BaFin veröffentlicht ersten Entwurf der überarbeiteten MaRisk für Banken

Das BaFin hat am 09. Juli 2010 den ersten Entwurf zur neuerlichen Überarbeitung der MaRisk für Banken veröffentlicht.

Der für das Business Continuity Management maßgebliche AT 7.3 ist in diesem ersten Entwurf unangetastet geblieben. Hier sind demzufolge keine (größeren) Änderungen zu erwarten. Dies wäre auch überraschend gewesen.

Interessant aus BCM-Sicht sind jedoch auch die Änderungen, die in diesem Entwurf vorgenommen wurden. Insbesondere die Änderungen in AT 4.2 “Strategien” halte ich für bemerkenswert. Betont wird noch einmal, dass der “Inhalt der Geschäftsstrategie allein in der Verantwortung der Geschäftsleitung liegt”. Die Inhalte der Geschäftsstrategie sind daher auch nicht Gegenstand von Prüfungen. Sehr wohl aber der prozessuale Rahmen für die Erstellung der Geschäftsstrategie, bestehend aus “Planung, Anpassung, Umsetzung und Beurteilung”. Nichts anderes als der uns aus dem BCM-Standard BS 25999-2 und anderen ISO-Standards wohlbekannte PDCA (Plan-Do-Check-Act) Zyklus. Für das BCM lässt sich aus der stärkeren Fokussierung der Aufsicht auf die Prozesse für die Geschäfts- und Risikostrategie und der eindeutigen Zuordnung der Verantwortung für die Inhalte der Strategien zu der Geschäftsleitung eine äquivalente Betrachtung ableiten.

Die inhaltlicher Verantwortung für die Festlegung des Risikos, das im BCM getragen wird, liegt bei der Geschäftsleitung. Dies beinhaltet beispielsweise die Festlegung der zeitkritischen Prozesse, für die Notfallkonzepte und Notfallplanungen erstellt werden (Risikoakzeptanzniveau). Die Geschäftsleitung kann hier, je nach Risikoappetit, risikofreudig oder eher risikoavers entscheiden. Von zentraler Bedeutung und Gegenstand der aufsichtlichen Prüfungen sind jedoch die Prozesse des BCM. Hierzu zählen beispielsweise die Prozesse

  • zur Ermittlung der zeitkritischen Prozesse (Business Impact Analyse)
  • zur Identifikation der relevanten Risiken (Risikoanalyse)
  • zur Festlegung der verfügbaren Notfallstrategien
  • zur Erstellung der Notfallkonzepte und Geschäftsfortführungs- und Wiederanlaufpläne
  • zur Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen in Form von Tests und Übungen.

Hinzu kommt die Festlegung der Organisation des BCM mit der Definition der Rollen, Aufgaben und Kompetenzen zum Beispiel in Form einer BCM-Policy.

Diese Prozesse müssen nicht nur vorhanden, sondern für ein externes oder internes Audit auch angemessen dokumentiert sein. Die Einhaltung der Prozesse und Aktualisierung muß in der BCM-Organisation zum Beispiel durch eine zentrale BCM-Verantwortung sichergestellt sein.

Standards helfen bei der Definition und Dokumentation der Prozesse. Im BCM sind dies insbesondere die Standards BS 25999-1, -2 und der deutsche Standard für Notfallmanagement BSI 100-4. Die in diesen Standards beschriebenen BCM-Prozesse bilden den PDCA-Zyklus, wie in den MaRisk gefordert, vollständig ab. Eine sehr gute Hilfe für die Implementierung der BCM-Prozesse sind auch die Good Practice Guidelines des BCI, die gerade in einer überarbeiteten neuen Version erschienen sind. Leider nicht mehr kostenlos für Nicht-Mitglieder, aber allemal das Geld wert.

Ausfall des Geldautomatennetzes deutscher Banken

Laut einem Bericht von Spiegel online sind an diesem Freitag die Geldautomaten der Cash Group (Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank, Hypovereinsbank) in Teilen Deutschlands für eine Stunde ausgefallen. Von 10:30 bis 11:30 Uhr streikten die Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und Überweisungsterminals. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte den Ausfall. Ursachen für den Ausfall wurden nicht genannt.

Studie zur Software für Business Continuity Management

Im Rahmen seiner Praxiszeit hat Robert Proß, Student der Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Brandenburg (FHB), eine Studie über Software zur Unterstützung von Business Continuity Management (BCM) in Unternehmen erstellt. Diese Studie untersucht mehr als 60 verschiedene BCM-Produkte aufgrund eines Anforderungskatalogs, welcher auf der Basis existierender Standards (BS 25999 und BSI 100-4) entwickelt wurde. Mit einer Nutzwertanalyse werden die Softwarelösungen miteinander verglichen.

Die Studie kann kostenfrei vom Publikationsserver der FHB geladen werden.

Unwetterwarnung für den Westen Deutschlands

Public Viewer aufgepasst. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schweren Unwettern im Westen Deutschlands. In Köln wütet bereits ein schweres Gewitter. Der Blitz ist in den Kölner Dom eingeschlagen und Public Views mussten geräumt werden.

Wetterwarnung des DWD:

UNWETTERWARNUNG vor schweren Gewittern:
Im Südwesten und im Westen bevorzugt in den Mittelgebirgen Lokale Gewitter, die kleinräumig Starkregen von 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter, punktuell auch um 60 Liter pro Quadratmeter bringen und Hagel über 1.5 cm Korngröße. Stürmische Böen von 70 bis 80 km/h sind möglich.

Treffen des BCI Forum Mitte am 27. Juli auf dem Frankfurter Flughafen

Das BCI Forum Mitte ist am 27. Juli 2010 (18:00 – 20:00) zu Gast im Krisenstabszentrum von Fraport am Frankfurter Flughafen.
Frau Reitz von der Fraport AG berichtet über Auswahl und Einführung eines Tools zu BCM und Krisenmanagement. Eine gute Gelegenheit, über Sinn, Nutzen und Grenzen von Tools in diesem Umfeld zu diskutieren.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.
Für anschließenden persönlichen Austausch ist in einem Restaurant im Flughafen ein großer Tisch reserviert. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung an, ob Sie daran teilnehmen wollen (Bitte “Rest.” bei der Reservierung in Doodle nach dem Namen angeben).

Bitte melden Sie sich über das Terminverwaltungssystem Doodle zu dem Termin an.
Treffpunkt:
Treffen bitte ab
17.45 h
am Infodesk des Frankfurt Airport Center am Terminal 1.
Wir werden von dort als Gruppe ins Krisenzentrum geleitet.

Da wir nicht in den Sicherheitsbereich des Flughafens gelangen, sind keine Besonderheiten zu beachten. Da der Flughafen insgesamt unter besonderer Beobachtung steht, sollten alle Teilnehmerinnen und -er sich ausweisen können.

Wer mit eigenem Pkw kommt, muss die kostenpflichtigen Parkplätze nutzen. Die Fraport empfiehlt die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Flugzeug, Bahn, S-Bahn, Bus, Taxi).

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

BaFin veröffentlicht MaRisk für Investmentgesellschaften

Nach den MaRisk für Banken (MaRisk BA) und den MaRisk für Versicherungen (MaRisk VA) hat das BaFin am 30. Juni 2010 die Mindestanforderungen an das Risikomanagement für Investmentgesellschaften InvMaRisk veröffentlicht.
Die Regelungen zum Notfallmanagement sind in Kapitel “7.3 Notfallkonzept” geregelt. Die Regelung sind inhaltlich identisch mit den MaRisk für Versicherungen bis auf den ergänzenden Punkt 3 mit den besonderen Anforderungen an die Depotbankfunktionen im Notfall:
“Das Notfallkonzept muss auch Pläne für den Fall umfassen, dass die Depotbank ihre Depotbankfunktionen nicht bzw. nur noch sehr eingeschränkt wahrnehmen kann. Das Notfallkonzept muss hierzu Maßnahmen vorsehen, die die unverzügliche Einleitung eines Depotbankwechsels ermöglichen.”

Explosion und Brand in niederländischem Bankenturm

In dem noch im Bau befindlichen Bankenturm der niederländischen Rabobank in Utrecht kam es zu einer Explosion und einem Brand auf der 25. und 26. Etage. Das Gebäude befindet sich in umittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof vonUtrecht. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle. Zum Zeitpunkt der Explosion war das Gebäude leer. Die Ursachen der Explosion und des Brandes sind noch ungekärt.

Quelle: Spiegel online

Rückschlag im Golf von Mexiko: Öl strömt ungehindert aus der Tiefe [Update]

Update:

BP ist es nach einer Kollision der Absaugglocke mit einem Unterwasserroboter gelungen, die Glocke wieder über dem offenen Bohrloch zu positionieren. Damit kann das Absaugen eines Teils des ausströmenden Öls weitergehen. Über die Menge des ausströmenden Öls gibts es nach wie vor sehr widersprüchliche Angaben. Der Tod zweier Menschen des Ölbekämpfungsteams steht offenbar nicht direkt im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Ölpest.

BP hat einen massiven Rückschlag bei der Bekämpfung der Ölpest im Golf von Mexiko erlitten. Nach einem Zwischenfall in der Tiefe musste das Auffangsystem, das in den vergangenen drei Wochen einen Teil des ausströmenden Öls aufgefangen hat, wieder entfernt werden. Das Öl strömt jetzt wieder ungehindert aus dem Bohrloch, wie dieses Video zeigt.

Quelle: NY Times

Streiks als Risiko in der Supply Chain [Updated]

Das Risiko der Unterbrechung wichtiger Geschäftsprozesse durch Streiks in Deutschland ist eher als gering einzuschätzen. In Deutschland fallen laut dieser in der FR veröffentlichten Statistik durchschnittlich 5 Arbeitstage pro Jahr je tausend Beschäftigte aus. Mit 164 Tagen pro Jahr und tausend Beschäftigten ist Spanien gefolgt von Frankreich (102) und Italien (88) deutlich stärker durch Arbeitsausfälle in Folge von Streiks und Aussperrungen betroffen. Weiterlesen…

Land Hessen bleibt auf H1N1-Impfstoff im Wert von 17,5 Millionen Euro sitzen

Laut einem Bericht von nh24 über eine Aussage von Gesundheitsminister Jürgen Banzer im hessischen Landtag schätzt die hessische Landesregierung die Kosten für nicht benötigten Impfstoff gegen die Schweinegrippe auf 17,5 Millionen Euro.

Für 30 Prozent der Bevölkerung wurde Impfstoff bestellt, jedoch höchstens 10 Prozent der hessischen Bevölkerung ließ sich impfen. Ein Teil des verbliebenen Impfstoffes wird noch der normalen Grippeschutzimpfung beigemischt, was die Restmenge noch etwas reduzieren wird.

Auch China kämpft mit schweren Überschwemmungen

Neben Brasilien ist auch China aktuell von schweren Überschwemmungen betroffen. Laut Medienberichten sind bei den schwersten Überschwemmungen in China seit 50 Jahren mindestens 175 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sind von den Überschwemmungen mehr als 25 Millionen Menschen in zehn Provinzen betroffen.

Die Verwüstungen sind enorm: Staudämme sind gebrochen, mehr als 100.000 Häuser sind zerstört und 1,3 Millionen Hektar Erntefläche wurden beschädigt.

Quelle: spiegel online

Aktuelle Informationen zu der Lage in den Überschwemmungsgebieten erhalten sie im BCM-Newsticker.