Selbstversorgung mit Tamiflu – ein Erfahrungsbericht

Wer angesichts der H1N1-Pandemie darüber nachdenkt, sich selbst über das Internet mit Tamiflu zu versorgen, sollte sich zuächst einmal den Artikel des ZEIT-Autors Martin Ganteföhr über seinen “Panikkauf in der Online Apotheke” durchlesen.

Ein Großteil des über das Internet erhältlichen Medikaments Tamiflu ist gefälscht. Zudem warnen Ärzte vor der unkontrollierten und präventiven Einnahme von Tamiflu. Nicht umsonst ist das Medikament verschreibungspflichtig. Die Nebenwirkungen einer Einnahme können die vermeintliche Schutzwirkung sehr leicht übertreffen und sogar zur Resistenz der Viren führen.

Das Robert Koch Institut führt hierzu auf seinen Online-Seiten zu H1N1 aus:

“Eine individuelle Bevorratung mit antiviralen Arzneimitteln wird nicht empfohlen. Diese Arzneimittel sind rezeptpflichtig, da sie unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden müssen. Das ist zum Beispiel deshalb wichtig, weil Unterdosierungen die Entstehung von resistenten Viren begünstigen können. Zudem ist die Eigendiagnose einer Influenza unzuverlässig; die Influenza kann mit vielen anderen akuten Erkrankungen verwechselt werden.”

Einen zuverlässigen Schutz vor Ansteckung kann auch das Tragen von Hygienemasken nicht leisten, so gern diese Maßnahme auch Eingang in die Pandemiepläne findet:

“Das Tragen eines dichtanliegenden, mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes kann in bestimmten Situationen, in denen ein Kontakt zu anderen vermutlich infizierten Personen in geschlossenen Räumen nicht vermeidbar ist, möglicherweise einen gewissen Individualschutz bieten. Daten zur Schutzwirkung dieser Maßnahme bei einem Einsatz außerhalb der Krankenbetreuung liegen allerdings bisher nicht vor. Zu berücksichtigen ist auch, dass geeignete Hygienemasken nicht dauernd getragen werden können und insofern ein 100 %iger Schutz, bei Aufrechterhaltung auch eines eingeschränkten sozialen Lebens, durch sie nicht zu erzielen ist.” (Robert Koch Institut).

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