Belgiens Lokführer streiken nach schwerem Zugunglück

Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Belgien streiken die Lokführer in mehreren belgischen Städten. Sie protestieren damit gegen die aus ihrer Sicht schlechten Arbeitsbedingungen bei der Staatsbahn SNCB, die den schweren Unfall mitverursacht hätten. Bei dem Zugunglück kamen mindestens 18 Menschen ums Leben. Einer der beiden Zugführer hatte nach ersten Erkenntnissen ein Haltesignal übersehen.

Notfallplan von Eurostar war “mangelhaft”

Kurz vor Weihnachten waren fünf Eurostar-Züge mit rund 2.500 Fahrgästen im Tunnel unter dem Ärmelkanal steckengeblieben. Die gestrandeten Passagiere mussten bis zu fünf Stunden im Dunkeln und ohne Essen auf Hilfe warten. Drei Tage lang musste der Zugverkehr komplett eingestellt werden. Ursache des Ausfalls war in die Züge eingedrungener Schnee, der im Tunnel schmolz und die Elektrik ausser Kraft setzte.

Die eingesetzte Untersuchungskommission hat nun in London ihren Bericht vorgelegt. Eurostar wird in diesem Bericht ein mangelhaftes Notfallmanagement bescheinigt. Eurostar hätte keinen Notfallplan gehabt, wie die gestrandeten Passagieren schnell aus ihrer Notlage befreit werden können. Zudem seien die Züge nicht ausreichend auf den Schneefall vorbereitet gewesen.

Die Betreibergesellschaft will jetzt fast 40 Millionen Euro für Verbesserungsmaßnahmen ausgeben. Insbesondere Vorsorgemaßnahmen für die Evakuierung und Rettung von Passagieren und die Kommunikation im Notfall stehen neben den technischen Maßnahmen im Vordergund.

Warum muß erst etwas Schlimmes passieren und der Ruf ruiniert werden, bevor in die Sicherheit und Notfallvorsorge investiert wird? Insbesondere wenn das Leben und die Gesundheit vieler Menschen auf dem Spiel steht!

Auch das Notfallmanagement der Bahn war beim ICE-Unglück im Landgrafentunnel im April 2008 schwer in der Kritik.

Ich bin jede Woche mit dem Zug unterwegs. Leider hatte ich nie das beruhigende Gefühl dass die Zugbegleiter neben Fahrkartenkontrolle und  Service auch für die Sicherheit im Zug verantwortlich – und vor allem hierfür auch trainiert sind. Im Flugzeug sieht dies ganz anders aus, obwohl das Risiko hier nicht höher ist als im Zug. Lassen wir uns hier von einer subjektiven Risikowahrnehmung täuschen?

ICE-Unglück: Katastrophenmanagement war ein Desaster

Bereits im Mai diesen Jahres berichtete bcm-news über schwere Vorwürfe gegen das Katastrophenmanagment der Bahn bei dem ICE-Unglück am 26. April 2008 im Landrückentunnel. Bei dem Zusammenstoß des ICE im Landrückentunnel mit einer Schafherde waren 19 Fahrgäste verletzt worden. Der Landrat und Bürgermeister umliegender Gemeinden hatten die lange Wartezeit auf einen Rettungszug der Bahn bemängelt. Jetzt werden diese Vorwürfe offiziell erhärtet. Weiterlesen…

Rettungskonzept der Bahn bewährt sich bei ICE-Zugunglück

Bei dem Zugunglück als am Samstag abend ein ICE mit Tempo 250 im Landrücken-Tunnel in eine Schafherde gerast ist, haben sich die Notfallmaßnahmen der Bahn bewährt.

Alle 135 Reisende waren nach 40 Minuten am Sammelplatz vor dem Tunneleingang. Die Wagen wurden von den Rettungskräften systematisch durchsucht und die einzelnen Durchgänge mit Markierungen an den Eingängen kenntlich gemacht.

Für die Feuerwehr, Hilfsdienste und Notärzte wurde Vollalarm ausgelöst. Die Durchsage “Original, Original, dies ist keine Übung” machte den Ernst der Lage deutlich.

faz.net berichtet über den Ablauf Rettungsmaßnahmen.