Stromnotstand in Südafrika legt Goldminen lahm

MineDer Stromnotstand in Südafrika (bcm-news berichtete) hat jetzt die drei größten Goldproduzenten zum Produktionsstop gezwungen. AngloGold, Harmony und Gold Fields Ltd. haben in einigen ihrer Minen die Förderung unterbrochen, um die Arbeiter in den unterirdischen Stollen durch die Stromausfälle nicht zu gefährden. Von den Produktionsstopps sind ca. 30.000 Arbeiter betroffen.

Die Nachbarländer Botswana und Namibia, die von der Stromversorgung Südafrikas abhängen, sind ebenfalls stark betroffen.

Die Sorge vor einer Verknappung von Gold und der schwache Dollar führten zu einem Rekordhoch des Goldpreises zum Wochenschluss. Die Feinunze des Edelmetalls kostete bis zu 919,80 Dollar nach 907 Dollar im späten Handel am Donnerstag in New York.
Goldpreis
Quelle: FAZ

Der nationale Energieversorger Eskom warnte, daß die aktuellen Stromausfälle bis zu vier Wochen andauern können.

Die südafrikanische Regierung bezeichnet die Krise in der Stromversorgung als nationalen Notstand. Der Public Enterprise Minister Alec Erwin sieht gar die nächsten beiden Jahren als kritisch an.

In zwei Jahren wird Südafrika allerdings die Fußballweltmeisterschaft mit ca. 300.000 erwarteten Besuchern austragen.

Da könnte es nicht nur bei der Gruppe an Touristen bleiben die wegen Stromausfall auf dem Tafelberg gestrandet sind.

Update:

Die FAZ berichtet in ihrer Printausgabe vom 29.01.2008 über die Situation der Minen in Südafrika:

Die Minen stehen am Montag den vierten Tag still, weil der nationale Stromversorger ESKOM nach wie vor keine Elektrizität liefern kann. Die Kosten werden für die Branche auf rund 200 Millionen Rand (20 Millionen Euro) täglich geschätzt.

Für den Dienstag ist ein weiteres Krisentreffen der Minenunternehmen mit Regierungsvertretern geplant, so die FAZ. Branchenbeobachter halten Produktionsausfälle von drei bis sechs Wochen für möglich.

Die Probleme in der Energieversorgung werden ein langfristiges Problem Südafrikas bleiben. ESKOM will in den kommenden fünf Jahren 30 Milliarden Euro in neue Kraftwerke und Strominfrastruktur investieren. Bis dahin kündigt der Monopolist “turbulente Zeiten” an.

Turbulente Zeiten befürchtet allerdings auch die FIFA für die Fußballweltmeisterschaft in zwei Jahren.

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