WHO stoppt Forschung an mutierten Vogelgrippe-Viren und die Veröffentlichungen darüber
Die Weltgesundheitsbehörde WHO hat auf ihrer Sitzung am 16. und 17. Februar 2012 in Genf entschieden, dass die Forschungen an mutierten A(H5N1)-Virenstämmen über das freiwillige 60-tägige Moratorium hinaus nicht weitergeführt werden. Die bereits fertig vorliegenden Veröffentlichungen der beiden Forschergruppen in Rotterdam und den USA sollen unveröffentlicht bleiben. Die WHO befürchtet, dass die Erkenntnisse der Forschung in die Hände von Terroristen gelangen könnten. Denn nur mit fünf Mutationen ist es möglich, aus dem bislang von Mensch zu Mensch nicht übertragbaren Virus eine höchst ansteckende Variante zu produzieren, die wie Grippeviren über die Luft übertragen werden. Dieser Virus würde eine Sterblichkeitsquote von rund sechzig Prozent aufweisen. Die mutierten Virenstämme befinden sich in einem Hochsicherheitslabor mit der höchsten Sicherheitsstufe unter Verschluss (BSL3+: Biosicherheitslevel 3 mit zusätzlichen Auflagen). Über die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse hatte es heftige Diskussionen gegeben. Das Interesse an der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse für die Wissenschaft stand mit dem Interesse des Schutzes vor Terroristen im Widerspruch. Diesem Schutz wurde jetzt durch die WHO eine höhere Priorität eingeräumt.
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