Ab Montag Warnstreiks der Lokführer, Bahn ist vorbereitet

Ab Montag wird es für Bahnkunden ungemütlich. Die Gewerkschaft der Lokführer hat für Montag die ersten Warnstreiks angekündigt, allerdings nicht bekanntgegeben wann und wo gestreikt werden soll. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nur: „Der erste Arbeitskampf wird nicht länger als drei Stunden dauern, aber eine sehr wirksame Aktion sein.“

Die Bahn hat sich mit zusätzlichem Personal auf den Streik eingestellt und will so die Auswirkungen auf die Kunden möglichst gering halten. Die Streiks können alle Bahnunternehmen des Fern-, Nah- und Güterverkehr betreffen.

Die Bahn informiert über die  kostenlose Servicenummer 08000 99 66 33 und über die Webseite.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Vorstand der Deutschen Bahn AG

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Vorstand der Deutschen Bahn AG wegen fahrlässiger Körperverletzung. Hintergrund sind die Ausfälle von Klimaanlagen in ICEs im vergangenen Sommer. Die Bahn hat 27.000 Fahrgästen Entschädigungen bezahlt, nachdem sie in überhitzten Zügen festsaßen und zum Teil in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten..

Die Behörde ermittelt, ob die Vorstände schon vor den Vorfällen wussten, dass die Klimaanlagen den Anforderungen nicht gewachsen sind. Im Visier der Ermittler sind auch Zugchefs und Zugbegleiter.

Derartige Rechtsfälle haben für das BCM eine hohe Relevanz. Denn Vorstände und Geschäftsführer haften bereits bei fahrlässigem Handeln.

ICE wegen verdächtigem Gegenstand im Düsseldorfer Hauptbahnhof evakuiert

Die Terrorwarnung verbunden mit der Bitte der Innenminister an die Bevölkerung wachsam zu sein, wird offensichtlich ernst genommen. In Düsseldorf wurde am heutigen Freitag ein ICE evakuiert, nachdem Passagiere an Bord einen verdächtigen Gegenstand bemerkt hatten. Der ICE 609, auf dem Weg von Kiel nach Basel wurde im Düsseldorfer Hauptbahnhof gestoppt und von Sprengstoffexperten untersucht. Nach der Entwarnung konnten die 230 Reisenden ihre Fahrt mit Verspätung fortsetzen.

Am 1. Mai hatte ein aufmerksamer Strassenverkäufer auf dem New Yorker Times Square einen Sprengsatz in einem Auto entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Bombe konnte rechtzeitig entschärft werden. Der gefasste Autobomber stand in den Diensten der pakistanischen Taliban. Die allgemeine Aufmerksamkeit ist die beste Waffe gegen den Terrorismus, auch um den Preis einer erhöhten Zahl an Fehlalarmen. Aber dies nehmen wir gerne in Kauf.

Bahn muß 40 unterirdische Krisenleitstellen einrichten

Laut einem Bericht des Spiegel sorgt sich das Bundesverkehrsministerium um die Sicherheit des Bahnverkehrs bei terroristischen Anschlägen oder Naturkatastrophen. Nach Spiegel-Informationen soll die Bahn zur Vorsorge 40 unterirdische Krisenleitstände einreichten, über die im Falle einer Krise der Zugverkehr aufrecht erhalten werden kann. Hierzu müssten 37 bestehende Bunkeranlagen auf den neuesten technischen Stand gebracht werden und drei unterirdische Leitstände neu gebaut werden. Gerungen wird aktuell offensichtlich darum, wer die Kosten hierfür zu tragen hat. 

Ohne Frage ist der Bahnverkehr eine kritische Infrastruktur und damit auch Teil von KRITIS. Die Bahn ist nicht nur für den Transport von Personen bei einer Katastrophe von elementarer Bedeutung. Ein bedeutender Anteil des Güterverkehrs, insbesondere auch die Versorgung der Kraftwerke mit Kohle, erfolgt über die Bahn. In einer Katatstrophensituation wird die Bahn zudem für die Verteilung von Hilfsgütern und die Versorgung der Bevölkerung benötigt. Auf der anderen Seite bietet die Bahn mit ihrer mächtigen Infrastruktur ein großes Angriffsziel bei Naturkatastrophen oder für terroristische Anschläge.

ICE wegen Bombenalarm gestoppt

Nach dem Fund eines herrenlosen Gepäckstücks hat ein ICE am Samstagmorgen auf dem Weg von Frankfurt nach Dresden in Gelnhausen seine Fahrt unterbrochen. Ein zugbegleiter hat die herrenlose Tasche gefunden, woraufhin der Zug angehalten wurde und mit Sprengstoffhunden untersucht.

Die Passagiere konnten in dem zweigeteilten Zug die Fahrt im vorderen Zugteil fortsetzen. Die Strecke war nur eingleisig befahrbar.

Quelle: Bild

Dies ist eine sehr seltene Meldung, wenn man bedenkt wie oft dies eigentlich vorkommen müsste. Hier war offensichtlich ein aufmerksamer und aufgeweckter Zugbegleiter am Werk.

Bundespolizei und Eisenbahnbundesamt prüfen Notfallmanagement der Bahn

Nach der ICE-Panne, bei der ein ICE am Sonntag, den 22. August mit 420 Passagieren im Pulverdinger Tunnel bei Vaihingen/Enz (Kreis Ludwigsburg) liegengeblieben war, untersucht die Bundespolizei und das Eisenbahnbundesamt, ob ein Fehlverhalten der Mitarbeiter nach der Panne beim Notfallmanagement vorliegt. Der ICE war nach einer Störung im Tunnel steckengeblieben. Alle Abschleppversuche scheiterten. Weiterlesen…

Bahn stoppt überfüllte ICE

Es mehren sich derzeit die Meldungen, dass die Bahn völlig überfüllte ICEs an Bahnhöfen stoppt und nicht weiterfährt bis Reisende den Zug verlassen haben. Dies geschieht zum Teil unter Zuhilfenahme der Polizei, wie vor Kurzem im Fernbahnhof Frankfurt, oder durch das “Locken” mit Gutscheinen, wie es sich bei der Fliegerei bereits bewährt hat.

Für die Kunden der Bahn ist dies natürlich ein absolutes Ärgernis. Zumal die Bahn derzeit nicht mit Pünktlichkeit glänzt. Auch die Kapazitätsprobleme sind hausgemacht und den Achsproblemen geschuldet. Ich habe in mehreren Postings die Bahn wegen ihres für mich nicht sichtbaren Sicherheitsmanagements in den Zügen kritisiert. An dieser Stelle muß ich aber eine Lanze für diese Maßnahme der Bahn brechen. Keiner von uns ist mit Sicherheit in einem Flugzeug abgeflogen, in dem aus Platzgründen noch Passagiere im Gang standen. Ein überfüllter ICE stellt ein enormes Risiko dar und bei einem Unglück mit einem überfüllten ICE wären die Vorwürfe an die Bahn massiv und berechtigt. Leider zieht sich der Austausch der Achsen und Züge noch über mehrere Jahre hin, so dass wir diese Situationen in Stoßzeiten immer öfter erleben werden. Auch ich werde mich in einer solchen Situation natürlich massiv ärgern. Doch objektiv betrachtet sind diese Maßnahmen richtig. Aus Marketinggesichtspunkten ist die Motivation zum Verlassen eines ICE mittels eines Gutscheins aber sicherlich der Polizeigewalt vorzuziehen. Hier sollte die Bahn bei der Fliegerei noch einmal in die Lehre gehen!

Fraport erleidet täglich Millionenschaden durch Lufthansa-Streik

Der Streik bei der Lufthansa führt zu großen Schäden nicht nur bei der Lufthansa selbst, sondern in weiten Teilen der Wirtschaft. Ein Beispiel hierfür ist Fraport, der Betreiber des Frankfurter Flughafens. Einmal verliert Fraport  natürlich direkt Umsatz und Gewinne durch den Streik beim größten Kunden Lufthansa. Einen großen Anteil am Umsatz und Gewinn von Fraport haben haben jedoch auch die umsatzstarken Shops auf dem Frankfurter Flughafen. Da sich streikbedingt weniger kauflustige Kundschaft auf dem Flughafen aufhält, fehlt der entsprechende Umsatz bei den Läden und über umsatzabhängige Mieten am Ende in den Büchern von Fraport. Ein Fraport-Sprecher bezifferte die Schäden in Folge des Streiks für Montag, den ersten Streiktag, auf 1 bis 1,5 Millionen Euro.

Lufthansa selbst beziffert die Schäden mit rund 25 Millionen Euro pro Streiktag.

Einzige Gewinner des Streiks, neben den Piloten sofern sie sich durchsetzen können, sind die Wettbewerber. In erster Linie die konkurrierenden Fluggesellschaften, die Bahn und Autovermieter.

Leider zeigt sich die Bahn gerade jetzt nicht von ihrer besten Seite, um Fluggäste zum Umsteigen zu bewegen. Zugausfälle, Verspätungen, verkürzte Züge und Museums-Ersatzzüge sind derzeit an der Tagesordnung – und werden es wohl auch noch einige Zeit bleiben. Ursache hierfür sind die nach dem Zugunglück von Köln angeordneten häufigen Inspektionen der Radsätze.

Belgiens Lokführer streiken nach schwerem Zugunglück

Einen Tag nach dem schweren Zugunglück in Belgien streiken die Lokführer in mehreren belgischen Städten. Sie protestieren damit gegen die aus ihrer Sicht schlechten Arbeitsbedingungen bei der Staatsbahn SNCB, die den schweren Unfall mitverursacht hätten. Bei dem Zugunglück kamen mindestens 18 Menschen ums Leben. Einer der beiden Zugführer hatte nach ersten Erkenntnissen ein Haltesignal übersehen.

Notfallplan von Eurostar war “mangelhaft”

Kurz vor Weihnachten waren fünf Eurostar-Züge mit rund 2.500 Fahrgästen im Tunnel unter dem Ärmelkanal steckengeblieben. Die gestrandeten Passagiere mussten bis zu fünf Stunden im Dunkeln und ohne Essen auf Hilfe warten. Drei Tage lang musste der Zugverkehr komplett eingestellt werden. Ursache des Ausfalls war in die Züge eingedrungener Schnee, der im Tunnel schmolz und die Elektrik ausser Kraft setzte.

Die eingesetzte Untersuchungskommission hat nun in London ihren Bericht vorgelegt. Eurostar wird in diesem Bericht ein mangelhaftes Notfallmanagement bescheinigt. Eurostar hätte keinen Notfallplan gehabt, wie die gestrandeten Passagieren schnell aus ihrer Notlage befreit werden können. Zudem seien die Züge nicht ausreichend auf den Schneefall vorbereitet gewesen.

Die Betreibergesellschaft will jetzt fast 40 Millionen Euro für Verbesserungsmaßnahmen ausgeben. Insbesondere Vorsorgemaßnahmen für die Evakuierung und Rettung von Passagieren und die Kommunikation im Notfall stehen neben den technischen Maßnahmen im Vordergund.

Warum muß erst etwas Schlimmes passieren und der Ruf ruiniert werden, bevor in die Sicherheit und Notfallvorsorge investiert wird? Insbesondere wenn das Leben und die Gesundheit vieler Menschen auf dem Spiel steht!

Auch das Notfallmanagement der Bahn war beim ICE-Unglück im Landgrafentunnel im April 2008 schwer in der Kritik.

Ich bin jede Woche mit dem Zug unterwegs. Leider hatte ich nie das beruhigende Gefühl dass die Zugbegleiter neben Fahrkartenkontrolle und  Service auch für die Sicherheit im Zug verantwortlich – und vor allem hierfür auch trainiert sind. Im Flugzeug sieht dies ganz anders aus, obwohl das Risiko hier nicht höher ist als im Zug. Lassen wir uns hier von einer subjektiven Risikowahrnehmung täuschen?