Sungard veröffentlicht Business Disruption Analysis 2009 für Großbritannien
Sungard,weltweit einer der führenden Service-Provider für BCM- und Availability Services, hat seine Analyse der Ursachen für Geschäftsprozessunterbrechungen in UK veröffentlicht. Grundlage der Analyse ist die Inanspruchnahme der BCM-Services durch die Kunden in UK.
Erstmalig waren häufiger “workplace disruptions” mit 56 Prozent häufiger die Ursache für Geschäftsunterbrechungen als hardwarebedingte Ursachen. Insgesamt ist die Zahl der Aktivierung der BCM-Lösungen bei Sungard UK gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent gestiegen.
Einen starken Anstieg bei den Ursachen für Geschäftsunterbrechungen sieht Sungard bei der Unterbrechung der Stromversorgung, deren Anzahl sich geegnüber dem Vorjahr verdoppelt hat,sowie dem Ausfall von Kommunikationssystemen mit einem rapiden Anstieg von 1.300 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Analyse von sungard bezieht sich zwar ausschließlich auf Großbritannien, die Ergebnisse lassen sich aus meiner Sicht aber auch auf Deutschland übertragen. Die Risiken des Ausfalls von Arbeitsplätzen werden gegenüber den technologischen / IT-Risiken häufig unterschätzt. So ist die Absicherung der Stromversorgung für die IT durch Netzersatzanlagen Standard. Dies ermöglicht das geordnete Herunterfahren der IT-Systeme oder auch den von der regulären Stromversorgung unabhängigen Betrieb der IT-Systeme.
Für die Fortführung der Geschäftsprozesse ist jedoch, neben der Verfügbarkeit der IT, die Stromversorgung der Arbeitsplätze und der Gebäude von entscheidender Bedeutung. Die Clients und Bildschirme benötigen eine Stromversorgung (auch Laptops nach einer gewissen Zeit). Drucker, Telefonie, Faxgeräte und weitere Peripherie fällt ohne Stromversorgung unmittelbar aus. In vielen Unternehmen gibt es farblich gekennzeichnete Stromanschlüsse, die kenntlich machen sollen, dass diese Dose notstromversorgt ist. Doch ist sie das tatsächlich, auch nach zahlreichen Umbauten und Umzügen? Hängt statt dem PC der Kaffevollautomat der Abteilung an der Dose? Sind tatsächlich die kritischen Arbeitsplätze sowie die zugewiesenen Ausweicharbeitsplätze mit Notstrom versorgt?
Die gleichen Fragestellung gelten für Router, Switches und Server, die über das gesamte Gebäude verteilt sind, sowie viele zentrale Gebäudefunktionen (Licht, Klima, Aufzüge, Steuerungselektronik).
Auch der Ausfall der Wasserversorgung, der Toiletten oder der Klimatisierung zieht den Ausfall von Arbeitsplätzen nach sich. Evakuierung von Gebäuden auf Grund von Sprengstofffunden bei Bauarbeiten, Gaslecks oder Bombendrohungen sind weitere Ursachen für Ausfälle von Arbeitsplätzen, die nicht IT-bedingt sind.
Die reine Fokussierung auf technologische und hardwaretechnische Ursachen greift daher zu kurz. Nach dem Motto “die IT ist abgesichert, bei einem Stromausfall kann das Geschäft weitergehen”. Auch hier hilft eine Business Impact Analyse, indem die für das Geschäft kritischen Arbeitsplätze identifiziert und entsprechende Ersatzlösungen konzipiert und getestet werden.