BKA warnt vor erhöhter Terrorgefahr in Europa
In seiner Jahrespressekonferenz hat das BKA am vergangenen Freitag vor einer erhöhten Gefahr durch den islamistischen Terrorismus gewarnt. In Deutschland existieren nach Angaben der Behörde weiter intakte Netze islamistischer Terroristen.
Al Qaida werbe gezielt zum Islam übergetretene Deutsche an sogenannte Konvertiten.
Es liegen derzeit jedoch keine konkreten Hinweise auf Anschläge vor.
Der islam-kritische Film des niederländischen Politikers Geert Wilders hat nach Einschätzung des BKA die Gefährdung für Deutschland noch erhöht.
Bei der Internet-Kriminalität stellt die Behörde fest, daß nicht mehr nur noch Kontodaten oder Passwörter ausgespäht werden, sondern ganze “digitale Identitäten”. Das Phishing hat in 2007 um 20 Prozent auf 4.200 Fälle zugenommen, die durchschnittliche Schadenssumme um 50 Prozent auf 4.000 bis 4.500 Euro.
Stark zugenommen hat auch die Kredit- und Scheckkartenkriminalität. Die Manipulation von Geldautomaten nahm in 2007 um 50 Prozent auf 1349 Fälle zu. Die Manipulation von Kartenteminals (PointofSale-Terminals) durch “Skimming” zum Auslesen der Karten ist eine weitere bevorzugte Methode bei der Karten-Kriminalität.
Im Spiegel Special “Allah im Abendland” (Nr. 2/2008) nimmt der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Ernst Uhrlau in einem Interview zu den Gefahren von Anschlägen islamistischer Terroristen in Deutschland Stellung.
Uhrlau beschreibt in diesem Interview Deutschland als Teil eines breiten europäischen Gefahrenraums. In Deutschland wurden bereits siebenmal Anschläge durch militante Islamisten geplant. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass weitere Anschläge geplant sind und nicht mehr jede Operation verhindert werden könne.
Deutschland ist zum einen Angriffsziel islamistischer Terrorísten, aber auch Vorbereitungsraun für Terroranschläge im Ausland.
Mit Sorge betrachtet das BND die Aktivitäten der Al-Qaida in Nordafrika. Dies bringe eine neue Qualität des Dschihad vor unsere Haustüre.
Bei den Konvertiten handele es sich um eine Gruppe von zwei, drei Dutzend Personen, die beobachtet werden. Insgesamt stehen bis zu 700 Personen in abgestuften Graden unter der Beobachtung der deutschen Sicherheitsbehörden.
Auch das Phänomen des home-grown-terrorism, in Deutschland geborene und aufgewachsene Extremisten, sieht Uhrlau als existent.
Einen positiven ode rnegativen Zusammenhang mit dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sieht er nicht. “Für sie ist Deutschland ohnehin nicht neutral.”
Eine große Bedeutung spielt das Internet. In versteckten Chaträumen und Websites werden Anschlagsideen geboren und Terror-Know-How zugänglich gemacht. Diese Seiten sind zum Teil so aufwändig durch Verschlüsselungsalgorithmen geschützt, “dass selbst Nachrichtendienste Jahre brauchen, um sie zu knacken.”
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