Meldepflicht für Cyber-Angriffe soll kommen

Laut einer Meldung in der FAZ in der heutigen Print-Ausgabe sollen sich Union und SPD in den laufenden Koalitionsverhandlungen auf eine Meldepflicht für Cyber-Angriffe durch Unternehmen der kritischen Infrastrukturen verständigt haben.

Diese Meldepflicht ist seit einiger Zeit in der Diskussion. Unternehmensverbände haben sich bisher erfolgreich gegen diese Verpflichtung gewehrt. Insbesondere das Innenministerium hat sich für diese Meldepflicht eingesetzt.

Die Meldestrukturen für die KRITIS-Unternehmen sind etabliert und werden in den zweijährigen KRITIS-Übungen auch getestet. Bislang erfolgen Meldungen über Cyber-Attacken an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI noch auf freiwilliger Basis, doch wird dies offensichtlich nicht intensiv genutzt. Im BSI wurde im Februar 2011 das Nationale Cyber-Abwehrzentrum eingerichtet, um Abwehrmaßnahmen durch Cyber-Angriffe zentral erkennen und Maßnahmen koordinieren zu können.

In den USA und Großbritannien gab es große Übungen im Finanzdienstleistungsbereich, um sich auf einen solchen Anschlag vorzubereiten.

EU Cyber Abwehrzentrum nimmt Anfang 2013 seine Arbeit auf

Nachdem in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie den USA nationale Cyber Abwehrzentren eingerichtet worden sind, plant die EU die Einrichtung eines European Cybercrime Centre. Neben dem Schutz von Privatperson vor Angriffen aus dem Netz durch Gefährdungen wie Online-Betrug und Identitätsdiebstahl soll auch der Schutz kritischer Infrastrukturen vor Cyber-Angriffen zum Aufgabenspektrum der Organisation gehören. Das europäische Cyber Abwehrzentrum soll im Januar 2013 seine Arbeit in Den Haag beginnen.

[silicon.de, zdnet]

Bundesregierung beschliesst Cyber-Sicherheitsstrategie

Heute wurde durch die Bundesregierung die “Cyber-Sicherheitstsrategie für Deutschland” beschlossen. Mit der Sicherheitsstrategie soll der veränderten Bedeutung des Internets als kritische Infrastruktur und der zunehmenden Bedrohungslage durch den “Cyber-War” Rechenschaft getragen werden. Einer der Kerninhalte ist die Einrichtung des “Nationalen Cyber-Abwehrzentrums” beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das am 1. April seine Arbeit aufnehmen soll. Die Einrichtung soll Angriffe auf das Netz analysieren und Handlungsempfehlungen geben. Geleitet wird es von der IT-Beauftragten der Bundesregierung, Cornelia Rogall-Grothe. Direkt beteiligt sind  das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Ein “nationaler Cyber-Sicherheitsrat” soll die Zusammenarbeit zu diesem Thema zwischen Staat und Wirtschaft fördern. Weiterlesen…