Streiks am Boden und in der Luft

Am Mittwoch treten die Flugbegleiter der Lufthansa nach dem Abbruch der dritten Verhandlungsrunde morgens von 6 bis 12 Uhr in den Ausstand.
Am Donnerstag schliessen sich dann bei der Bahn die Mitglieder der Gewerkschaften Transnet und GDBA mit Warnstreiks an. Mit Behinderungen in der Luft und am Boden muss also in den nächsten Tagen gerechnet werden.

Update:

Die Gewerkschaften Transnet und GDBA kündigten Warnstreiks in mehreren Städten an. Betroffen sein werden ab 4.30 Uhr am frühen Morgen bis in den späten Vormittag hinein Köln, Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Berlin, Saalfeld, Magdeburg, Nürnberg und München, wie die Gewerkschaften mitteilten.

Aktuelle Störungsmeldungen der Bahn

ICE-Unglück: Katastrophenmanagement war ein Desaster

Bereits im Mai diesen Jahres berichtete bcm-news über schwere Vorwürfe gegen das Katastrophenmanagment der Bahn bei dem ICE-Unglück am 26. April 2008 im Landrückentunnel. Bei dem Zusammenstoß des ICE im Landrückentunnel mit einer Schafherde waren 19 Fahrgäste verletzt worden. Der Landrat und Bürgermeister umliegender Gemeinden hatten die lange Wartezeit auf einen Rettungszug der Bahn bemängelt. Jetzt werden diese Vorwürfe offiziell erhärtet. Weiterlesen…

Schwere Vorwürfe gegen die Bahn nach Tunnel-Unglück des ICE

Nach ersten Auswertungen der Einsatzprotokolle des ICE-Unglücks am 26. April, bei dem ein ICE im Landrückentunnel in eine Schafherde gerast war, gibt es schwere Vorwürfe gegen das Einsatzmanagement der Bahn. Der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Erich Pipa, und der Bürgermeister von Sinntal, Carsten Ullrich, üben Kritik an der langen Wartezeit der schnell bereitsgestellten Rettungskräfte auf einen Rettungszug der Bahn. Dieser hatte fast drei Stunden bis zur Bereitstellung benötigt, bis die Rettungskräfte mit diesem Zug vom Südportal in den Tunnel einfahren konnten. Der Zug musste erst von Würzburg angefahren werden. Vor allem aber sei dieses Schwachstelle seit einer Übung im Jahre 2003 bekannt gewesen. Die Feuerwehren erwarten nun finanzielle Unterstützung von der Bahn für die Anschaffung von speziellem Rettunsgerät.

Quelle: faz.net

Neue Bahnstreiks ab 7. Januar

Streik_2Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte am Donnerstag unbefristete Arbeitskämpfe im Fern- und Nahverkehr sowie im Güterverkehr an.

Nach einer Streikpause über die Feiertage sollen die Streiks ab 7. Januar unbefristet bis zu einer Einigung laufen.

Update:

Derweil laufen die Geheimgespräche zwischen der GDL und der Bahn weiter.

Die Bahn zeigt sich für einen Bahnstreik gewappnet: rund 1.000 Lokführer zusätzliche Lokführer stehen bei einem Streik zur Verfügung. Damit sollen rund 80 Prozent des Bahnverkehrs bei einem Streik verfügbar gemacht werden.

Lokführerstreik endet mit einem beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schaden

Güterzug_smallDas Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht von einem volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 74 bis 113 Millionen Euro aus, so die DIW Verkehrsexpertin Claudia Kemfert.

Alleine der Schaden im Güterverkehr wird auf 54 bis 80 Millionen Euro geschätzt.

Trotzdem sind die befürchteten Produktionsausfälle offensichtlich weitgehend ausgeblieben. Zum Einen hat sich die Bahn mit ihren Notfallplänen auf die kritischen Kunden konzentriert, zum Anderen haben die Kunden so weit als möglich vorgesorgt. Das Aufstocken der Läger und die Nutzung alternativer Verkehrsmittel wie LKW haben die schlimmsten Folgen offenbar abfedern können.

Sollte allerdings ein erneuter Streik ins Haus stehen und die bestehenden Streikfolgen bis dahin nicht abgearbeitet werden können, wird es eng für die Industrie.

Am Dienstag wird die GDL über weitere Streiks – dann unbefristet – beraten.

Hat der Notfallplan der Bahn das Chaos nur noch verschlimmert?

NotfallplanAm frühen Morgen hat das Arbeitsgericht Chemnitz den Streik der Lokführer im Nahverkehr zugelassen unteragten aber Streiks im fern- und Güterverkehr.

Da stand allerdings schon der Notfallplan für Nah- und Fernverkehr der Bahn. Dieser Notfallplan wurde wegen der Kurzfristigkeit der Gerichtsentscheidung auch in dieser Form umgesetzt. Hierdurch sind offensichtlich mehr Zugverbindungen ausgefallen, als notwendig gewesen wäre. Die Bahn hat allerdings der Planbarkeit den Vorzug gegeben gegenüber kurzfristiger Improvisation. So ware der Notfallplan bereits einen Tag zuvor online verfügbar.

Auch im Business Continuity Planning stellt sich immer wieder die gleiche Frage: was ist tatsächlich fest in Notfallplänen planbar und was kann nur in der jeweiligen Situation entschieden werden. Diese Frage stellt sich zudem für die IT noch einmal anders, da besser planbar, als für Szenarien wie Pandemie. Eine Balance zu finden zwischen dem Detaillierungsgrad der Pläne und der Flexibilität in der jeweiligen Notfallsituation macht ein gutes BCM aus. Erst mittels Tests und Übungen lässt sich ein Gefühl dafür entwickeln, ob die Balance auch stimmt.