Mindestens zehn Tote nach erneutem Beben im Norden Italiens

Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 5,8 in der italienischen Region Modena (Emilia-Romagna ) kamen erneut Menschen ums Leben. Nach aktuellen Meldungen kam es zu mindestens zehn Todesopfern, mehrere Personen wurden verletzt. Gebäude, die bei dem Beben vor 10 Tagen mit sieben Todesopfern beschädigt wurden, stürzten nun ein. Das Mobilfunknetz ist zusammengebrochen und der Bahnverkehr in der Region musste unterbrochen werden. Am Nachmittag kam es zu einem weiteren schweren Beben in der Region.

http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/recenteqsww/Quakes/usb000a1mn.php

Update:

Nach aktuellen Medienberichten gab es bei dem Erdbeben 15 Todesopfer.

Aktuelle Informationen zur Lage in Italien erhalten Sie im BCM-Newsticker.

Drei Jahre, zwei schwere Unglücke, zweimal Krisenmanagement – welch ein Unterschied

Heute genau vor drei Jahren, am 15. Januar 2009 um 15:26 Uhr Ortszeit hob der US-Airways-Flug AWE 1549 am LaGuardia-Flughafen ab. An Bord 150 Passagiere und fünf Crewmitglieder. Am Steuer C.B. Sullenberger mit seinem ersten Offizier J.B. Skiles. Wenige Minuten nach dem Start fielen durch Vogelschlag beide Triebwerke aus. Sechs Minuten nach dem Start landete Sullenberger  den Airbus in einer Bravourleistung im Hudson. Alle  Passagiere und Crewmitglieder überlebten das Unglück. Die Evakuierung der im Wasser schwimmenden Maschine verlief diszipliniert und Sullenberger kümmerte sich bis zum Schluss um die Sicherheit seiner Passagiere.

Drei Jahre später sind wir geschockt über die Nachrichten, die wir von dem vor der toskanischen Küste havarierten Kreuzfahrtschiff Costa Concordia erhalten. Drei Menschen sind gestorben und etwa 50 Menschen werden noch vermisst. Mehr als 24 Stunden nach der Havarie werden noch Überlebende aus den Kabinen geborgen. Doch die Hoffnungen schwinden. Dann die aktuelle Nachricht. Der Kapitän des Schiffs wurde vernommen und nach der Vernehmung verhaftet. Er soll das Schiff als einer der ersten verlassen haben. Sollte sich dies bewahrheiten hat er möglicherweise nicht nur einen schweren Navigationsfehler begangen, sondern er hat auch gegen die eiserne Regel aller Piloten und Kapitäne verstossen: erst von Bord zu gehen, wenn die Passagiere in Sicherheit sind. Größer könnte der Gegensatz des Krisenmanagements beider Ereignisse nicht sein. Sullenberger war ein erfahrener Pilot, der zuvor F-4 Phantom Jets geflogen war und andere Piloten im Sicherheitsmanagement ausbildete. Er wusste instinktiv aus Trainings, was in dieser Situation zu tun war. Und natürlich war auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Auf der Costa Concordia soll es bis zum Zeitpunkt der Havarie noch keine Übung mit den Passagieren gegeben haben. An Bord brach nach Augenzeugenberichten Panik aus. Die italienischen Behörden machen einen überforderten Eindruck bei der Registrierung der Geretteten. Das Krisenmanagement beider Unglücke könnte unterschiedlicher nicht sein – wenn man bei der Costa Concordia überhaupt hiervon sprechen kann.

Mindestens drei Tote bei Havarie eines Kreuzfahrtschiffes vor Italien

Das Kreuzfahrtschiff “Costa Concordia” ist nahe vor der italienischen Westküste bei der Insel Giglio auf Grund gelaufen. Dabei sind nach ersten Meldungen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. An Bord waren 3.200 Passagiere und 1.000 Crew-Mitglieder, darunter 500 Passagiere aus Deutschland. Das Schiff liegt mit schwerer Schlagseite im Wasser wenige hundert Meter von der Insel Giglio entfernt. Das Unglück ereignete sich Freitag abend um 22:00 Uhr. Viele Passagiere waren zu dieser Zeit beim Abendessen. Der Strom fiel aus und auf dem Schiff brach Panik aus. Einige Passagiere sollen über Bord gesprungen sein. Das Kreuzfahrtschiff wurde 2006 gebaut und wird von der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere betrieben. Es zählt zu den modernen Kreuzfahrtschiffen.

Es sollen sich nach aktuellen Meldungen keine Deutschen unter den Todesopfern befinden.

Aktuelle Meldungen zu dem Unglück erhalten Sie im BCM-Newsticker.

Italien erklärt Notstand für Überschwemmungsgebiete

Auch in Italien kämpfen die Bewohner der Regionen Ligurien und der Toskana gegen die Überschwemmungen an. Sieben Menschen sind bereits bei der Naturkatastrophe ums Leben gekommen. In der Region um Cinque Terre ist der Strom ausgefallen und Schlammlawinen begraben Häuser unter sich. In der schwer zugänglichen Region mussten die Bewohner über das Meer evakuiert werden. Die italienische Regierung hat jetzt für die Regierungen den Notstand erklärt und Hilfsgelder zur Verfügung gestellt.

ThyssenKrupp-Manager nach Betriebsunfall zu 16 Jahren Haft verurteilt

bcm-news hatte bereits über den Fall des Italien-Chefs des deutschen ThyssenKrupp-Werks Harald Espenhahn berichtet, der nach einem Betriebsunfall mit sieben Toten am 6. Dezember 2007 im italienischen Stahlwerk wegen vorsätzlicher Tötung angeklagt wurde. Ein Schwurgericht in Italien gab dem Manager jetzt die Schuld am Tod der Arbeiter und verurteilte ihn zu 16 Jahren Haft. Auch die übrigen fünf Angeklagten erhielten hohe Haftstrafen von 13 und 10 Jahren.

Das Gericht folgte den Anträgen der Staatsanwaltschaft und verurteilte die Angeklagten wegen Totschlags mit bedingtem Vorsatz. Nach Zeugenaussagen waren die Feuerlöscher nicht betriebsfähig und das Notruftelefon ausser Funktion. Das Werk wurde im März 2008 geschlossen.

Italien ruft den humanitären Notstand aus

Der Norden Afrikas befindet sich im politischen Umbruch. Erst Tunesien, dann Ägypten,  jetzt Algerien. Weitere Staaten werden folgen. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen für die europäischen Nachbarländer, in denen viele Flüchtlinge aus den nordafrikanischen Staaten jetzt Zuflucht suchen. Spanien, Frankreich und Italien sind von diesen Flüchtlingswellen besonders betroffen. Italien sah sich jetzt gezwungen, angesichts eines nicht abreißenden Flüchtlingsstroms aus Nordafrika den humanitären Notstand auszurufen. Seit Mittwoch sind über 3.000 illegale Flüchtlinge aus Nordafrika, zum Teil in Booten aus Tunesien, ins Land gekommen. Der italienische Zivilschutz hat einen Krisenstab eingerichtet, um die Unterbringung der Flüchtlinge zu organisieren. Die Ausrufung des “humanitären Notstands” ermöglicht es den Zivilschutzbehörden, unverzüglich notwendige Maßnahmen einzuleiten.

Streiks als Risiko in der Supply Chain [Updated]

Das Risiko der Unterbrechung wichtiger Geschäftsprozesse durch Streiks in Deutschland ist eher als gering einzuschätzen. In Deutschland fallen laut dieser in der FR veröffentlichten Statistik durchschnittlich 5 Arbeitstage pro Jahr je tausend Beschäftigte aus. Mit 164 Tagen pro Jahr und tausend Beschäftigten ist Spanien gefolgt von Frankreich (102) und Italien (88) deutlich stärker durch Arbeitsausfälle in Folge von Streiks und Aussperrungen betroffen. Weiterlesen…

Millionenstrafe für Ryanair wegen unterlassener Hilfeleistung bei Flugausfällen wegen Aschewolke

Das italienische Amt für Flugsicherheit (ENAC) hat die Billigfluglinie Ryanair zu einer Geldstrafe von 3 Millionen Euro verdonnert weil sie wegen der Luftraumsperre gestrandeten Passagieren nicht ausreichend geholfen hat. In mindestens 178 Fällen sei die Fluglinie ihren Verpflichtungen zur Verpflegung und Unterbringung der gestrandeten Passagieren nicht nachgekommen. Darunter auch Familien mit Kleinkindern und alten Menschen. Geholfen wurden den Menschen durch die ENAC selbst und den italienischen Zivilschutz. Airlines sind verpflichtet, ihre Passagiere mit ausreichend Verpflegung und Unterkunft und einem Ersatzflug zu versorgen, wenn der Flug ausfällt.

In Frankfurt hat Fraport als Betreiber des Frankfurter Flughafens während der Flugunterbrechungen die gestrandeten Passagieren mit Tausenden von Feldbetten, Verpflegung, Kinderbetreuung, Handy-Ladestationen und vielen weiteren Dienstleistungen versorgt. Hierfür ist Fraport mit einem umfangreichen BCM- und Care-Konzept vorbereitet, wie die Teilnehmer einer Veranstaltung des BSI auf dem Frankfurter Flughafen erleben durften.

Die Strafen für eine Unterlassung dieser Hilfeleistungen können aus meiner Sicht nicht hoch genug sein, damit auch die letzte Billig-Fluglinie einsieht, dass die Investitionen in ein BCM- und Care-Konzept Pflicht und Standard sind.

Quelle: n-tv

Vollpension für die Mitarbeiter – wie zwei Pharmaunternehmen das Erdbeben von L’Aquila bewältigten

In der FAZ-Ausgabe vom 7. April 2010 berichtet Tobias Piller in seinem Artikel “Vollpension für die Mitarbeiter” wie zwei von dem Erdbeben am 6. April 2009 in L’Aquila betroffene Pharmaunternehmen mit der Katastrophe fertig wurden. In der Erdbebenprovinz gibt es drei Pharmaunternehmen, die alleine mehr als drei Viertel der Ausfuhren aus der Provinz bestreiten. Weiterlesen…