Gedenken und Gedanken zum 11. September
Heute um 14.46 MESZ fand eine Schweigeminute für die nahezu 3.000 Opfer des Terroranschlags vom 11. September statt. In den USA wird mit Gedenkfeiern und gemeinnützigen Aktionen an die Opfer des Terroranschlags erinnert.
9/11 hat die Welt verändert. Ein Szenario das als unmöglich und unvorstellbar erschien hat die Welt eines Besseren belehrt. 9/11 hat auch eine spürbares Umdenken in unserer BCM-Welt verursacht. Das Weiterdenken von der nahezu ausschliesslichen Fokussierung auf die IT hin zum ganzheitlichen vernetzten Denken hat einen deutlichen Schub erhalten. Geschäftsprozessorientiertes Business Continuity Management gehört heute zum akzeptierten Standard. Dabei haben wir BCMer mit den Juristen einiges gemein: das Unwahrscheinliche (worst case Szenario) denken und antizipieren. Die Juristen gehen nicht davon aus, dass Verträge erfüllt werden, ansonsten bräuchte man sie (die Verträge und die Juristen) ja nicht. BCMer gehen nicht davon aus, dass Strom, Wasser, Gebäude und Personal immer verfügbar sind. Deshalb implementieren wir Business Continuity Management. Im nächsten Schritt geht es jetzt darum, auf derartige Ereignisse nicht nur mit Notfallplänen vorbereitet zu sein, sondern Unternehmen und Organisationen aus sich heraus so widerstandsfähig und robust zu machen, dass auch solche existenzbedrohenden Ereignisse überstanden werden können. Die Experten sprechen dann neudeutsch von “Business Resilience”. Die IT setzt hierbei auf Früherkennung / Monitoring, Vernetzung, Virtualisierung und Redundanz. Diese gleichen Grundprinzipien sollten auch für die wesentlichen Geschäftsprozesse gelten. Wie immer im Leben gibt es aber auch hier einen Gegenspieler: die Kosten. Mehr Effizienz führt häufig zu geringerer Redundanz oder umgekehrt mehr Redundanz zu mehr Kosten. Es gilt also eine Risiko- und Wirtschaftlichkeitsabwägung zu machen. Und damit sind wir beim Management gelandet. Es gibt kein BCM im stillen Kämmerlein! Wir müssen Entscheidungen über den Risikoappetit beim Management abholen und damit unser Vorgehen und unsere Ziele transparent und management-orientiert darstellen und verkaufen. Spätestens seit dem 11. September muß sich jedes Management mit diesen Risiken auseinandersetzen. Es ist aber unsere Aufgabe als BCM-Verantwortliche aus unseren (BCM-, BIA- und Tool-) Elfenbeintürmen herauszukommen und diese Diskussion herbeizuführen und zu führen. Dies ist aus meiner Sicht die größte Herausforderung im BCM, nicht das Finden eines geeigneten BCM-Tools zur Erstellung von Notfallplänen.
Hallo Matthias,
danke für diesen Artikel!!!
Gruß
Matthias