BCM auf die Spitze getrieben – oder weit darüber hinaus?!
Zu meinen Lieblingskanälen, wenn ich denn mal Zeit fürs Fernsehen finde, gehört National Geographic. Nur dafür zahle ich jeden Monat extra an den Kabelanbieter. Hierdurch bin ich auf die “Prepper” aufmerksam geworden, denen National Geographic eine ganze Serie gewidmet hat. Prepper kommt von Preparedness. Die Prepper bereiten sich mit aller Konsequenz auf den Weltuntergang vor. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und reichen vom Ausbruch des Vulkans im Yellowstone bis zur Hyperinflation in den USA. Die Maßnahmen der Prepper allerdings gleichen sich. Zum Standard gehört das Anlegen von Vorräten für mehrere Jahre. Hierzu gehört das tägliche stundenlange Einkochen von Obst. Beeindruckend anzusehen sind auch Toilettenpapiervorräte für ganze Familien für mehrere Jahre. Auch Alkohollager gehören dazu. Denn Alkohol wird zum beliebten Tauschmittel zählen und es lassen sich Molotow-Cocktails daraus bauen. Zu den herausragenden Fertigkeiten eines guten Preppers gehört nicht nur das Horten der Vorräte, sondern auch die sichere Lagerung der großen Mengen. Das Lagern unterm Bett gilt als dilettantisch und gibt nur geringe Punktzahlen auf dem Prepper-Score, der von den Profis vergeben wird. Auch wenn das Bett auf Wasserkanistern aufgestellt ein beeindruckendes Bild gibt. Der letzte Schrei ist das Unterbringen in Schiffscontainern, die mit 2.000 bis 3.000 Dollar wesentlich erschwinglicher als ein atombombensicherer unterirdischer Bunker für Hunderttausende von Dollar sind. Auch das Anlegen eigener Gärten im Hinterhof für schwierige Zeiten ist eher etwas für Romantiker. Nicht so, wenn es an die Verteidigung all dieser teuren Vorräte geht. Prepper gehen davon aus, dass sie in Notzeiten ihre Vorräte mit Waffengewalt verteidigen müssen. Und jetzt wird es kritisch, gerade angesichts des jüngsten Schulmassakers in Newtown. Die im Fernsehen gezeigten Waffenarsenale der Prepper reichen für einen Kleinkrieg. Scharfe Pistolen am Bett, in Lebensmitteldosen und anderen Plätze in schneller Reichweite gehören noch zum harmlosen Waffenarsenal. Wer punkten möchte, greift zum halbautomatischen Gewehr und zu fernzündbaren Sprengfallen. Etwas exotischer sind dann doch Pfeil und Bogen oder ganze Messerarsenale in New York, wo das Tragen von Waffen verboten ist. Natürlich muß regelmäßig geübt werden. Auf Zeit müssen alle Familienmitglieder Gasmasken aufziehen und die Notrucksäcke im Auto verstauen. Auch das regelmäßige Familienschießen mit Mutter und Kinder auf böse Pappkameraden gehört dazu. Auch Sie können ja mal Ihren Prepper-Score online ermitteln. Bei der Frage nach der Anzahl der Waffen und dem Umfang der gelagerten Munition wird beim Durchschnitts-Bundesbürger der Score jedoch unerbittlich einbrechen (5+ ist das Maximum) und nie in der Hitliste der Prepper auftauchen. Ich lande mit meinem Score ganz am unteren Ende. Sie werden mich nicht in der Hitliste finden, trotz meinem kurbelbetriebenen Radio mit eingebauter Taschenlampe für Notfälle. Ausser meiner Klappe habe ich keine Waffe im Haus. Die Katzen zählen auch nicht.
In den USA ist die Vorbereitung auf Krisensituationen, wie langanhaltende Stromausfälle, in der Durchschnitts-Bevölkerung wesentlich besser als bei uns. Notstromaggregate und ein Lebensmittelvorrat gehören schon zum Standard. Nicht ohne Grund, denn Stromausfälle sind in den USA häufig. Auch ohne einen Jahrhundertsturm wie “Sandy”. In Deutschland leiden wir diesbezüglich unter der “Friedensdividende”. Strom kommt aus der Steckdose und Lebensmittel gibt es rund um die Uhr, notfalls an der Tankstelle. Studien zu großräumigen und langanhaltenden Stromausfällen zeichnen daher ein düsteres Bild für Deutschland. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat einen Online-Kalkulator für die Notfallvorsorge für Lebensmittel online gestellt. Damit wird man keinen Prepper-Preis gewinnen, aber für ein paar Tage sollte man schon über die Runden kommen. Nicht zu vergessen ein Radio mit Batteriebetrieb und/oder Handkurbel und eine betriebsbereite (!!!!!) Taschenlampe damit man das Radio im Dunkeln wiederfindet.
You don´t need to be a Prepper to
be prepared …
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