensgefährlichen Infektionen.