Draft des BS 11200 Guidance on Crisis Management

Das Krisenmanagement ist im ISO-Standard ISO 22301 / ISO 22313 nur ansatzweise in der Planung der Alarmierungs- und Eskalationsverfahren berücksichtigt. BS 11200 soll diese Lücke schließen und den PAS 200 “Crisis Management – Guidance and Good Practice von September 2011” ablösen. PAS 200 wurde in Zusammenarbeit des britischen Cabinet Office und British Standards BSI 2011 veröffentlicht, um privaten und öffentlichen Unternehmen und Organisationen good practices für das Krisenmanagement an die Hand zu geben. Neben dem Aufbau der Krisenorganisation gehören hierzu auch die Prozesse des Krisenmanagements wie Lagebeurteilung, Entscheidungsfindung, Auftragsmanagement und interne sowie externe Kommunikation. Ein großes Defizit besteht derzeit bei einer einheitlichen Begriffsdefinition. “Kraut und Rüben” wäre wohl die zutreffendste Bezeichnung für die verschiedensten derzeit verwendeten Begrifflichkeiten von Incident, Störung, Notfall, Krise, Katastrophe oder gar Störfall. Innerhalb von Unternehmen gibt es hierzu großen Abstimmbedarf zwischen BCM und IT, wo definierte Begrifflichkeiten aus IT-Standards wie ITIL auf BCM-Begrifflichkeiten treffen. Besonders Kritisch wird dieser Begriffwirrwarr, wenn es über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausgeht. Was versteht der Dienstleister unter einem “Notfall”, meint er damit das gleiche wie sein Kunde? Behörden haben ein klares und definiertes Verständnis, was unter einer “Katastrophe” oder einem “Störfall” zu verstehen ist. In der Zusammenarbeit mit Behörden sorgt dies leicht für Missverständnisse und Konflikte.

Ein Standard für das Krisenmanagement ist daher sehr hilfreich und ich freue mich auf den ersten Draft des BS 11200, der Anfang November für die öffentliche Kommentierung zur Verfügung stehen soll.

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