Millionen T-Mobile-Kunden sprachlos

Der bundesweite Ausfall des T-Mobile-Netzes hat gestern Millionen von T-Mobile-Kunden die Kommunikationsmöglichkeiten via Handy, UMTS und SMS beraubt.

Wie viele der 40 Millionen Kunden des Netzbetreibers betroffen waren, lässt sich offensichtlich (noch) nicht feststellen. Auch Anrufe aus anderen Netzen in das T-Mobile-Netz waren für Stunden unterbrochen. T-Mobile hat laut Presseerklärung die Ursache für den Ausfall erkannt. Offensichtlich war ein Softwarefehler im sogenannten Home Location Register (HLR) die Ursache für die Störung. “Das HLR ist dafür verantwortlich, die Verbindung zwischen Mobilfunkstation und der zugehörigen Mobilfunknummer herzustellen.” Damit hat es offensichtlich einen Single Point of Failure (SPoF) erwischt. Eine ähnliche  Situation hatten vor kurzem das Onlinesystem für die Umweltprämie (“Abwrackprämie”), Google und MS Hotmail, Sparkassen beim Geldautomatennetz, der Flughafen Frankfurt und die Bahn bei ihrem Ticketingsystem.

Auch Vodafone hatte bereits mit bundesweiten Störungen zu kämpfen, die allerdings nicht dieses Ausmaß angenommen haben.

In unserer technikabhängigen Welt werden sich diese Fehler nie vollständig vermeiden lassen. Diese Ereignisse zeigen uns allerdings einmal mehr auf, wie abhängig wir uns von diesen Technologien gemacht haben. Mit Triple-Play, Voice over IP und “Alles aus einer Dose” vergrößern wir unsere Abhängigkeit von einzelnen Technologien und Anbietern noch weiter. Auch aus eigener Erfahrung gibt es daher bei mir weiterhin einen ISDN-Anschluss mit einem Telefon, das seinen Strombedarf aus der ISDN-Leitung speist. Altmodisch in Zeiten von VoIP, aber es funktioniert auch bei Stromausfall und Ausfall des Mobilfunknetzes!

Bei der Ausstattung von Krisenstäben mit Kommunikationstechnik sollte man auch darauf achten, Netzkarten von mehreren Anbietern verfügbar zu haben, oder ausländische Netzkarten, die über alle inländischen Anbieter roamen können.

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