TEPCO hat Reaktor Nummer 1 in Fukushima eingehaust

TEPCO hat den schwer beschädigten Reaktor Nummer 1 jetzt mit Polyester-Platten eingehaust. Die Einhausung soll weiteren Austritt von Radioaktivität verhindern. Hierzu wurde ein Ventilationssystem installiert, das den Austritt von Radioaktivität auf ein Zehntel der ursprünglichen Menge reduzieren soll. Die Einhausung hat eine Dimension von 47 mal 42 Meter und eine Höhe von 54 Meter. Die Einhausung soll zwei Jahre halten. In Tschernobyl wurde der Reaktor nach der Havarie mit einem “Beton-Sarg” verschlossen, der jetzt nach 25 Jahren allerdings mit sehr hohem Aufwand von rund 740 Millionen Euro erneuert werden muß. Die Erneuerung wird von internationalen Geldgebern finanziert.

[The Asahi Shimbun]

Shutdown eines Reaktors im Süden Japans nach Problemen mit der Kühlung

Im Süden Japans ist ein Reaktor des AKW Genkai nach Problemen mit der Kühlung heruntergefahren worden. Der Betreiber Kyushu Electric erklärte, dass keine Strahlung ausgetreten sei und es sich um einen kleinen Zwischenfall gehandelt habe. Mittlerweile sind nur noch 10 von 54 Reaktoren in Japan am Netz. Massive Stromeinsparungen und Importe aus dem Ausland helfen den Japanern diesen schwierigen Engpass zu überstehen. Viele der Reaktoren werden nach der Katastrophe von Fukushima noch überprüft und warten auf ihre Freigabe.

Die japanische Regierung hat ungeachtet der Sorgen vor radioaktiver Strahlung die Evakuierung in einer Zone mit fünf Städten aufgehoben. 100.000 Menschen wurden nach der Havarie des AKW in Fukushima am 11. März 2011 evakuiert und sind bis heute nicht in ihre Heimat zurückgekehrt.

TEPCO, Betreiber des havarierten AKW in Fukushima, hat in einem internen Bericht eingeräumt, dass  die eigenen Handbücher völlig nutzlos zur Bewältigung der Havarie waren.

Explosion in französischer Atomanlage Marcoule

Mehrere Medien melden eine Explosion in der südfranzösischen Atomanlage Marcoule. Es bestehe die Gefahr, dass radioaktives Material austritt. Bei der Explosion gab es nach Angaben der französischen Behörden vier Verletzte und einen Toten.

Marcoule ist ein stillgelegtes Kernkraftwerk, etwa 30 Kilometer nördlich von Avignon.

Die Anlage wird zum Teil von dem staatlichen Atomkonzern Areva für die Aufarbeitung abgebrannter Uran-Brennstäbe genutzt, aus denen in Öfen das Uran-Plutonium-Gemisch MOX produziert wird.

 Um die Anlage wurde eine Sicherheitszone errichtet, da noch nicht klar ist, ob radioaktives Material ausgetreten ist.

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Zwei Atomanlagen in den USA durch Feuer und Hochwasser bedroht

Gleich zwei Atomanlagen sind in den USA derzeit durch heftige Naturereignisse bedroht. Das Forschungszentrum Los Alamos in New Mexico wurde wegen eines Großbrandes als Vorsorgemaßnahme geschlossen und radioaktives Material in Sicherheit gebracht.

Im Bundesstaat Nebraska rollt eine Flutwelle des Missouri auf ein AKW zu. Nach dem Bruch eines Schutzwalls sind Nebengebäude bereits von Wassermassen umgeben.

[focus]

Die Konferenz der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) zur Nuklearsicherheit, die in Folge des Nuklearunfalls in Japan stattfand, identifizierte deutliches Verbesserungspotential bei der Atomsicherheit. So gibt es keine international verpflichtende Sicherheitsstandards und Stresstests. Jedes Land regelt dies eigenverantwortlich und es gibt kein internationales Kontrollsystem. Die IAEA hat eine rein beratende Funktion und keine Kontrollbefugnisse.

Weitere Havarie in japanischem AKW?

Die Sueddeutsche berichtet über eine mögliche weitere Störung in einem japanischen AKW. Japanische Behörden befürchten demzufolge einen Störfall im AKW Tsuruga. Dieses liegt ausserhalb des Katastrophengebietes an der Westküste des Landes. Betreiber ist Japan Atomic Power Co.. Der Betreiber will die Anlage herunterfahren, um die Störung weiter untersuchen zu können. Veränderungen im Kühlwasser sollen auf Probleme mit den Brennstäben hindeuten. Dies würde die ohnehin schon bestehende Stromknappheit in Japan weiter verschärfen.