Notfallvorsorge für physische Dokumente

Bereits durch die Velagerung vieler Tätigkeiten in den Remote-Betrieb ist vielen Unternehmen aufgefallen, wieviele physische Dokumente für die Aufrechterhaltung der Geschäftsprozesse trotz Digitalisierungstrend nach wie vor zwingend erforderlich sind. Neben der eingehenden Kundenkorrespondenz, Prozessdokumentationen und Freigaben per Unterschrift handelt es sich auch um Urkunden wie zum Beispiel Grundschuld- oder Fahrzeugbriefe.

In Archiven schlummern zudem Akten, die für die Buchführung und Steuernachweise erforderlich sind und gesetzlichen Aufbewahrungspflichten unterliegen. Idealerweise werden diese Dokumente bereits in der Business Impact Analyse erhoben. Bei Übungen und Tests von Ausweicharbeitsplätzen und gerade jetzt im Pandemiebetrieb werden ebenfalls solche kritischen physischen Dokumente identifiziert. Es ist trotzdem erstaunlich, wieviele für einen Geschäftsprozess erforderliche physische Dokumente bei Übungen noch identifiziert werden, an die vorher nicht gedacht wurde. Oftmals sind dies auch Aufschriebe und Hilfsdokumentationen, die für die tägliche Arbeit in den Schreibtischen liegen.

Rechtzeitig erkannt, können für den Fall, dass kein Zugriff mehr auf die Dokumente besteht, Ersatzlösungen geschaffen werden. Eine Lösung kann zum Beispiel die Digitalisierung der Dokumente vor und während der Bearbeitung sein. Wo dies nicht möglich ist, wie zum Beispiel bei notariell beglaubigten Urkunden, muss das Archiv angemessen geschützt und Ersatzbeschaffungslösungen evaluiert werden.

Diese Bilder aus den Überschwemmungsgebieten zeigen, welche Folgen ein Wasserschaden für diese wichtigen Dokumente haben kann.

Quelle: Bundeswehr auf twitter

Auf einen Schlag sind Archive vollständig zerstört oder nur mit erheblichem Aufwand wiederherstellbar. Dies betrifft nicht nur Unternehmen sondern auch jeden von uns. Gerade in diesen Notfall-Situationen werden die Versicherungsunterlagen dringend benötigt.

Die Techniken der Digitalisierung sind weit fortgeschritten und für Unternehmen wie auch für Privatpersonen relativ einfach umzusetzen. Für Privatpersonen, Praxen und kleine Unternehmen reicht bereits ein Multifunktionsgerät mit Scanner aus. Werden die gescannten Dokumente zusätzlich in einer sicheren Cloud-Umgebung abgelegt statt auf der Festplatte des PC kommt eine weitere wichtige Sicherheitsebene hinzu. Die Dokumente sind auch nach einer Evakuierung, einem Brand oder Feuer verfügbar – im Gegensatz zur lokalen Festplatte auf dem heimischen PC. Eine Internetverbindung zum Cloud-Speicher ermöglicht den schnellen Zugriff auf alle wichtigen Dokumente. Noch komfortabler geht es mit Archivierungssystemen, die das Indizieren der Dokumente und eine Volltextrecherche ermöglichen. Der tägliche Aufwand hierfür ist gering, der Nutzen in einem Notfall aber enorm.

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