Bahn stoppt überfüllte ICE

Es mehren sich derzeit die Meldungen, dass die Bahn völlig überfüllte ICEs an Bahnhöfen stoppt und nicht weiterfährt bis Reisende den Zug verlassen haben. Dies geschieht zum Teil unter Zuhilfenahme der Polizei, wie vor Kurzem im Fernbahnhof Frankfurt, oder durch das “Locken” mit Gutscheinen, wie es sich bei der Fliegerei bereits bewährt hat.

Für die Kunden der Bahn ist dies natürlich ein absolutes Ärgernis. Zumal die Bahn derzeit nicht mit Pünktlichkeit glänzt. Auch die Kapazitätsprobleme sind hausgemacht und den Achsproblemen geschuldet. Ich habe in mehreren Postings die Bahn wegen ihres für mich nicht sichtbaren Sicherheitsmanagements in den Zügen kritisiert. An dieser Stelle muß ich aber eine Lanze für diese Maßnahme der Bahn brechen. Keiner von uns ist mit Sicherheit in einem Flugzeug abgeflogen, in dem aus Platzgründen noch Passagiere im Gang standen. Ein überfüllter ICE stellt ein enormes Risiko dar und bei einem Unglück mit einem überfüllten ICE wären die Vorwürfe an die Bahn massiv und berechtigt. Leider zieht sich der Austausch der Achsen und Züge noch über mehrere Jahre hin, so dass wir diese Situationen in Stoßzeiten immer öfter erleben werden. Auch ich werde mich in einer solchen Situation natürlich massiv ärgern. Doch objektiv betrachtet sind diese Maßnahmen richtig. Aus Marketinggesichtspunkten ist die Motivation zum Verlassen eines ICE mittels eines Gutscheins aber sicherlich der Polizeigewalt vorzuziehen. Hier sollte die Bahn bei der Fliegerei noch einmal in die Lehre gehen!

Plünderungen in Chile

In Chile wiederholt sich gerade das, was wir auch bei anderen Katastrophen schon gesehen haben: Plünderungen von Geschäften. Selbst aus New Orleans gab es diese Bilder. Im Fernsehen laufen Aufnahmen von Menschen, die Lebensmittelgeschäfte plündern, aber auch Elektroartikel und andere Gegenstände werden davongeschleppt. Die Polizei geht mit Wasserwerfern und Rauchgranaten gegen die Plünderer vor. Dies sieht allerdings auf den Bildern eher hilflos aus. Jetzt mag man denken, dies ist ein Entwicklungsland und die Menschen sind vielleicht etwas einfacher und gewalttätiger. Aber man stelle sich einmal eine vergleichbare Situation in Deutschland vor. Nach einer Katastrophe werden Lebensmittel und Benzin, Heizöl sowie andere lebensnotwendigen Dinge knapp. Die Läden sind voll, doch mangels Mitarbeiter oder einfach weil kein Strom für die Kassen mehr da ist, können diese Waren nicht mehr verkauft werden. Wenn ich mir dazu noch die Kampfszenen aus Schlußverkäufen oder Eröffnungen von Mediamärkten hier in Deutschland vorstelle, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass wir auch in unserem hochentwickelten und “zivilisierten” (was auch immer das ist!) Deutschland in einem vergleichbaren Szenario ähnliche Bilder erleben müssen. Oder was meinen Sie?

Neu in der Marktübersicht BCM-Tools: »|scale von Secaron

In der Marktübersich BCM-Tools wurde ein neues BCM-Tool aufgenommen. Es handelt sich um »|scale der Firma Secaron AG.

Details zum Tool und zum Hersteller finden Sie in der Toolbeschreibung der Marktübersicht.

Sie sind Anbieter eines BCM-Tools oder kennen ein Tool, das noch nicht in der Marktübersicht enthalten ist? Einfach per email an admin@bcm-news de melden. Vielen Dank.

Die Marktübersicht BCM-Tools direkt unter www.bcm-tools.com bzw. über bcm-news zu erreichen, ist die führende Marktübersicht deutscher und internationaler BCM-Tools. Die Tool-Beschreibungen werden von den Anbietern eigenverantwortlich erstellt und gepflegt. Datenexporte auf Anfrage.

Sturmtief Xynthia tobt über Europa, Frankfurter Hauptbahnhof gesperrt

Das Sturmtief Xynthia ist von Frankreich nach Deutschland gezogen und führt zu erheblichen Behinderungen und Zerstörungen. Zuvor hatte der Sturm bereits in Frankreich und Spanien zu Todesopfern und erheblichen Schäden geführt.  In Frankreich kam es zu flächendeckenden Stromausfällen. 800.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom.

Der Frankfurter Hauptbahnhof und der Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen wurden komplett gesperrt, die ICEs umfahren Frankfurt derzeit weiträumig. In Rheinland Pfalz und Saarland ist der Regionalverkehr unterbrochen. Bundesweit kommt es zu starken Behinderungen bei der Bahn. Auch an den Flughäfen kommt es zu einer großen Zahl an Flugausfällen. Betroffen sind insbesondere die Flughäfen in Frankfurt und Paris. In Paris mussten bereits 70 Flüge der Air France gestrichen werden. Am Bodensee wurde der Katameranverkehr zwischen Friedrichshafen und Konstanz eingestellt. In Hessen musste die Autobahn 3 komplett gesperrt werden. Bislang wurden 21 Todesopfer in Europa auf Grund des Sturms gemeldet. Der Sturm erreicht Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h. Feuerwehr und Rettungsdienste sind im Dauereinsatz.

Google startet “Person Finder” für Chile

Nach dem Erdbeben in Chile hat Google seinen Person Finder – Service online gestartet. Auf der Website können Personen gesucht werden oder Informationen über Personen eingegeben werden. Alle eingetragenen Informationen sind öffentlich. Dieser Service war schon auf Haiti im Einsatz. Vor Kurzem hat bcm-news bereits einen SMS-Service für derartige Katastrophen vorgestellt, der auch bereits auf Haiti im Einsatz war.

Pazifik-Länder rüsten sich für den Tsunami

Auf Hawaii heulten heute früh Ortszeit die Tsunami-Sirenen. Die küstennahen Gebiete werden derzeit evakuiert. Die Bewohner decken sich mit Hamsterkäufen in den Läden und an den Tankstellen ein und flüchten vor der drohenden Flutwelle in die höheren Gebiete. Auch Neuseeland hat mittllerweile Tsunami-Alarm ausgelöst. US-Präsident Obama hat die Bewohner der Westküste zur größten Vorsicht angehalten. Auch Kanada hat für seine Westküste eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Die Flutwelle aufgrund des Erdbebens in Chile hat mittlerweile Französisch-Polynesien erreicht und eine Höhe von rund zwei Metern erreicht. Berichte über Schäden liegen noch nicht vor.

Mit bcm-news immer aktuell informiert

bcm-news hält Sie über aktuelle Entwicklungen und Ereignisse im Bereich Business Continuity immer auf dem Laufenden. Hierzu stehen Ihnen verschiedene Informationskanäle zur Verfügung:

  1. Der Blog:
    In den bcm-news finden Sie Artikel / Postings zu BCM von Uwe Naujoks, Matthias Rosenberg und meiner Wenigkeit in regelmäßigen Abständen
  2. Der Newsticker:
    Im BCM-Newsticker finden Sie aktuelle Informationen zu relevanten Ereignissen. In der Regel sind dies weiterführende Links auf interessante Internetseiten. Der BCM-Newsticker basiert auf einer Suchmaschine, die hunderte von Nachrichten-Feeds auswertet. Der BCM-Newsticker wird auf der Homepage der bcm-news angezeigt und hat eine eigene Seite. Sie können den BCM-Newsticker abonnieren, indem Sie auf der Newstickerseite die Überschrift “Newsticker” anklicken. Sie gelangen dann in den Google Reader, der die technische Basis für die Veröffentlichung bildet. Zur Zeit hat er aus aktuellem Anlass eine Schwester, die Pandemie-News.
  3. Twitter:
    Natürlich twittert bcm-news auch. Über den twitter-Account erhalten Sie alle Artikel aus dem Blog, die Beiträge aus dem Newsticker sowie zusätzliche weitere tweets  bei aktuellen Ereignissen, wie zum Beispiel den aktuellen Erdbeben und Tsunami.

Weiterhin viel Spaß mit den bcm-news!

Lufthansa kehrt zum Normalbetrieb zurück

Der Streik dauerte nur einen Tag. Eine Woche dauerte es aber, um wieder in den Normalbetrieb zurückzukehren. Gestern fielen noch rund 200 Flüge von sonst üblichen 1.800 Flügen aus. Am heutigen Freitag soll der normale Flugplan wieder abgeflogen werden können. Viele Maschinen waren in Frankfurt geparkt und nicht dort, wo sie gebraucht wurden. Dies gilt auch für die Crews, bei denen zusätzlich noch die Einsatzzeiten berücksichtigt werden müssen.

Dieser Verlauf entspricht somit dem klassischen Verlauf eines Notfalls wie aus dem Lehrbuch. Bereits ein Tag Unterbrechung von geschäftskritischen Prozessen erzeugt einen derart hohen Backlog, der nur über eine längere Zeit wiede aufgeholt werden kann. Typisch ist auch, dass der Backlog nicht einfach durch mehr Personal schnell aufgefangen werden kann. Piloten müssen für die Maschinen zugelassen sein, Stewardessen benötigen eine spezielle Schulung für den Flugzeugtyp auf dem sie fliegen. So muß der Backlog mit bestehendem, oft sogar eingeschränkt verfügbarem Personal abgearbeitet werden. Wie das Beispiel Lufthansa zeigt, ist der Wiederanlauf nach einem Notfall mindestens so komplex wie die Bewältigung des Notbetriebs. Nicht umsonst fordern die MaRisk von Banken und Versicherungen Geschäftsfortführungs- und Wiederanlaufpläne. Bei den Wiederanlaufplänen ist zu berücksichtigen, dass das benötigte (geschulte und berechtigte) Fachpersonal und die notwendigen Ressourcen wie Arbeitsplätze, IT und Dokumente weiterhin nur eingeschränkt verfügbar sind. Eine Planung, die vorsieht, dass nach einem Ausfall einfach mit der mehrfachen Anzahl der Mitarbeiter ein Backlog abgearbeitet wird ist daher zumeist unrealistisch.

Streikwelle im europäischen Flugverkehr

Der Pilotenstreik bei der Lufthansa ist gerade erst nach einem Tag vorerst beendet und die Lufthansa versucht wieder Normalität herzustellen, was noch bis Ende dieser Woche andauern wird. Derweil gilt der Sonderflugplan der LH weiter. Auf dem Frankfurter Flughafen geht es diese Woche auch relativ ruhig zu und die Maschinen, die rausgehen sind teils nur mit wenigen Passagieren besetzt.

Da rollen bereits die nächsten Streikwellen über den europäischen Luftverkehr. Ein Generalstreik in Griechenland führt dazu, dass alle Flüge von und nach Griechenland gestrichen sind. Am Dienstag dieser Woche traten dann die französischen Fluglotsen in den Ausstand, um gegen die Vereinheitlichung der Kontrolle des europäischen Flugverkehrs zu demonstrieren. In Frankreich wollen die Piloten der Air France-KLM ebenfalls streiken. In Großbritannien sind es die Stewardessen von British Airways, die gegen Sparmaßnahmen streiken wollen.

Schlechte Karten also, wer derzeit in Europa mit dem Flugzeug unterwegs sein muß oder will.