Türkei erwägt Umsiedlung von Bewohnern aus Erdbebengebiet Van

Die Provinz Van in der Türkei wurde im Oktober und November diesen Jahres von mehreren schweren Erdbeben getroffen. Hunderte vonMenschen starben durch die Beben und Tausende wurden obdachlos. Der Umwelt- und Stadtplanungsminister Erdogan Bayraktar gab nun Pläne bekannt, die Bewohner der erdbebengefährdeten Provinz in eine vollkommen neue Stadt in einem erdbebensicheren Gebiet umzusiedeln. Laut Minister Bayraktar soll eine moderne Stadt mit neuen Arbeitsplätzen an einer neuen Autobahn entstehen. Ob die Bewohner der zerstörten Stadt Van diesen Vorschlag begeistert annehmen scheint zweifelhaft. Die Problematik in der stark erdbebengefährdeten Türkei ist der illegale Bau von Häusern in den stark gefährdeten Regionen und die fehlende Einhaltung von baulichen Standards. Die Schäden an Menschen und Gebäuden in Folge von Erdbeben steigen stark an, nicht etwa weil die Häufigkeit der Beben zunimmt, sondern weil immer mehr und unsicher in den stark gefährdeten Gebieten gebaut wird. Häufig erfolgt dies illegal und unter Umgehung der Bauvorschriften. Bevor man die Menschen entwurzelt ist es daher sinnvoll, die Ursachen statt die Wirkungen zu bekämpfen. Dies würde bedeuten, auf die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften zu achten und den illegalen Bau von Häusern und ganzen Siedlungen zu unterbinden. Das dies gelingen kann zeigt das Beipiel Chile. Auch in Chile gibt es regelmäßig sehr schwere Erdbeben. Die Folgen halten sich jedoch Dank stringentem erdbebensicherem Bauen in Grenzen. Das Problem ist jedoch, dass Politiker mit diesen Maßnahmen wohl wenig Stimmen in der Bevölkerung ernten können. Doch liegt gerade die Vorbeugung in der Verantwortung des Staates und nicht nur der medienwirksame Helikopterflug in Katastrophengebiete, nachdem es bereits zu spät ist.

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