Die Business Continuity Awareness Week ist gestartet
Auch in diesem Jahr soll die einwöchige Awareness-Veranstaltung “Business Continuity Awareness Week – BCAW” des Business Continuity Institute (BCI) helfen, auf BCM aufmerksam zu machen und Fachkenntnisse zu teilen. Hierzu bietet das BCI auf seiner BCAW-Webseite auch dieses Jahr wieder kostenfrei Werbematerial wie diverse Poster und digitale Banner für Mail und Social Media an. Allerdings ausschließlich in Englisch. Für BCM-Verantwortliche und -Interessierte gibt es eine Woche lang ein Feuerwerk an Webinaren rund um das Thema BCM von Experten aus der ganzen Welt. Eine einmalige Gelegenheit, sein BCM-Wissen aufzufrischen, ganz ohne Reisezeit und -kosten. In den vergangenen Jahren waren die Beiträge nach der Veranstaltung noch online abrufbar, so dass keine zwingende Notwendigkeit besteht, das Tagesgeschäft eine Woche ruhen zu lassen, um den Webinaren zu lauschen.
Unser Thema Business Continuity Management den Mitarbeitern und dem Management im Unternehmen präsent und verständlich zu machen, ist ein “Dauerbrenner”. BCM-Ereignisse sind glücklicherweise sehr selten, so dass das Business Continuity Management oftmals im Verborgenen blühen muss und BCM-Verantwortliche fortwährend um Zeit und Ressourcen in den Fachbereichen sowie Aufmerksamkeit im Management ringen.
Doch wie lässt sich diese Situation ändern? Eine Woche BCAW wird kaum eine Änderung bewirken können. “Den Stecker ziehen”, um das BCM einmal ins Rampenlicht stellen zu können, das wollen wir natürlich auch nicht.
Wenn es um das Erreichen von “Awareness” für das BCM im Unternehmen geht, geht es zunächst einmal darum, sich darüber klar zu werden, welche Zielgruppe im Unternehmen welchen Beitrag für das BCM auf Grund des gewonnenen Bewusstseins leisten sollen. Die “interested parties”, wie es ISO 22301 ausdrückt, haben unterschiedliche Rollen für das BCM und müssen daher auch differenziert abgeholt und angesprochen werden.
Vom Management des Unternehmens benötigen wir Budgets, Entscheidungen sowie Unterstützung bei der Überwindung von Widerständen in der Implementierung. Wichtig ist es daher, einen Sponsor im Management für das BCM zu gewinnen. Häufig wird versucht, das Management mit der “regulatorischen Peitsche” zu gewinnen. Manager verfügen mittlerweile jedoch wahrscheinlich über eine Lederhaut, denn neben dem BCM drohen viele andere Disziplinen, nicht zuletzt ganz aktuell der Datenschutz mit Horrorstrafen. Auch fortwährende Drohungen verlieren ihre Wirkung. Wichtig ist es daher, den Mehrwert des BCM für das Unternehmen in den Vordergrund zu stellen. Das regelmäßige Berichtswesen an den Vorstand mit den Ergebnissen aus Business Impact Analysen, Tests und Übungen ist ein wichtiges Medium hierfür. Gerade die in letzter Zeit in die Kritik geratene Business Impact Analyse kann neben der Identifikation der kritischen Geschäftsprozesse weiteren Mehrwert für das Unternehmen erzielen. Ins Stocken geratene Geschäftsprozessansätze werden wiederbelebt, Unternehmensdaten von den Geschäftsprozessen über IT-Anwendungen, Dienstleister und IT-Architektur werden miteinander verknüpft und abgebildet. Über dieses Unternehmens-Framework werden Risiko- und Sicherheitsdisziplinen verknüpft, womit Synergien gehoben werden können und Fachbereiche von Mehrfacherhebungen entlastet.
Weitere wichtige Multiplikatoren für das BCM sind die BCM-Verantwortlichen in den Bereichen – die 1st Line of Defense. Sie steuern die operative Umsetzung in den Bereichen und tragen eine hohe Verantwortung für die inhaltliche Qualität und Aktualität der Notfallvorsorge. Regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch und Wissensvermittlung helfen auch zur Aufrechterhaltung der Motivation in schwierigen Zeiten.
Alle Mitarbeiter des Unternehmens sollten über die Arbeit des BCM informiert sein. Hierzu sind regelmäßige Artikel in Mitarbeiterzeitschriften oder ein eigener Auftritt im Intranet sehr hilfreich. Auch hier ist die Teilnahme an Tests und Übungen ein sehr wirksames Mittel, um das Verständnis für die Investitionen in die Notfallvorsorge aufzuzeigen.
Auch ausserhalb des Unternehmens gibt es wichtige Parteien, denen die Arbeit des BCM bekannt sein muss. Zu diesen Gruppen zählen externe Dienstleister, Geschäftspartner und Kunden. Ein BCM-Jahresbericht dient der regelmäßigen Information über den Status des BCM.
Bei Prüfern und Auditoren muss das Bewusstsein für BCM heute nicht mehr geschärft werden. Die oben genannten Awareness-Maßnahmen helfen jedoch sehr, den BCM-Implementierungsstand bei einer Prüfung nachzuweisen.
Dehnen Sie daher die Awareness-Week zu einem Awareness-Year aus und machen Sie sich einen Jahresplan über die Awareness-Maßnahmen für Ihr BCM. Das positive Feedback wird den Aufwand lohnen.
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